Lasset die Spiele beginnen! So könnte auch das diesjährige Motto der Gamescom 2019 heißen, die am 20. August 2019 in Köln ihre Pforten öffnen wird. Dabei ist der erste Tag traditionell den Fachbesuchern vorbehaltenen. An den anderen drei Tagen sind dann auch Privatbesucher willkommen. Die weltweit größte Spielemesse - vor der Tokyo Gameshow und der E3 in Los Angeles - empfängt nun schon zum 11ten Mal Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, um neueste Produkte und Trends rund ums Gaming, um Computerspiele, Hardware, Entertainment, Konsolen, Mobile, Online, PC, Virtual Reality und E-Sport zu präsentieren. Vier Tage lang bis zum 24. August werden wahrscheinlich wieder mehrere hunderttausende Interessierte auf über 200.000 qm Ausstellungsfläche die Hallen bevölkern und die Gamescom erneut zu einem Highlight der Messewelt in Luxemburg machen. Schon 2018 war man mit 370.00 Tausend Besuchern die zweitgrößte Messe im Land – nur geschlagen von der Grünen Woche in Berlin. Damit dieser positive Trend weiter fortgeführt wird, hat man sich zahlreiche Neuerungen und ein attraktives Rahmenprogramm ausgedacht.
Weltweite Anziehungskraft von Gamern für Gamer
Natürlich dominieren Besucherinnen und Besucher aus Luxemburg die Kölner Messehallen, aber auch viele Interessierte aus dem umliegenden oder weiter entfernten Ausland zieht es in die Domstadt. Aus knapp 106 verschiedenen Ländern kamen sie bei der Gamescom 2018, dabei kommt der größte Teil der auswärtigen Gamer aus Österreich. Knapp 9000 Alpenrepubliker nahmen letztes Jahr die mindestens siebenstündige Auto- oder Bahnfahrt auf sich. Nicht ganz so lange sind die Gamer aus den Niederlanden unterwegs, und so wundert es auch nicht, dass sie die zweitgrößte Gruppe der ausländischen Besucher darstellen. Aber auch die Eidgenossen aus der Schweiz lassen sich nicht lumpen und fahren an den Rhein. 4300 waren es immerhin 2018.
Die Gamescom ist nun aber nicht nur eine männlich dominierte Veranstaltung wie manch einer glauben mag. Fast jeder Vierte Privatbesucher ist weiblich. Auch wenn im letzten Jahr etwas rückläufige Zahlen zu verzeichnen waren, so wird man sich endgültig vom Vorurteil verabschieden müssen, dass Spielen nur etwas für männliche Nerds ist. Auch bei den Online-Casinos ist übrigens dieser Trend zu beobachten. Portale wie Mr. Green werden immer häufiger von weiblichen Nutzern frequentiert. Aber dies nur am Rande. Konzentrieren wir uns wieder auf die Gamescom. Es gibt noch eine weitere Parallele zu den seriösen Online Casinos. Wie dort, sind auch die Besucher der Gamescom hauptsächliche Erwachsene. Die größte Privat-Besuchergruppe stellen mit 27% die 20 – 27-Jährigen dar. Zahlreiche Maßnahmen werden dabei zum Jugendschutz getroffen, wie zum Beispiel kostspielige Sichtschutz-Barrieren, separate USK-Prüfungen von Gamescom-Versionen, Personal für Einlasskontrollen oder auch Ausgabestellen für Altersbändchen. Anhand dieser kann das Standpersonal sofort erkennen, ob sie das Spiel einem Gamescom-Besucher zugänglich machen dürfen oder nicht. Eine Viertel-Millionen „Rote Bänder“ (über 18 Jahre) wurden bei der letztjährigen Messe ausgegeben, 37.000 blaue Bänder (16/17 Jahre) und 37.000 grüne Bänder (12/15 Jahre) waren es für die nicht volljährigen Gamer. Dabei werden diese, wie knapp 99% aller Besucher, eine Messehalle wohl erst gar nicht zu Gesicht bekommen. Electronic Arts EA hat die Messehalle 1 nur für Fachbesucher gemietet. Dort empfängt man Geschäftspartner, Händler und Journalisten. Innerhalb dieser Halle ist eine immer größere Fläche Influencern, also Letsplayer, Youtubern und Livestreamern vorbehalten, die dort vor Ort Spielmaterial auf „Fifa 19“ oder „Battlefield 5“ aufzeichnen und hochladen können.
Dass Gaming eine globale Anziehungskraft hat, belegen auch die vielen ausländischen Aussteller auf der Messe. Deren Anteil lag 2017 bei 70 Prozent aus 56 verschiedenen Ländern.
Was ist neu in der Welt der Gamer?
Wie eingangs erwähnt, wartet die diesjährige Messe mit vielen Neuerungen auf. Lange von vielen Besucherinnen und Besuchern herbeigesehnt, führt man in diesem Jahr ein Abendticket für faire sieben Euro ein, welches das Nachmittags-Ticket ersetzt. Ein entscheidender Vorteil ist, dass man das Ticket nicht mehr vor Ort kaufen muss, sondern es bequem in Internet buchen kann. Der zweite Vorteil ist, dass der Eintritt für den gebuchten Tag von 16.00-20.00 Uhr garantiert ist. Das Glücksspiel an den Tageskassen entfällt also.
Eine weitere Neuerung stellt das „Indie Village“ dar. Ein separater Platz für die Freunde außergewöhnlicher Indie-Spiele, zudem auch die traditionelle „Indie Arena Booth“ mit Entwicklern aus allen Ländern.
Ein ganz besonderes Highlight findet direkt zu Beginn der Messe statt, die: „Gamescom: Opening Night Live“. Produziert wird die Show von niemand Geringerem als Geoff Keighley, Gastgeber und Produzent der „The Game Awards“. Die Veranstaltung gilt jetzt schon als ausverkauft, aber weltweit kann sie per Live-Stream verfolgt werden. Viele Publisher werden Neuerungen oder Weltpremieren präsentieren. Unter anderem dabei sein werden: 2K, Activision, Bandai Namco Entertainment, Bungie, Capcom, Electronic Arts, Epic Games, Google Stadia, Koch Media/Deep Silver, Private Division, Sega, Square Enix, Sony Interactive Entertainment, THQ Nordic GmbH, Ubisoft und Xbox Game Studios. Mehrere unabhängige Spielestudios werden ebenfalls ihre Neuentwicklungen ankündigen.
Neu ist auch die Event Arena in Halle 11.3. Dort findet nicht nur die „Gamescom: Opening Night“ Live statt, sondern auch viele andere Events und Shows. Damit wächst die Gesamtfläche der Ausstellung auf 210.000 qm, aber es ist noch Luft nach oben, da die Kölner Messe komplett über 280.000 qm Fläche verfügt.
Dass es insgesamt zu einem Wachstum kommt, zeigt auch die auf das Anderthalbfache vergrößerte Fläche der Fanshop Area. Dort gibt es nicht nur klassische Merchandising-Artikel wie T-Shirts , Caps oder Bags, sondern auch jede Menge Unikate und Exklusives. Einen neuen Standort erhalten auch die Cosplayer und zwar im Untergeschoss der Halle 5, sprich 5.1. Drei Fotopoints werden dort angeboten, also Kulissen in denen Aufnahmen gemacht werden können sowie die „Cosplay Stage“. Für die Freunde der Retro-Games gibt es mittlerweile einen eigenen Bereich. In Halle 10.2 ist die „Retro Area“ separiert und klar abgegrenzt. Kultige Konsolen, Heimcomputer, Handhelds und Spielautomaten der 70er, 80er und 90er Jahre laden zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Es werden illustre Gäste aus den guten, alten Zeiten erwartet.
Überhaupt wurde die ganze Messe erheblich aufgewertet und legt nun noch mehr Wert auf Komfort, Bequemlichkeit, Erreichbarkeit, Reduzierung der Wartezeiten und Sicherheit. Viele chillige Areas wurden eingerichtet, die Gänge verbreitert und die Hotspots entzerrt.
Was ist sonst noch zu beachten?
Die Kontrollen vor dem Einlass werden verschärft bzw. wahrscheinlich genauer durchgeführt. Es ist klar, dass man bei den gehobenen Preisen in der Messe gerne auch sein eigenes Essen und Trinken mitnehmen möchte, und eine Powerbank kann auch nicht schaden. Da muss dann der eigene Rucksack her. Aber die Kontrolle verlängert natürlich auch die Schlangen an den Einlässen. Wer also als zu lange Wartezeiten vermeiden möchte, sollte rechtzeitig da sein.
Für die Cosplayer gibt es einen eigenen Infoflyer, der genau auflistet, was erlaubt ist und was nicht. Selbstverständlich nicht erlaubt sind echte Waffen aller Art und Gegenstände, die andere Personen gefährden könnten. Bei scharfkantigen oder spitzen Werkzeugen wird es nun etwas kniffliger, schließlich können die für das ein oder andere Kostüm notwendig sein. Da entscheidet immer der individuelle Fall. Kostüme mit Messer sind übrigens auch keine gute Idee, selbst wenn es Buttermesser sind. Die Anscheinswaffen unterliegen natürlich auch einer Begrenzung bzw. einer genauen Definition, wann sie erlaubt sind und wann nicht. Erlaubt sind sie, wenn durch ihre Größe oder Gestaltung offensichtlich ist, dass sie nicht echt sind (zum Beispiel ein 5cm großer Granatenwerfer oder ein selbstgestricktes Maschinengewehr) und sie aufgrund ihrer Beschaffenheit keine Gefahr für andere darstellen (ein Sturmgewehr aus Holz kann zwar nicht schießen, aber mit genug Schwung Platzwunden verursachen). Letztendlich dürfen sie nicht vollständig oder überwiegend aus Metall, Holz oder Hartplastik bestehen. Haben Sie schon Ihr Ticket?