Das sind keine guten Nachrichten für Lotto-Fans. Das klassische „6 aus 49“ soll ab Herbst dieses Jahres teurer werden. Der Preis für ein Tippfeld bei den Ziehungen am Mittwoch und am Samstag wird von einem Euro auf 1,20 Euro steigen. Hinzu kommt zum Preis für ein Tippfeld auch noch die Abgabe einer Bearbeitungsgebühr für die Annahmestelle, die von Bundesland zu Bundesland (je nach Landeslotterie) variieren kann. Ein kleines Trostpflaster gibt es dennoch: Es wurde angekündigt, dass künftig die Hälfte der Mehreinnahmen direkt an die Gewinner ausgeschüttet werden soll. Damit versucht der Deutsche Lotto- und Totoblock das staatliche Glücksspiel aufzuwerten und die Teilnahme attraktiver zu gestalten. Ob das beim anhaltenden Online Casino Boom auch tatsächlich gelingt und neue Lottospieler dadurch angelockt werden, bleibt abzuwarten. Schließlich ist eine Preissteigerung von 20 Prozent ganz schön happig – auch trotz der angekündigten Aufwertung.

 Lottospieler wünschen sich höhere Gewinne

Lotto Gewinn„Jede der neun Spielklassen profitiert, denn überall steigen die Gewinne,“ sagt ein Sprecher der Lotto-Gesellschaft. Ein neuer Schwerpunkt soll in Zukunft auf den Auszahlungen bei der Gewinnklasse 2 liegen. „Die wollen wir deutlich höher dotieren,“ bestätigt der Sprecher im Weiteren. In Zahlen gesprochen bedeutet das: Bisher konnte als höchster Gewinn bei sechs Richtigen ohne Superzahl ein Betrag von maximal 570.000 Euro erreicht werden, ab Herbst dieses Jahres soll der Maximalgewinn auf rund eine Million Euro angehoben werden. Der Deutsche Lotto- und Totoblock rechnet durch diese Maßnahme mit „deutlich mehr Millionen-Gewinnen“, obwohl beim klassischen „6 aus 49-Lotto“ die Gewinnchancen nach wie vor bei 1 zu ca. 140 Millionen stehen. 

Darüber hinaus ist vorgesehen, den Jackpot nicht mehr, wie bisher üblich, nach der 13ten Ziehung automatisch auszuschütten, sofern er bis dahin nicht geknackt wurde. Zu einer Ausschüttung soll es künftig erst dann kommen, wenn die Obergrenze von 45 Millionen Euro überschritten wurde, und zwar unabhängig von der jeweiligen Laufzeit. Allerdings müssen die Staatlichen Aufsichtsbehörden diese neuen Regeln noch bewilligen. 

Der Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg, Georg Wacker, erläuterte: „Die Lottospieler wünschen sich höhere Gewinne in allen Rängen. Mit einem neuen Gewinnplan wollen wir dies umsetzen.“ Dieser besagt, dass die Hälfte der zusätzlichen Einnahmen an die Gewinner fließen soll. Mit der anderen Hälfte verhält es sich wie bisher: rund 40 Prozent fließen an den Staat, knapp 10 Prozent gehen an die zahlreichen Annahmestellen sowie diverse zusätzliche Vertriebspartner und magere ein bis zwei Prozent werden für die Betriebskosten der staatlichen Lottogesellschaften aufgewendet. Dazu werden auch die Produktion und der Transport der Lottoscheine gerechnet, ebenso wie die Kosten für Werbung und für die Gehälter der Angestellten. 

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Anstieg der Lotto-Einnahmen sind abhängig von Jackpots

Aktuell lässt sich noch nicht einschätzen, ob die Gesamteinnahmen von Lotto prozentual ebenso ansteigen werden, wie der Preis für die einzelnen Tippfelder der Spielscheine. „Das hängt von den Jackpots ab, die es geben wird, und natürlich vom verfügbaren Einkommen der Bürger,“ erklärt der Sprecher von Lotto Baden-Württemberg und fügt hinzu: „Es stimmt nicht, dass die Leute mehr Lotto spielen, wenn sie weniger Geld haben. Das Gegenteil ist der Fall.“ Auf der anderen Seite scheint der Deutsche Lotto- und Totoblock nicht zu erwarten, dass der regelmäßige und treue Lottospieler sein übliches Lotto-Budget aufstocken wird, weil er nun mehr für die einzelnen Scheine bezahlen muss. „Wer jetzt 20 Euro pro Woche ausgibt, wird das vielleicht auch in einem Jahr noch genauso tun,“ vermutet der Sprecher. „Er bekommt dann eben weniger Spielscheine.“ 

Klassisches Lotto vs. Online Casino Boom

Dies ist nicht die erste Preiserhöhung in den vergangenen zehn Jahren. Schon 2013 stiegen die Kosten für ein Tippfeld auf dem Spielschein von 75 Cent auf einen Euro an. Von Zurückhaltung bei den Spielern war bei dieser Erhöhung anfangs nichts zu spüren. „In der ersten Ziehung bildete sich das damals fast eins zu eins bei unseren Einnahmen ab,“ sagt der Sprecher. Später pendelten sich die Einnahmen allerdings auf einem moderateren Level ein, da der anfänglich ausgelöste Effekt nicht sehr lange anhielt. Heute setzt die staatliche Lottogesellschaft auf eine nachhaltigere Entwicklung. Die letzten Jahre waren nicht einfach für den Deutschen Lotto- und Totoblock, da der Druck aufgrund zahlreicher Glücksspielanbieter – besonders im Internet – zunahm. Gerade seriöse Online Casinos, die zum größten Teil im Ausland beheimatet sind und sich nicht mit so strengen Auflagen herumschlagen müssen, wie deutsche Anbieter, verzeichnen einen regelrechten Boom. Deren Kunden profitieren von zahllosen günstigen Angeboten und hohen Gewinnchancen. Die Umsätze der privaten Online Casinos und Sportwetten-Anbieter im Netz schießen in die Höhe. „In den letzten Jahren hat sich der Markt stark gewandelt,“ bestätigt der Lotto-Sprecher und ergänzt, dass es heutzutage viel größerer Anstrengungen bedarf, um sich am Markt zu behaupten. Das hat auch zur Folge, dass die Werbekosten enorm angestiegen sind, was den Druck nochmal um ein Vielfaches erhöht.

Doch aller Unkenrufe zum Trotz muss man sich aktuell um die staatliche Lotteriegesellschaft, die ihren Sitz in Stuttgart hat, noch keine Sorgen machen. Die Umsätze sind nach wie vor gigantisch. Jährlich verbucht das „6 aus 49-Lotto“ bundesweit Einnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro.