Casinos Austria International hat im ersten Halbjahr 2024 einen Verlust von 10 Millionen Euro eingefahren. Der Umsatz ist um 52,8 Millionen Euro gesunken. Das Unternehmen, das zum österreichischen Glücksspielkonzern Casinos Austria gehört, konnte vor allem aufgrund der zahlreichen Casino-Schließungen nicht an die guten Zahlen des Vorjahres anknüpfen. Für Casinos Austria International waren die letzten Monate enorm schwierig. Das Tochterunternehmen von Casinos Austria ist unter anderem in Ungarn, der Schweiz, Dänemark, Liechtenstein, Nord-Mazedonien, Ägypten, Australien und Luxemburg aktiv. In all diesen Ländern waren die Casinos über Wochen und zum Teil auch über Monate geschlossen. Im Januar und Februar konnte Casinos Austria International noch ein Plus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermelden. Doch danach ging es rasant bergab. Vor allem im März und April war es kaum möglich, irgendwelche Einnahmen zu erzielen. Mittlerweile hat sich die Situation in den meisten Ländern entspannt und auch die Casinos können wieder Einnahmen verzeichnen.

Schwierige Zeiten für landbasierte Glücksspielanbieter

Casinos AustriaAber nicht nur in Luxemburg gilt, dass die Casinos aufgrund der neuen Hygienevorschriften längst nicht komplett ausgelastet werden können. Darunter leiden auch die aktuellen Ergebnisse der Casinos. Für Casinos Austria International wird das Jahr 2024 eine große Herausforderung bleiben. Für alle Glücksspielanbieter, die auf landbasiertes Glücksspiel setzen, ist es enorm wichtig, dass es nicht wieder in großem Stil zu Casino-Schließungen kommt. Allerdings lässt sich das nicht komplett ausschließen, da niemand so ganz genau weiß, wie sich die Lage entwickeln wird. Aber die Chancen stehen gut, dass Casinos Austria International die schwierigste Zeit des Jahres bereits hinter sich hat. Im Moment geht es vor allem darum, die Einnahmen auf einem soliden Niveau zu stabilisieren, um möglichst gut durch die Krise zu kommen. Wirtschaftlich wird sich Casinos Austria International frühestens im Jahr 2024 erholen. Es kann aber auch sein, dass erst ab 2022 wieder die guten Zahlen aus dem Jahr 2019 in Reichweite kommen. Das hängt in erster Linie davon ab, wie sich die laufende Gesundheitskrise in den nächsten Monaten entwickelt.

Eine vollständige Lösung der weltweiten Gesundheitskrise wäre der Jackpot für Glücksspielanbieter wie Casinos Austria International. Aber es ist im Moment noch zu früh, von einer kompletten Lösung des Problems auszugehen. Vor allem Unternehmen, die strategisch planen müssen, sind im Moment gut beraten, alle möglichen Szenarien in die Planungen einzubeziehen. Konkret bedeutet dies, dass Casinos Austria International sich auch darauf einstellen muss, dass vielleicht noch einmal einige Casinos oder sogar alle Casinos geschlossen werden müssen in den nächsten Monaten. Das wäre problematisch, nicht nur für das Unternehmen. Auch die zahlreichen Angestellten von Casinos Austria International sind bereits heftig gebeutelt worden in den letzten Monaten. Deswegen wäre es wichtig, dass die Casino-Betriebe zumindest auf dem aktuellen Niveau weiter aufrechterhalten werden könnten. Am Ende hängt aber auch vieles davon ab, ob die Casino-Fans die Angebote von Casinos Austria International wieder nutzen werden in einem ausreichenden Umfang. In Luxemburg hat sich zum Beispiel in den letzten Monaten gezeigt, dass auch nach der Öffnung der Spielhallen und Spielbanken die alten Umsätze in weiter Ferne liegen. Das liegt nicht nur daran, dass die Casinos nicht komplett ausgelastet werden dürfen. In vielen Casinos fehlen schlicht und ergreifend die nötigen Besucher, um überhaupt in die Reichweite der aktuellen behördlichen Vorgaben zu kommen. Gerade die kleinen Spielhallen leiden sehr darunter, dass sich viele Glücksspiel-Fans im Moment eher für Spielbanken oder auch für Online Casinos entscheiden. Von Land zu Land kann die Situation unterschiedlich sein, aber ohne jeden Zweifel hat Casinos Austria International noch einige harte Monate vor sich.

Klassische Glücksspielanbieter unter Druck

In der Glücksspielbranche war man sich immer sicher, dass das Angebot krisenfest sei. Abgesehen von einem großen Krieg, der auch noch andere Probleme mit sich bringen würde, gab es aus Sicht der meisten Branchenexperten keine realistischen Szenarien, die das Glücksspiel komplett zum Erliegen bringen könnten. Diese Experten haben sich jedoch geirrt, zumindest was das landbasierte Glücksspiel angeht. Die klassischen Glücksspielanbieter mussten in den letzten Monaten erleben, wie schwierig es ist, in einer Gesundheitskrise Ladengeschäfte zu betreiben, die keine lebensnotwendigen Produkte und Dienstleistungen anbieten. Die Casinos waren schnell geschlossen und durften in vielen Ländern erst sehr spät wieder öffnen. Das ist aus staatlicher Sicht nachvollziehbar, denn selbstverständlich ist ein Supermarkt wichtiger als ein Casino für die Bevölkerung. Aber für die Glücksspielunternehmen wie Casinos Austria International war es zum Teil schwer zu akzeptieren, dass die Casinos in einigen Ländern erst öffnen dürfen, als die gesamte restliche Wirtschaft schon wieder verfügbar war. Allerdings ist das kein besonderes Phänomen in den Ländern, die Casinos Austria International bedient. Beispielsweise hat New York gerade erst die Erlaubnis erteilt, die Casinos wieder zu öffnen. New York ist damit deutlich später mit der Casino-Wiedereröffnung dran als die meisten europäischen Länder und die meisten US-Bundesstaaten. Mit solchen Unwägbarkeiten mussten sich Glücksspielanbieter nie auseinandersetzen. Das größte Problem der meisten Glücksspielanbieter war bislang die staatliche Regulierung, die sich mitunter bei einem Regierungswechsel sehr schnell ändern kann.

Für Glücksspielanbieter, die ausschließlich auf Offline-Glücksspiel setzen, ist die Welt nicht mehr in Ordnung. Daran besteht überhaupt kein Zweifel. Auf der ganzen Welt müssen in diesem Jahr die Unternehmen und Konzerne, die auf landbasiertes Glücksspiel setzen, mit Einbußen leben. Es gibt noch keine Statistiken darüber, wie viele Firmen am Ende in die Insolvenz gehen mussten, weil es nicht möglich war, mit landbasiertem Glücksspiel genügend Einnahmen zu erzielen. Aber es ist davon auszugehen, dass mindestens einige kleine Firmen auf der Strecke geblieben sind. Auch in Luxemburg wird es nicht jeder Spielhallen-Besitzer schaffen, die Krise zu überstehen. In anderen Ländern, in denen es keine staatlichen Hilfen wie Kurzarbeit gibt, könnte die Situation noch drastischer aussehen. Für die Branche insgesamt ist das wahrscheinlich aber nicht schlimm. Die Nachfrage beim Glücksspiel wird immer bedient. Es kann aber sein, dass einige große Unternehmen und Konzerne am Ende der Krise deutlich größer sein werden als vor der Krise. Wenn eine kleine Spielhalle zum Beispiel in Luxemburg bis zur Krise gut gelaufen ist und anschließend dann aufgegeben werden musste, weil der Spielhallen-Betreiber nicht mehr die nötigen wirtschaftlichen Möglichkeiten hatte, könnte eine Spielhallenkette den Betrieb übernehmen und fortführen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Markt insgesamt kleiner wird, zumal sich sogar in der Krise zeigt, dass die Nachfrage nach Glücksspiel ungebrochen ist. Deswegen gehen viele Experten davon aus, dass bei einer Normalisierung der Lage die Glücksspielbranche sehr schnell wieder auf dem alten Erfolgspfad sein wird. Allerdings könnten sich dann die Gewichte ein wenig verschoben haben innerhalb der Branche. Das Online-Glücksspiel hat einen großen Schub in der Krise bekommen.

Auch Casinos Austria International muss mit Online-Konkurrenz leben

Online Casinos waren schon vor der großen Krise eine Konkurrenz für die landbasierten Casinos von Casinos Austria International. Aber in der Krise hat sich gezeigt, dass die Bereitschaft, zum Online-Glücksspiel zu wechseln, doch viel höher ist, als viele Experten vermutet haben. Als die Spielhallen und die Spielbanken in zahlreichen Ländern schließen mussten, gab es viele Glücksspiel-Fans, die ins Internet gewechselt sind. Ganz nebenbei hat auch noch Online-Poker eine Renaissance erlebt, die in dieser Form wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte. Vor allem haben aber die Online Casinos zum Teil deutliche Wachstumsraten vermelden können. Das bedeutet nicht, dass die Online Casinos in Zukunft den Markt dominieren werden. Aber es zeigt sich sehr deutlich, dass die Online Casinos noch viel Potenzial haben. Vielleicht werden zahlreiche Glücksspiel-Fans, die in den letzten Monaten zum ersten Mal online Glücksspiele erlebt haben, gar nicht mehr die landbasierten Casinos zurückkehren. Zumindest gibt es aber nun die zusätzliche Option Online Casino für diese Spieler. Für Unternehmen wie Casinos Austria International, die auf landbasierte Casinos angewiesen sind, hat sich zudem gezeigt, dass die Krisenfestigkeit ein erhebliches Problem sein kann.

Niemand kann ausschließen, dass eine Krise wie im Jahr 2024 nicht in ein paar Jahren erneut entstehen wird. Zudem weiß auch niemand, ob die Krise nicht noch Jahre andauert. In jedem Fall haben die Online-Anbieter, nicht nur der Glücksspielbranche, einen fundamentalen Vorteil. Das hat sich in den letzten Monaten eindeutig gezeigt. Viele Unternehmen, die bei der Digitalisierung ganz weit vorne sind, konnten in den letzten Monaten gegen den Trend profitieren. Dahingegen sind die klassischen landbasierten Angebote in der Mehrzahl erheblich unter Druck geraten. Die Glücksspielbranche kann als gutes Beispiel für die Digitalisierung genutzt werden. Nach wie vor gibt es sehr viele Unternehmen und Konzerne, die in erster Linie auf das landbasierte Glücksspiel setzen. Da das landbasierte Geschäft im Grundsatz gut funktioniert und vermutlich auch noch lange Zeit aus wirtschaftlicher Sicht wichtiger sein wird als das Online-Glücksspiel, ist das nachvollziehbar. Aber Unternehmen wie Casinos Austria sind gut beraten, den Fußabdruck im Online-Geschäft deutlich zu vergrößern. Eine große Krise kann ein großer Konzern wie Casinos Austria mit normalerweise gut laufenden Tochterunternehmen wie Casinos Austria International verkraften. Wenn eine derartige Krise aber öfter vorkommt, was nicht völlig ausgeschlossen ist, wäre es hilfreich, wenn die Einnahmen aus dem Online-Geschäft deutlich größer wären als im Moment. Auch in Luxemburg bereiten sich schon einige Anbieter darauf vor, das Geschäft mit Online Casinos in das Portfolio aufzunehmen. In Luxemburg wird diese Entwicklung begünstigt durch die neue Glücksspiel-Regulierung, die ab Mitte 2024 auch Online Casinos zulassen wird.