Großbritannien möchte Kreditkarten in Online Casinos komplett verbieten. Die britische Regierung will damit verhindern, dass Casino-Spieler sich mit Kreditkarten verschulden. Unterstützt wird die Regierung von der renommierten UK Gambling Commission, die ebenfalls dafür sorgen möchte, dass Spiele auf Kredit nicht mehr möglich sind. In der Glücksspiel-Industrie wird das geplante Verbot kontrovers diskutiert. In jedem Fall müssen sich die Anbieter mit UK-Lizenz auf eine wichtige Änderung in naher Zukunft vorbereiten.
Die grundsätzliche Problematik beim Spielen mit Kreditkarte
In nahezu jedem Online Casino ist es möglich, mit Kreditkarten Einzahlungen zu machen. Teilweise sind auch Auszahlungen mit Kreditkarte möglich. Entscheidend ist für die aktuelle Initiative der britischen Regierung aber, dass die Kunden fast überall mit einer Kreditkarte einzahlen können. Das grundlegende Problem dabei ist, dass mit Kreditkarten Geld eingezahlt werden kann, das der Kunde überhaupt nicht besitzt. Mit der Nutzung der Kreditkarte wird somit eine Schuld aufgebaut, die für einen Casino-Spieler später zum Problem werden kann. Da die aktuelle Diskussion hat sich entfacht an dem Beispiel einer Geschichte, die durch die britische Presse gegangen ist: Eine Dame hatte insgesamt neun Kreditkarten genutzt, um 100.000 Pfund in diversen Online Casinos zu verlieren.
Es liegt auf der Hand, dass es für seriöse Casinos auf Dauer nicht gut sein kann, wenn solche Meldungen durch die Presse gehen. Allerdings gibt es nicht wenige Experten, die beim aktuellen Fall darauf hinweisen, dass die Dame, die ganz offensichtlich nicht über die nötigen Sicherheiten verfügte, erschreckenderweise neun verschiedene Kreditkarten nutzen konnte. Somit wird zumindest ein Teil des Problems auch den Kreditkarten-Firmen zugewiesen. Wenn die Firmen nicht so großzügig mit ihren Karten umgegangen wären, hätte die Dame vermutlich auch Kreditkarten-Schulden gemacht, aber nicht in Höhe von 100.000 Pfund. Da die Online Casinos aber eine schlechtere Lobby haben als die großen Banken und Kreditkarten-Anbieter, liegt es aus Sicht eines Politikers wahrscheinlich nahe, an dieser Stellschraube zu drehen.
Mögliche Folgen für britische Online Casinos
Vor einigen Jahren wäre das Verbot von Kreditkarten noch ein herber Schlag für alte und neue Online Casinos gewesen. Als es nur wenige alternative Zahlungsmethoden für das Internet gab, spielten vor allem Inhaber von Kreditkarten online. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Mittlerweile spielt nur noch ein kleiner Teil der typischen Casino-Kundschaft mit Kreditkarte. Es gibt viele andere Zahlungsmethoden, zum Beispiel PayPal, Skrill, Neteller, Paysafecard, Zimpler, Trustly, Sofortüberweisung oder Giropay, um nur einige der wichtigen Marken für den deutschsprachigen Markt zu nennen, die als Alternativen zur klassischen Kreditkarte genutzt werden können. Tatsächlich gibt es viele Casino-Spieler, die vor allem aufgrund der langsamen Transaktionen bei Auszahlungen nach Möglichkeit auf Kreditkarten verzichten in Online Casinos.
Da keine Zahlen bekannt sind, wie hoch der Umsatz über Kreditkarten in Online Casinos in Großbritannien ist, lässt sich auch nicht mit Sicherheit bewerten, ob die Situation für einige Anbieter bedrohlich werden könnte. Es kann durchaus sein, dass bestimmte Anbieter, die nur wenige Zahlungsmethoden zur Verfügung stellen, von den Kreditkarten stärker abhängen als Konkurrenten, die eine riesige Auswahl im Zahlungsmethoden-Portfolio haben. Aufgrund der aktuellen Aktivitäten der britischen Regierung sind die Casino-Betreiber gut beraten, Vorkehrungen zu treffen für das kommende Verbot von Kreditkarten. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es auch Stimmen von diversen Casino-Kennern gibt, die das Kreditkarten-Verbot begrüßen, da das Image der Branche durch diese Maßnahme langfristig positiver werden könnte.