Vietnam hat 35 Chinesen ausgewiesen. Die Regierung wirft den betroffenen Personen vor, in Vietnam illegales Glücksspiel betrieben zu haben. Von den 35 Chinesen sind 31 Männer und vier Frauen. Die ausgewiesenen Personen sollen in Vietnam Online-Glücksspiel angeboten haben.

Casino VietnamSchnelle Ausweisung nach Razzia gegen Glücksspiel-Mafia

Die vietnamesische Polizei hatte schon länger ermittelt gegen einen chinesischen Glücksspiel-Ring. Als die Beamten dann schließlich in Da Nang City zu schlucken, konnten 35 Chinesen und diverse Vietnamesen verhaftet werden. Nach der Feststellung der Personalien und ersten Befragungen war schnell klar, dass sich der Innenminister in die Angelegenheit einschalten würde. Zumindest einige der festgenommenen Personen waren dazu bereit, Aussagen zu machen. Dadurch ergab sich für die ermittelnde Polizei schnell ein umfassendes Bild. Die 35 Chinesen gehören demnach zu einer größeren Organisation in China. Diese Organisation hatte die gesamte Gruppe nach Vietnam geschickt, um vor Ort Online-Glücksspiele illegal zu organisieren.

Die illegalen Online-Glücksspiele müssen sehr lukrativ gewesen sein, denn sonst hätte die chinesische Glücksspiel-Mafia nicht derart viel Aufwand betrieben. Der Bedarf scheint aber auch hoch zu sein, denn ansonsten würde das illegale Angebot nicht funktionieren. In Vietnam sind Sportwetten erst seit 2017 legal. Aber Casino-Spiele im Internet sind verboten. Wer in Vietnam im Casino spielen möchte, muss die Insel Phu Quoc besuchen und ein monatliches Einkommen von mindestens 380 Euro (10 Millionen Vietnam-Dollar) nachweisen. Durch die scharfen Restriktionen gibt es offensichtlich viele Vietnamesen, die den einfachen Weg gehen und im Internet die illegalen Angebote nutzen. Aus technischen Gründen (Netzsperren) werden diese illegalen Angebote derzeit bevorzugt direkt in Vietnam betrieben.

Keine strafrechtlichen Folgen für die beteiligten Chinesen

Aus europäischer Perspektive ist es erstaunlich, dass die 35 verhafteten Chinesen direkt ausgewiesen wurden. Die Frage ist, ob mit dieser Maßnahme eine wirkungsvolle Abschreckung möglich ist. Es ist zu erwarten, dass diese 35 Chinesen nicht mehr nach Vietnam einreisen werden, zumal eine legale Einreise wahrscheinlich nicht mehr möglich sein wird. Aber da eine große Organisation in China hinter den illegalen Glücksspielen steckt, ist die Chance hoch, dass schon längst wieder andere Chinesen im Land sind, die daran arbeiten, neue Angebote zu schaffen. Vielleicht wäre der Sache mehr gedient, wenn Vietnam die Chinesen einem rechtsstaatlichen Verfahren zu führen würde. Aber vielleicht befürchtet die vietnamesische Regierung, dass es dadurch zu größeren Problemen mit China kommen könnte.

Das Problem mit illegalem Glücksspiel begleitet Vietnam schon seit vielen Jahren. Durch das Internet ist es jedoch deutlich schwerer geworden, die Aktivitäten der Glücksspiel-Mafia zu kontrollieren. Die Problematik mit chinesischen Organisationen, die in Vietnam das schnelle Geld machen möchten, ist nicht neu. Der aktuelle Erfolg sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kampf gegen das illegale Glücksspiel ein Kampf gegen Windmühlen ist. Bei den Sportwetten hat sich in Vietnam gezeigt, dass eine Öffnung des Marktes dazu beiträgt, dass die illegalen Angebote verschwinden. Aber die vietnamesische Regierung ist derzeit nicht dazu bereit, auch das Online-Glücksspiel zu legalisieren. Das wäre wahrscheinlich aber die einzige Möglichkeit, um das illegale Glücksspiel zu verbannen.

Situation in Luxemburg deutlich komplexer

Beim Blick nach Vietnam wird deutlich, dass Luxemburg eine sehr komplexe Situation hat, wenn es um Sportwetten und Glücksspiele im Internet geht. Die Sportwetten werden geduldet, aber die Casino-Spiele bewegen sich in einer Grauzone. Das gilt zumindest für Angebote wie das Leo Vegas Casino, die mit einer seriösen EU-Lizenz arbeiten. Luxemburg kann nicht wirklich etwas unternehmen gegen diese Anbieter, aber es gibt auch keine deutsche Casino-Lizenz. Zudem ist die Situation in der Europäischen Union so, dass Luxemburg nicht einfach irgendwelche Anbieter per Netzsperren ausschließen kann. Netzsperren sind gerade in Luxemburg sehr unpopulär, sodass die Anbieter nicht in Luxemburg ansässig sein müssen, um Online Casinos für deutsche Kunden zu präsentieren.

Gemeinsam haben Vietnam und Luxemburg, dass es schwierig bis unmöglich ist, das unerwünschte Glücksspiel auszusperren. Die deutschen Glücksspiel-Fans lassen sich vom Staat nicht vorschreiben, ob sie in einem Casino mit EU-Lizenz spielen sollen oder nicht. Deswegen floriert das Online-Glücksspiel auch in Luxemburg. Allerdings gibt es einen zarten Hoffnungsschimmer für die deutschen Glücksspiel-Fans. Der neue Glücksspielstaatsvertrag, der bis 2024 von den deutschen Bundesländern verhandelt werden soll, könnte auch eine moderne Regelung für Online Casinos beinhalten. Viele Experten sprechen sich seit Jahren dafür aus, dass Luxemburg eine moderne Regulierungsbehörde für Glücksspielanbieter im Netz schafft.