Spätestens seitdem das Casino in GTA 5 eröffnet hat, sollte jedem Beobachter klar sein, dass Glücksspiele und Videospiele auf eine interessante Weise aktuell miteinander verbunden werden. Aktuell hat das vor allem Auswirkungen auf die Videospiele. Es ist aber auch denkbar, dass demnächst die Hersteller von Glücksspiel einiges von den Videospiel-Firmen übernehmen werden.

GluecksspielGlücksspiele und Videospiele: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Glücksspiele und viele Spiele sollen irgendetwas gemeinsam haben? Auf den ersten Blick mag vielleicht mancher Leser den Kopf schütteln. Aber schaut man etwas genauer hin, wird schnell deutlich, dass es durchaus Gemeinsamkeiten gibt, vor allem wenn es um Online Casinos geht. Moderne Spielautomaten im Netz basieren genauso wie Videospiele auf Software. Nur nebenbei bemerkt: Auch die meisten Slots, die in Spielhallen und Spielbanken stehen, sind keine mechanischen Geräte mehr, sondern kleine Computer, auf denen eine Spielesoftware läuft. Aber das ist eine sehr grundlegende Gemeinsamkeit, die letztlich noch nicht viel aussagt. Mit Software kann man sehr viel machen, nicht nur Spiele programmieren. Aber wenn man noch etwas genauer hinschaut, wird schnell deutlich, dass manche Videospiele in den letzten Jahren und vor allem in den letzten Monaten einige Features bekommen haben, die es früher nur bei Glücksspielen gab. Das bekannteste Beispiel ist derzeit eindeutig das Casino in GTA 5. Bei diesem Videospiel-Hit haben die Spieler seit neuestem die Möglichkeit, ein Casino zu besuchen und um echtes Geld zu spielen. Derzeit hat der Hersteller allerdings großen Stress mit diesem Casino, da es natürlich nicht erlaubt ist, einfach Glücksspiele mit Echtgeld anzubieten in einem Videospiel. Jedenfalls gilt das für Luxemburg und die meisten anderen Länder.

Ein anderes gutes Beispiel dafür, dass Videospiel-Entwickler ganz offensichtlich Glücksspiele sehr gut kennen, sind die sogenannten Lootboxen. Im Moment wird in zahlreichen Ländern gestritten, ob es sich bei Lootboxen im juristischen Sinne um Glücksspiele handelt. Auch in Luxemburg ist das noch nicht abschließend entschieden worden. Aber zumindest ein Laie darf schon den Eindruck haben, dass eine Lootbox, für die ein Spieler bezahlen muss und in der am Ende dann ein zufälliger Gewinn sein kann, sich nicht fundamental von Spielautomaten und anderen Glücksspielen unterscheidet. Die Lootboxen werden von vielen Experten deutlich kritischer gesehen als die klassischen Glücksspiele, da die Videospiele oft von sehr jungen Spielern genutzt werden. Dahingegen ist es in einem Online Casino genauso wie in einer Spielhalle oder einer Spielbank erforderlich, volljährig zu sein, um Zugang zu den Spielen zu bekommen. Die meisten Casinos im Internet verlangen jetzt schon vor der ersten Einzahlung einen Identitätsnachweis in Form einer Ausweiskopie, damit überhaupt ein Konto eröffnet werden kann. Spätestens aber bei der ersten Auszahlung wird verlangt, dass der Kunde sich ausweist und damit unter anderem auch das Alter belegt. Insofern gibt es in den seriösen Casinos im Netz keinen Spielraum für Jugendliche, Geld zu gewinnen.

Machen Lootboxen Videospiele zu echten Glücksspielen?

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Politik wieder einmal sehr spät dran ist. Lootboxen gibt es in unterschiedlichen Varianten schon seit ein paar Jahren und erst jetzt gibt es eine öffentliche Debatte darüber, ob man diese besonderen Spielelemente nicht vielleicht stärker regulieren oder ganz verbieten sollte. Währenddessen gibt es unzählige Spiele auf dem Markt, die Lootboxen haben und jugendlichen Spielern zugänglich sind. Erschwert wird die ganze Situation ein bisschen dadurch, dass es sehr unterschiedliche Varianten dieses Spielelements gibt. Besonders problematisch sehen Experten die Lootboxen, die genutzt werden müssen, um ein Spiel überhaupt erfolgreich bestreiten zu können. Es gibt auch Lootboxen, die nur als Zusatzfeature gedacht sind und nicht wichtig sind für den Erfolg im Spiel. Aber ohne Zweifel entsteht für den Spieler ein großer Reiz, die Lootboxen zu nutzen. Während die Politik noch debattiert, ob es sich überhaupt um Glücksspiel handelt oder nicht, verdienen die Hersteller von Videospielen mit Lootboxen viel Geld. Gleichzeitig ist die Politik in Luxemburg damit befasst, Online Casinos und andere Glücksspiele streng zu regulieren. Eine stimmige Herangehensweise ist das im Moment nicht.

Die Videospiel-Hersteller haben eindeutig erkannt, dass es möglich ist, mit Glücksspiel-Elementen oder, um es juristisch unverfänglich zu beschreiben, „glücksspielähnlichen“ Elementen möglich ist, den Profit zu steigern. Grundsätzlich ist es auch völlig legitim, dass ein Hersteller versucht, seinen Gewinn zu erhöhen. Aber es gibt eben auch Grenzen, die durch den Spielerschutz und den Jugendschutz gesetzt sind. Doch ganz offensichtlich sind die Hersteller gewillt, es darauf ankommen zu lassen, zumal die Politik bislang nicht wirklich reagiert hat. Vereinzelt gibt es zwar kritische Stimmen in der Politik, aber bislang gibt es noch keine nennenswerten Versuche, die Lootboxen in den Griff zu bekommen. Für manche Politiker sind die Lootboxen sogar völlig uninteressant, da es sich nur um harmlose Spiele innerhalb von Spielen handele. Das ist eine Auffassung, die von vielen Herstellern kommuniziert wird. Aber viele Glücksspielexperten sehen in dem Lootboxen eine ernste Gefahr. Sicher scheint im Moment nur, dass es bis zu einer eventuellen Regulierung noch lange dauern wird, denn Videospiele entdeckt die Politik normalerweise nur dann, wenn es um die sogenannten „Killerspiele“ geht. Dass die Lootboxen aber vielleicht viel gefährlicher sind als die umstrittenen Ego-Shooter, realisieren bislang nur wenige Politiker.

Was Glücksspiel-Hersteller von Videospiel-Herstellern lernen können

Die heutigen Glücksspiele, die es in Online Casinos wie dem Dunder Casino gibt, basieren vor allem auf den Spielen, die bekannt sind aus Spielhallen, Spielotheken und Spielbanken. Genau genommen handelt es sich um Simulationen dieser Spiele. Beispielsweise gibt es viele Spielautomaten, die bis hin zum Soundtrack genau das nachahmen, was die Spieler früher nur in den typischen „Spielhöllen“ erleben konnten. Das ist auch völlig verständlich, denn als die Glücksspiele den Weg in das Internet fanden, ging es darum, ein Erlebnis zu bieten, dass in irgendeiner Weise nachvollziehbar ist. In der Praxis bedeutet dies, dass mittlerweile fast alle Spielautomaten und Tischspiele, die es irgendwo auf der Welt gibt, auch in einer Online-Variante verfügbar sind. In den letzten Jahren haben sich die guten Hersteller allerdings eigenständig weiterentwickelt. Es gibt viele moderne Casino-Spiele, die kein reales Vorbild mehr haben. Aber die Grundstrukturen sind gleich geblieben. Auch wenn Roulette heutzutage in unzähligen Varianten angeboten wird, handelt es sich im Kern immer noch um das Spiel, das schon vor 100 Jahren in Casinos angeboten wurde.

Videospiele sind deutlich aufwendiger gestaltet als Glücksspiele. Es gibt Spielautomaten, die fast kein Gameplay haben, auch weil manche Kunden solche Automaten lieben. Aber das Potenzial für komplexe Glücksspiele, die vielleicht auch von den üblichen Standardmustern abweichen, ist riesig. Da die Technik mittlerweile so weit ist, dass auch aufwendig produzierte Glücksspiele problemlos angeboten werden können, ohne dass eine zusätzliche Software neben dem Browser installiert werden muss, gehen manche Experten davon aus, dass es in Zukunft einige spannende Innovationen geben wird. Vielleicht wird in einigen Jahren so manches Glücksspiel so aussehen wie heute Videospiele. Die Frage ist allerdings, ob die Glücksspiel-Fans diese Veränderungen und Innovationen mitmachen. Bislang hat sich immer wieder gezeigt, dass es vor allem die einfachen Spiele sind, die zu Publikumsrennern werden. Aber es gibt auch jetzt schon eine Nische für komplexe Casino-Spiele. Vielleicht steht die nächste Glücksspiel-Revolution im Internet schon kurz bevor. Das hätte ganz nebenbei für die Glücksspielanbieter den Vorteil, dass vielleicht der eine oder andere Videospiel-Fan auch den Online Casinos in Zukunft einen Besuch abstatten würde.