Die Gibraltar Gambling Division (GGD) und Spelinspektionen, die schwedische Glücksspielbehörde, haben ein Memorandum of Unterstanding unterzeichnet, in dem die künftige Zusammenarbeit der beiden wichtigen Lizenzbehörden skizziert wird. Mit der neuen Kooperation wollen beide Behörden einen umfassenden Austausch initiieren, um von den Erfahrungen und dem Wissen des Kooperationspartners bei der Lizenzierung und Regulierung von Glücksspielanbietern zu profitieren.

Schweden Gibraltar FlaggeZusammenarbeit in vielen Bereichen möglich

Das neue Memorandum of Understanding ist eine Absichtserklärung, in der die Glücksspielbehörde von Gibraltar und Schweden versichern, dass sie kontinuierlich zusammenarbeiten möchten. Dabei soll es zum Beispiel um Themen wie Lizenzgestaltung, Regulierung, Compliance und gesetzliche Vorgaben in der EU gehen. Da die Glücksspielbranche im Internet noch sehr jung ist, gab es in den letzten Jahren viele Anpassungen, auf die Lizenzbehörden reagieren müssen. Spielinspektionen kann beispielsweise davon profitieren, dass die Gibraltar Gambling Division schon seit vielen Jahren Casinos lizenziert.

Es gibt viele Themen, bei denen die beiden renommierten Behörden die gleichen Ziele verfolgen. Insbesondere möchten Gibraltar und Schweden sicherstellen, dass ausschließlich seriöse Casino-Betreiber zugelassen werden. Die beiden Glücksspielbehörden können sich gegenseitig unterstützen bei der Umsetzung einer funktionierenden Regulierung. Der ständige Erfahrungsaustausch ist dabei ein wichtiger Aspekt. Zwar bewegen sich Gibraltar und Schweden in unterschiedlichen Jurisdiktionen. Aber gerade deswegen erhoffen sich die Unterzeichner des Memorandums, dass viele fruchtbare Diskussionen entstehen können zwischen den Mitarbeitern der beiden Behörden.

Besondere Vorteile bei Casinos mit beiden Lizenzen

Es gibt bereits jetzt diverse Casinos, die eine Lizenz in Schweden und eine Lizenz in Gibraltar haben. Es liegt auf der Hand, dass gerade bei diesen Anbietern der Erfahrungsaustausch eine wichtige Rolle spielen kann. Vielleicht werden entsprechende Regeln zum Erfahrungsaustausch demnächst auch in den Lizenzbedingungen auftauchen. Beispielsweise ist vorstellbar, dass sich die beiden Behörden gegenseitig warnen, wenn es Probleme mit einem bestimmten Casino-Betreiber gibt. Nicht nur bei den vorhandenen Lizenzen kann das äußerst hilfreich sein. Auch bei Lizenzanträgen von neuen Firmen kann der Erfahrungsaustausch mit einer anderen Glücksspielbehörde wichtige Erkenntnisse liefern.

Hohes Niveau beim Spielerschutz angestrebt

Schon jetzt sind die Glücksspielbehörde von Gibraltar und Schweden bekannt als Lizenzgeber, die großen Wert auf Spielerschutz legen. Aber speziell bei diesem Thema gibt es noch viel Raum für Verbesserungen. Schweden hat beispielsweise eine besonders strenge Gesetzgebung. Besonders bemerkenswert: Alle Casinos müssen eine zentrale Sperrliste beachten. Eine derartige Sperrliste gibt es in Gibraltar noch nicht. Aber es ist vorstellbar, dass Gibraltar in diesem Bereich von Schweden lernt und auf der Basis eines umfassenden Erfahrungsaustauschs vielleicht demnächst auch eine zentrale Sperrliste für Problemspieler einführt. Viele Themen rund um den Spielerschutz werden aktuell diskutiert und es ist ein gutes Zeichen, dass zwei bekannte Glücksspielbehörde kooperieren, um auch bei diesem Thema dauerhaft ein möglichst hohes Niveau zu erreichen.

Schwedische Glücksspielbehörde kooperiert bereits mit Malta

In diesem Jahr hat die schwedische Glücksspielbehörde bereits ein Memorandum of Unterstanding mit der Malta Gaming Authority unterzeichnet. Auch in diesem Memorandum ging es darum, einen umfassenden Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Die Initiative ging bei dieser Kooperation ebenfalls von der schwedischen Glücksspielbehörde aus. Obwohl Schweden erst seit Anfang des Jahres legale Online Casinos hat, wird schon in den ersten Monaten deutlich, dass die schwedische Glücksspielbehörde eine sehr positive Wirkung auf die gesamte Branche in Europa haben könnte. Die neu beschlossenen Kooperationen mit Gibraltar und Malta sind in jeder Hinsicht begrüßenswert.

Deutsche Glücksspielbehörde für Kooperation fehlt noch

Schweden macht gerade vor, wie eine moderne Glücksspielbehörde gestaltet sein muss. Leider gibt es keine deutsche Glücksspielbehörde, die für eine Kooperation mit Spelinspektionen zur Verfügung stünde. In Luxemburg streiten sich die Behörden der Bundesländer nach wie vor darüber, ob und wie demnächst eine Glücksspiel-Lizenz für Online Casinos eingeführt werden soll. Vielleicht kann das schwedische Beispiel dazu beitragen, dass auch der deutsche Gesetzgeber irgendwann zu der Erkenntnis kommt, dass seriöse Online Casinos mit deutscher Lizenz in einem klaren Regulierungsrahmen in jeder Hinsicht besser wären als Online Casinos in einer schwer zu überblickenden Grauzone. Aber bis dahin wird wahrscheinlich noch viel Zeit vergehen.