Die Gamescom ist die größte Fachmesse für Computer- und Videospiele weltweit. Auch auf der Gamescom 2019 gibt es zahlreiche Highlights, denn viele Hersteller nutzen die Messe, um wichtige Ankündigungen zu machen und neue Spiele vorzustellen. Der Besucherandrang ist wie schon in den letzten Jahren riesig.  Spielautomaten gehören aber leider nicht zum Programm.

Gamescom 2019Die wichtigsten Spiele-Ankündigungen auf der Gamescom 2019

Wie jedes Jahr gibt es auch auf der Gamescom 2019 zahlreiche Hersteller, die den riesigen Medien-Rummel nutzen, um ihre neuesten Spiele anzukündigen. Eines der absoluten Highlights auf der aktuellen Spielemesse ist Borderlands 3. Das Action-Spiel sorgt für riesige Begeisterung und lange Schlangen. Ähnlich begeistert sind die Spieler von Cyberpunk 2077. Andere Games, die viel Aufmerksamkeit erregen, auch weil sie auf dem Eröffnungsabend der Gamescom 2019 präsentiert wurden, sind Comanche, Synced, Port Royale 4 und Humankind. Aber daneben sollte nicht vergessen werden, dass es auch einige Klassiker gibt, die vielleicht nicht den ganz großen Rummel bekommen, aber trotzdem sehr beliebt sind. Zu einem der großen Highlights in den kommenden Monaten auf dem Spielemarkt könnte zum Beispiel Anno 1800 werden. Die Anno-Reihe von Ubisoft gehört zu den großen Klassikern auf dem Spielemarkt und hat eine treue Fangemeinde. Auch FIFA 20 und die diversen anderen Sportspiele von EA Sports, die jährlich in einer neuen Variante herauskommen, werden erfahrungsgemäß zu Kassenschlagern. Bei der diesjährigen Gamescom gibt es vielleicht nicht die ganz spektakulären technischen Innovationen, aber viele lang erwartete Fortsetzungen bekannter Spiele. Die Eröffnung der Gamescom war ein echter Kracher wie wie hier bereits berichtet haben.

Riesiger Besucherstrom wird digital kontrolliert

Nachdem es im letzten Jahr auf der Gamescom teilweise zu dramatischen Szenen in den Warteschlangen gekommen ist, hat der Veranstalter dieses Jahr digitale Warteschlangen eingeführt, sodass es nicht mehr zwingend nötig ist, ständig vor einem Stand zu warten, um Einlass zu bekommen. Das Problem: Die Spielstände sind zwar groß, aber der Besucherstrom ist noch größer. In diesem Jahr werden etwa 370.000 Besucher erwartet. Vor allem an den Ständen der großen Highlights wie Borderlands 3 ist es deswegen schwierig, Einlass zu bekommen. Aber durch die digitalen Warteschlangen ist die Situation mittlerweile zumindest ein bisschen entspannter, denn es ist nicht mehr nötig, den einmal eroberten Platz physisch zu behaupten. Wenn das Wachstum der Gamescom so weitergeht, wird es wahrscheinlich bald nötig sein, die Messe zu verlängern. Schon jetzt reichen vier Tage kaum aus, um die gewaltigen Besuchermassen zu kanalisieren. Der erste Tag ist aus diesem Grund schon den Fachbesuchern vorbehalten, denn die Journalisten sollen die Möglichkeit haben, ohne ewige Wartezeiten die diversen Spielstände und Hersteller besuchen zu können. Auch in diesem Jahr hat das gut geklappt, aber für die ganz normalen Besucher, die auf der Gamescom 2019 von der virtuellen in die reale Welt wechseln, ist die Situation nicht immer ganz einfach. Aber der Enthusiasmus ist riesig und vor allem viele junge Spieler nutzen die Gelegenheit, die Messe zu besuchen.

Cosplay ist besondere Attraktion auf Gamescom

Es ist eine schöne Tradition, dass sich viele Spielefans beim Besuch einer Spielemesse verkleiden. Das sogenannte Cosplay gibt den Spielern die Möglichkeit, in ihre Lieblingsrollen zu schlüpfen. Es ist oft erstaunlich, wie viel Aufwand die Messebesucher betreiben, um als Videospiel-Helden aufzutreten. Im „Cosplay Village“ treffen sich die Besucher, die ein besonderes Kostüm tragen und es gibt Wettbewerbe, bei denen die schönsten Kostüme prämiert werden. Für die Spielehersteller ist es großartig zu sehen, dass sich viele Spieler mit den Marken und den Charakteren in den Spielen identifizieren. Letztlich trägt das auch dazu bei, dass die Branche neben den Einnahmen aus den Spielen Geld mit Merchandising verdient. In diesem Jahr wurde der Bereich für das Merchandising, also für den Verkauf von Plüschtieren, Sammelkarten und anderen Fanartikeln, insgesamt um 50 Prozent erweitert. Schon daran wird deutlich, wie riesig das Geschäft mittlerweile ist und wie groß die Bedeutung für die Firmen ist. Beim Merchandising ist die Spielebranche allerdings immer noch im Lernprozess, jedenfalls im Vergleich mit der Filmbranche oder auch der Musikbranche. Doch von Jahr zu Jahr wachsen die Umsätze und dazu tragen auch Events wie die Gamescom 2019 bei. Derzeit ist kein Limit absehbar, da jede nachwachsende Generation neue Spielefans hervorbringt. Zunehmend gibt es auch Spiele für ältere Kunden, denn die jüngste Generation der Videospiel-Fans ist mittlerweile schon im Rentenalter. Aber von einer kompletten Durchdringung der Gesellschaft ist die Spielebranche noch weit entfernt.

Neuer Trend: Spiele vermieten statt kaufen

Auf der Gamescom 2019 wird deutlich, dass es viele Spieleanbieter gibt, die sich an Anbietern wie Amazon Prime und Netflix orientieren beim Vertrieb. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Firmen, die ihre Spiele nicht mehr nur zum Verkauf, sondern auch zur Vermietung anbieten. Die einfache Idee: Die Spieler können das Spiel für einen bestimmten Zeitraum nutzen und bezahlen dafür eine Gebühr. Der große Vorteil bei diesem Geschäftsmodell: Die Firmen bekommen nicht nur einmal Geld. Wahrscheinlich wird es aber darauf hinauslaufen, dass nicht nur einzelne Spiele gemietet werden können, sondern viele verschiedene Spiele auf einem Portal. Derartige Angebote gibt es schon, aber hinsichtlich des Umsatzes sind die Verkaufsspiele noch deutlich vorne. Aber klar ist auch, dass es eine große Bereitschaft gibt bei den Videospiel-Fans, regelmäßig zu bezahlen. Das wird zum Beispiel deutlich an den großen Rollenspielen im Internet wie World of Warcraft. Für diese aufwendigen Spiele bezahlen die Kunden nicht nur den Kaufpreis, sondern auch ein Abo, um in den virtuellen Welten gegen unzählige andere Spieler online antreten zu können. Die Spielebranche wächst seit Jahren und vielleicht ist das Netflix-Modell eine gute Chance, die Umsätze weiter zu steigern.

Retro Area ist der richtige Ort für Nostalgiker

Die Retro Area ist bereits eine schöne Tradition auf der Gamescom 2019. Jedes Jahr werden in einem relativ großen Bereich auf der Messe alte Klassiker gezeigt. Für die Nostalgiker, die immer noch von den Spielen auf dem Atari, C64 oder Amiga träumen, ist die Retro Area genau richtig. Die Besucher haben die Möglichkeit, diverse Spiele auszuprobieren, wobei nicht nur die alten Klassiker angeboten werden. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass auch für die alten Spiele-Systeme immer noch neue Spiele von Enthusiasten entwickelt werden. Die Programmierer können heute erstaunliche Sounds und Grafiken aus den alten Kisten herausholen. Auch junge Besucher sollten sich einen Besuch in der Retro Area gönnen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Spiele in der Frühzeit des Videospiel-Zeitalters aussahen. Obwohl die Spiele heutzutage natürlich wesentlich bunter, aufwendiger und spektakulärer sind: Viele der klassischen Spiele-Ideen überleben bis heute. Es gibt sogar manche Experten, die behaupten, dass die Spiele früher besser waren, da die Programmierer und Spieledesigner aufgrund der begrenzten Mittel viel kreativer sein mussten. Aber das ist wahrscheinlich auch nur typisches Nostalgiker-Geschwätz. Wer sich für Videospiele interessiert, sollte aber zumindest wissen, was die Vorbilder der heutigen Top-Spiele sind. Ein bisschen historisches Wissen kann nie schaden, auch wenn es um die neuesten Computerspiele geht.

Gamescom 2019 Awards bringen weltweite Aufmerksamkeit

Was wäre eine Spielemesse ohne Awards? Natürlich gibt es auch auf der Gamescom 2019 Preise zu gewinnen. Die ersten Preise sind bereits vergeben worden. Die Gamescom-Jury hat ihre Gewinner bei der Eröffnungsveranstaltung bekannt gegeben. Als bestes Action-Spiel wurde zum Beispiel Doom Ethernal vom deutschen Hersteller ZeniMax prämiert. Doch bei der Gamescom 2019 gibt es nicht nur eine Jury, die Preise vergibt. Auch die Besucher haben die Möglichkeit, Preise zu vergeben. Am letzten Messetag werden die Gewinner der Publikum-Awards bekannt gegeben. Erfahrungsgemäß entscheiden sich die Besucher für andere Spiele als die Jury, sodass alle Hersteller, die bislang noch nicht zum Zug gekommen sind, die Hoffnung noch nicht aufgeben sollten. In jedem Fall ist es eine schöne Auszeichnung, einen Gamescom Award zu bekommen. Das macht sich nicht nur auf den Spieleverpackungen und Hersteller-Webseiten gut. Auch wenn es darum geht, für die Entwicklung aufwendiger neuer Spiele Investoren zu finden, ist es immer eine gute Sache, ein paar renommierte Preise vorzeigen zu können. Aber am Ende zählt natürlich vor allem, ob die Spiele kommerziell erfolgreich sind. Oder um es etwas präziser zu sagen: Die Spieler entscheiden, welche Spiele und Firmen am Ende des Tages den Markt dominieren.