In Las Vegas durften sich kürzlich viele Sportwetten Fans über einen unerwarteten Gewinn freuen. Durch einen Buchmacher-Fehler gab es kurzfristig die Möglichkeit, Wetten nach dem Start eines Events zu platzieren. Dadurch brauchten die Sportwetten-Fans kein Glück. Für den betroffenen Buchmacher ist der Fehler mehr als unschön, denn insgesamt gewannen die aufmerksam Sportwetten-Fans knapp 250.000 Dollar. Was ist der schlimmste Albtraum eines Buchmachers? Die Antwort ist recht einfach: Eine Wette wird angeboten, die der Kunde nicht verlieren kann. Genau das ist kürzlich in Las Vegas passiert. In Las Vegas gibt es in zahlreichen Casinos Sportwetten-Terminals, in denen Wetten auf aktuelle Games angeboten werden. Beim aktuellen Fiasko gab es offensichtlich einige aufmerksame Sportwetten-Fans im Bellagio Casino, die insgesamt 50 Wetten an den Sportwetten-Terminals platzierten, als das Event bereits weit fortgeschritten war. Unglücklicherweise gewann einer dieser Sportwetten-Fans auch noch eine Wette mit zehn Tipps, die insgesamt einen Wert von 137.107 Dollar hatte. Somit ist am Ende alles schiefgelaufen, was bei einem derartigen Fehler schieflaufen kann.

Albtraum für Buchmacher in Las Vegas

Jackpot In der Vergangenheit hat es immer wieder einmal Stress gegeben aufgrund von Buchmacher-Fehlern. Aber der aktuelle Fehler ist wohl der teuerste Fehler, den je ein Buchmacher in Las Vegas gemacht hat. Wenn ein Buchmacher bei einem einzigen Event 250.000 Dollar verliert, weil die Kunden die Möglichkeit haben, sichere Wetten zu platzieren, ist das dramatisch. Aber noch unschöner ist dann, wenn der Buchmacher zunächst den Gewinn nicht auszahlen will. Genau das ist wohl passiert beim aktuellen Fehler.

Es hat nicht lange gedauert, bis der Fehler aufgefallen ist. Allerdings war zu dem Zeitpunkt schon zu spät, den Schaden komplett zu verhindern. Als die glücklichen Gewinner ihre Wettscheine einlösen wollten, ist es wohl teilweise zu heftigen Diskussionen gekommen. Spannenderweise ist es wohl in Las Vegas üblich, in solchen Fällen am Ende dann den Gewinn auszuzahlen und ein lebenslanges Casino-Verbot zu erteilen. Welche Logik hinter diesem Verbot stecken soll, erschließt sich nicht ganz. Aber offensichtlich sind nicht alle Buchmacher und Casinos in Las Vegas gute Verlierer. Doch durch die Öffentlichkeit, die relativ schnell hergestellt wurde, hat sich die Situation mittlerweile entspannt. Die Gewinne sind ausgezahlt worden und der Buchmacher hat sich öffentlich entschuldigt für sein Verhalten. Angesichts der riesigen Umsätze, die mit Sportwetten in Las Vegas gemacht werden, sollte es zudem möglich sein, auch einen unnötigen Verlust von 250.000 Dollar zu verkraften. Aber ohne jeden Zweifel wird sich der verantwortliche Mitarbeiter einiges anhören müssen, denn einen derartigen Fehler sollte jeder nur ein einziges Mal im Leben machen. Bei den Recherchen zum aktuellen Sportwetten-Spektakel kamen einige interessante Dinge ans Tageslicht, die vielleicht nicht jedem Sportwetten-Fan bekannt sind. In Las Vegas läuft offensichtlich noch einiges anders ab als bei den europäischen Buchmachern.

Fehler durch manuelle Eingabe entstanden

Bei den Recherchen zum aktuellen Buchmacher-Fehler ist herausgekommen, dass der Fehler entstanden ist, weil ein Mitarbeiter des Buchmachers die Werte manuell eingegeben hat und nicht weiter überprüft hat, wann das zugrunde liegende Event wirklich stattfindet. Wahrscheinlich ist der Event kurzfristig verschoben worden, aber ganz geklärt ist der genaue Hintergrund nicht. Fakt ist, dass es einen menschlichen Fehler gegeben hat bei der Erstellung der Wette. Das ist kurios, denn bei den europäischen Online-Buchmachern könnte so ein Fehler praktisch nicht vorkommen. Nahezu alle Buchmacher beziehen die Daten zu aktuellen Sportevents von spezialisierten Dienstleistern, die rund um die Uhr damit beschäftigt sind, Sportwetten für Events in aller Welt aufzubereiten. Diese Dienstleister haben sich in der Vergangenheit als äußerst zuverlässig erwiesen. Uns ist kein Fall bekannt, dass ein Online-Buchmacher in Luxemburg einmal Sportwetten für ein Event zu einer falschen Zeit angeboten hat. Vielleicht gibt es tatsächlich aber solche Fälle, die dann jedoch sehr schnell erkannt werden durch entsprechende Warnsysteme. Wenn ein Buchmacher aber selbst am Laptop die Wetten eingibt auf der Basis aktuell stattfindender Events, sollte sich niemand wundern, dass es gelegentlich auch einmal zu spektakulären Fehlern kommt. Interessant ist, dass derartige Fehler in der Vergangenheit schon öfter passiert sind.

Die Sportwetten sind in Las Vegas und den USA insgesamt längst nicht auf dem Niveau wie in Europa. Bei Wettanbietern wie Betway oder Betsson ist es zum Beispiel möglich, auf den kompletten US-Sport inklusive College-Sport zu tippen. Ein interessantes Detail bei den aktuellen Recherchen zum Buchmacher-Fehler in Las Vegas ist, dass gerade die Events im College-Sport oft verschoben werden. Deswegen bieten viele Buchmacher in Las Vegas den College-Sport überhaupt nicht an. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass bei den Buchmachern anders als bei den Casinos nicht alles professionell abläuft. Wenn europäische Buchmacher die Möglichkeit haben, sämtliche Spiele im College-Basketball mit Sportwetten abzudecken, sollte das ein Buchmacher in Las Vegas auch können. Vielleicht wird sich die Situation in den nächsten Jahren etwas ändern, wenn der Sportwetten-Markt in den USA insgesamt geöffnet wird. Dann wird es wahrscheinlich auch mehr Dienstleister in den USA geben, die Sportwetten auf hohem Niveau anbieten. Für den aktuellen betroffenen Buchmacher in Las Vegas wäre ein zuverlässiger Dienstleister jedem Fall eine feine Sache. Wer möchte schon eine Viertelmillion verlieren, nur weil ein Mitarbeiter nicht genau weiß, wann ein Spiel stattfindet?

Glücksspiel-Kommission überprüft aktuellen Vorfall

Das Nevada Gaming Control Board ist aktuell damit beschäftigt, den teuren Buchmacher-Fehler näher unter die Lupe zu nehmen. Dabei soll vor allem geklärt werden, ob irgendwelche Manipulationen stattgefunden haben. Das ist keine völlig unberechtigte Annahme, denn wenn es um 250.000 Euro geht, könnte es theoretisch natürlich auch sein, dass der betroffene Mitarbeiter nicht einfach nur einen ehrlichen Fehler gemacht hat, sondern ganz bewusst eine Wette platziert hat, bei der die Kunden nicht verlieren können. Das wäre dann ein echter Skandal. Derzeit deutet aber nicht auf diese Version hin, zumal auch berücksichtigt werden muss, dass der betroffene Mitarbeiter sich automatisch zur Zielscheibe von Ermittlungen gemacht hat. Es ist davon auszugehen, dass das Nevada Gaming Control Board die Sportwetten-Gewinne beschäftigen wird. Grundsätzlich ist die Sache ganz einfach: Buchmacher verdienen in der Regel viel Geld mit Sportwetten. Wenn dann ein Buchmacher einmal einen Fehler macht, von dem die Kunden erheblich profitieren, wäre es unfair, wenn die Kunden das Geld zurückzahlen müssten.

Viele Sportwetten-Fans träumen davon, einen riesigen Gewinn abzuräumen. Besonders einfach wäre das natürlich mit Wetten, die gar nicht mit einem Verlust enden können. Niemand sollte davon träumen, dass derartige Wetten allzu schnell bei professionell aufgestellten Online-Buchmachern zu finden sind. Ein interessantes Detail am Rande: Es gibt seit vielen Jahren spezielle Warnsysteme, die sofort Alarm geben, wenn bei bestimmten Wetten plötzlich sehr hohe Einsätze kumuliert werden. Schon aus diesem Grund wäre es in Europa wahrscheinlich nicht möglich, von einem Buchmacher-Fehler im gleichen Ausmaß zu profitieren wie zuletzt in Las Vegas. Aber völlig ausgeschlossen ist selbstverständlich auch in Europa nicht, dass irgendwann einmal ein Buchmacher oder ein Buchmacher-Dienstleister einen dramatischen Fehler macht, von dem viele Sportwetten-Fans profitieren. Generell sollte sich aber niemand Illusionen machen. Bei Sportwetten geht es genauso wie bei Casino-Spielen vor allem darum, Spaß zu haben mit dem Glücksfaktor. Wenn schon vorher klar ist, dass ein Gewinn entsteht, handelt es sich nicht um Sportwetten oder Casino-Spiele, sondern wahrscheinlich um ein Sparbuch mit einer erschreckend schlechten Verzinsung.