Die Gauselmann-Gruppe aus Espelkamp, die durch die Produktion und den Vertrieb von Spielautomaten, den Betrieb von Spielhallen und - vor allem im Ausland - mit Sportwetten zu einem der führenden Anbieter geworden ist, kann auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurückblicken. So wurde der Umsatz von 2,04 auf 2,41 Milliarden Euro stark gesteigert, was einem Wachstum von 18,5 Prozent entspricht. Dabei schlägt besonders das internationale Geschäft zu Buche. Dort konnte man sogar eine Steigerung von 25 Prozent verzeichnen, auf satte 1,38 Milliarden Euro. Das 1957 von Paul Gauselmann im Kreis Minden-Lübbecke gegründete Unternehmen umfasst derzeit fast 30 eigenständige Unternehmen oder Beteiligungen, wobei - wie der Seniorchef bei der Vorstellung des neuesten Geschäftsberichtes erklärte - die Emanzipation der Auslandsunternehmen vom wichtigen deutschen Heimatmarkt immer weiter fortschreite. Im Zuge des stetigen Wachstums wurde auch die Belegschaft kräftig aufgestockt und umfasst nun gruppenweit 13.395 Beschäftigte. Wovon 7.800 allein in Luxemburg beschäftigt sind. 915 Neueinstellungen waren im laufenden Geschäftsjahr zu verzeichnen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein tragender Pfeiler für die gute Entwicklung der Gruppe“, so Paul Gauselmann.
Staatliche Restriktionen stellen eine Bremse dar
Dass dieser Erfolg nicht selbstverständlich sei, betont auch Armin Gauselmann, der als stellvertretender Vorstandssprecher agiert. Er ist der zweitjüngste von vier Söhnen des Firmengründers, Der Markt sei national und international "geprägt von immer strengeren gesetzlichen Restriktionen", sagt er. Vor allem die Entwicklung des Spielhallenmarktes in Luxemburg wird mit großer Sorge betrachtet. Die zur Gauselmann-Gruppe gehörende MERKUR Casino GmbH ist zwar mit 300 Spielstätten immer noch Marktführer in Luxemburg, aber viele der Entertainment-Center sind bedroht bzw. einige mussten bereits geschlossen werden. Verantwortlich dafür sei die Umsetzung der neuen Spielverordnung und der entsprechenden Landesspielhallengesetze. Als vollständig unverhältnismäßig bezeichnen die Gauselmänner auch den Umgang mit der Spielverordnung. So werden viele Besucherinnen und Besucher - wenn sie Pech haben - in unseriöse Online Casinos abgetrieben. In welchen seriösen Online Casinos man unbedenklich spielen kann, oder wo man die spannendsten Merkur Slots findet, erfährt man auch hier auf bestecasinos.lu.
Im Jahr 2018 mussten dann auch aufgrund der Umsetzung der Spielverordnung 48 Spielstätten der MERKUR GmbH schließen, wobei Spielhalle hier im Sinne einer Einzel-Konzession gemeint ist. Von den knapp 300 Spielstätten der MERKUR GmbH werden die Mehrzahl mit mehreren Konzessionen betrieben (maximal aber vier), so dass bei der Umsetzung der Verordnung nun eine Verkleinerung ansteht. In einigen Bundesländern sind darüber hinaus Mehrfach-Konzessionen verboten. So sah man sich 2018 gezwungen, einige Filialen Mitbewerbern zu überlassen, um die Position am Markt zu festigen und zu stärken.
Spielbanken als erfolgreicher Unternehmenszweig
Freude herrschte in Espelkamp allerdings über andere Firmenzweige. Insbesondere die Spielautomaten-Produktion, die Spielbanken-Beteiligungen und die Sportwetten erzielten hervorragende Ergebnisse. Dazu beigetragen hat wiederrum auch eine veränderte Verordnung. Für Spielautomaten sind im letzten Jahr verschärfte Auflagen in Kraft getreten („TR 5.0“). Zu den größten Veränderungen gehören dabei sicherlich, dass anstatt 25,00 Euro nur noch 10,00 Euro auf dem Geldspeicher stehen dürfen und dass kein Geld mehr automatisch gebucht werden darf. Daher besitzen alle neuen TR 5 Spielautomaten eine neue Taste, die sogenannte Einsatz–Taste. Das neue Buchungssystem hat wohl für die größte Welle der Empörung unter den Spielern gesorgt. Zumindest am Anfang. Bevor Geld vom Geldspeicher in die Bank gebucht wird, erfolgt ein kleines Minispiel, in dem das Geld in Energie (Punkte) umgewandelt wird. Hier gibt es kleine Unterschiede unter den Herstellern bei der Umsetzung. Alle dieser Änderungen trugen dazu bei, dass viele Spielautomaten ausgetauscht werden mussten und die Gauselmann Tochtergesellschaft ADP sehr große Gewinne einfahren konnte. Welch gute Arbeit bei der ADP geleistet wird, lässt sich auch daran manifestieren, dass die Geräte aus Espelkamp in fast allen der 70 Spielbanken in Luxemburg zu finden sind. Es versteht sich natürlich als selbstverständlich, dass die drei Spielbanken, die ganzheitlich der Gauselmann- Gruppe gehören – nämlich Spielbanken in Magdeburg, Halle (Saale) und Leunar-Günthersdorf, nur mit den eigenen Geräten bestückt sind. An zehn weiteren Spielbanken im Bundesgebiet hält man Beteiligungen. Paul Gauselmann sieht die größeren Besucherzahlen in den Spielcasinos als direkte Auswirkungen der verschärften Auflagen für Spielotheken.
Reichlich investiert hat man in 2018 zudem. Stolze 309 Millionen Euro flossen unter anderem in Firmenzukäufe im Ausland, wie zum Beispiel in Polen, um sich international noch besser zu positionieren. Um ganze 35 Prozent hat die Gruppe sich auf diesem Gebiet gesteigert.
Alles fest in Familienhand
Der Konzerngründer Paul Gauselmann führt weiterhin als Vorstandschef mit die Geschicke der Gruppe. Trotz seiner 85 Jahren ist er aus dem Unternehmen nicht weg zu denken. Unterstützt wird er von seinem Sohn Paul, der wie erwähnt, als stellvertretender Vorstandssprecher agiert. Als Repräsentantin der dritten Generation der Gauselmänner, ist Janika Gauselmann, die Tochter des ältesten Sohnes Peter in den Aufsichtsrat der Gauselmann AG berufen worden. Vor Jahren wurde bereits eine Stiftung gegründet, die den Besitz in den Händen der Familie sichert.