Glücksspiel in ItalienMan muss sich mittlerweile wirklich ernsthaft fragen, ob die Politiker in einigen europäischen Staaten eigentlich überhaupt nicht über ihre Finanzen nachdenken. Denn während in Österreich und Luxemburg beispielsweise die große Regulierungswelle des Glücksspiels schon längst angefangen hat und teil schon durchgeführt wurde, will nun auch Italien mit der Eindämmung des Glücksspiels in landbasierten Casinos beginnen. Gerade für einen Staat wie Italien, der finanziell immer mehr als klamm ist, scheint dieses Vorhaben Kopfschütteln zu verursachen. Schließlich profitiert der Staat auch vom Glücksspiel und dem Spielerschutz kann das eingedämmte Glücksspiel auch nicht dienen. Das zeigt sich schließlich schon in Österreich sehr deutlich. Eine Antwort wäre womöglich, dass Italien voll auf das Internet setzt - denn mit AAMS (Amministrazione Autonoma dei Monopoli di Stato – Autonomous Administration of State Monopolies) hat das Land schon eine smarte Lösung zur Kontrolle des Online-Glücksspiels.

Spielautomaten, Lotterien & Co im Visier der Politik

Glücksspiel ist wohl in jedem Land eine sehr beliebte Art, um sich die Chance auf Gewinne zu ermöglichen. Ob Lotto, Rubbellose, Wetten, Spielautomaten, Poker oder andere Glücksspiele wie die klassischen Casinospiele, sie sind auf der ganzen Welt sehr beliebt. Auch Italien ist da natürlich keine Ausnahme. Besonders in wirtschaftlich härteren Zeiten wird dabei oft gezockt. Doch das sollte den Staat ja eigentlich zufriedenstellen. Denn dadurch steigen dann auch die staatlichen Einnahmen und Kommunen haben wieder mehr Geld zur Verfügung. In Italien sieht man dies aber als ein Problem. Denn dort sollen mehr als 250.000 Menschen spielsüchtig sein und noch viele weitere Menschen als gefährdet gelten. Gut, nun gibt es natürlich spielsüchtige Menschen, aber die gibt es ja nun einmal auch in jedem Land. Den Politikern sind die Zahlen jedoch ein Dorn im Auge.

Mehr als 30 Prozent der Spielautomaten sollen weg

Bis zum Jahr 2019 sollen die Spielautomaten drastisch reduziert werden. So sollen innerhalb der nächsten vier Jahre sogar 30 Prozent der aufgestellten Automaten verschwinden. Damit bezweckt die italienische Regierung einen verbesserten Spielerschutz gewährleisten zu können. Ob das so klappen kann, bleibt jedoch fraglich. Denn Bars, Kioske und Spielhallen, in denen die Spielautomaten heute noch stehen dürfen, werden sicherlich dadurch Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, wenn sie ihre Automaten gar nicht mehr oder nur noch in geringer Anzahl aufstellen dürfen. Sicherlich dürfte das zum Wegfall von einigen Arbeitsplätzen führen, was sich Italien ja eigentlich auch nicht leisten kann. Und zudem wird es mit Sicherheit die bereits erwähnten Einnahmeneinbußen für die Kommunen geben.

Verkehrte Logik der Regierung Renzi

Dass eine verringerte Anzahl an Spielautomaten auch automatisch dazu führt, dass weniger gespielt wird und spielsüchtige Spieler nicht mehr spielen, schein jeglicher Logik zu entbehren. Denn in Österreich sind sicherlich noch viele spielsüchtige Menschen in den legalen Spielstätten praktisch zu Hause. Und auch in Luxemburg wird die Eindämmung mit Sicherheit keine Auswirkung auf spielsüchtige Menschen haben. Und genauso wird es auch in Italien der Fall sein. Zumal vielleicht dadurch sogar noch Einnahmen wegfallen könnten, die Touristen auch mitbringen. Schließlich ist Italien, besonders auch der deutschsprachige Teil Südtirol bei vielen deutschen Urlaubern sehr beliebt. Und bestimmt hat dabei schon der eine oder andere Urlauber auch Geld in Spielautomaten gesteckt. Wenn es diese aber bald nicht mehr in der bisherigen Anzahl gibt und diese teilweise sogar ganz verschwinden werden, dann fallen natürlich auch noch zusätzlich Einnahmen durch Touristen weg.