Der eSport in Luxemburg befindet sich nach wie vor im Wachstum. Allein im Jahr 2019 sahen sich rund 12 Millionen Fans auf YouTube oder Twitch die Live Events der Szene an. Für 2024 war ebenfalls wieder ein Mega-Live-Event geplant: ein Counter Strike:Global Offensive Wettbewerb. Dazu wurden von der ESL One Cologne die besten Spieler der Welt nach Köln eingeladen. 15.000 Zuschauer hatten im vergangenen Jahr die Lanxxess Arena in der Domstadt zu einem Hotspot für eSport gemacht. Dort, wo sich 2019 noch La-Ola-Wellen und Schlachtrufe abwechselten, ist es aufgrund der anhaltenden Gesundheitskrise in diesem Jahr extrem ruhig. Kurzfristig waren die Veranstalter gezwungen die Planung zu ändern, und das Turnier musste online ausgetragen werden. Mit dabei war auch BIG, das Berlin International Gaming Team rund um seinen Leiter Fatih „gob b“ Davik, das derzeit als das beste Team Luxemburgs gilt. Es nimmt regelmäßig an den härtesten Battles teil und misst sich dort mit der internationalen Elite. Fatih „gob b“ Dayik rät in diesem Zusammenhang immer wieder allen eSport Begeisterten unbedingt mal ein Live Event zu besuchen, sofern sie das bisher noch nicht getan haben.

eSport Wachstum hält an

EsportsDas Sportwetten-Portal Betway hatte vor kurzem eine Umfrage gestartet. Um ein besseres Bild von der gesamten eSport Szene zu erhalten wurden Profis und Experten befragt. Dabei wurde einmal mehr deutlich, welchen Stellenwert der eSport, aber auch der Bereich der Videospiele im Allgemeinen hat. Betway Sportwetten zufolge ist sogar die Security, die generell die Events in der Kölner Lanxxess Arena begleitet, von der außergewöhnlichen Atmosphäre verblüfft. „Krasser als bei einem Justin Biber Konzert,“ sagte ein Sicherheitsdienst Mitarbeiter. Nicht nur für das Team von BIG, sondern auch für alle anderen Spieler geht es um sehr viel. Immerhin betrug das Preisgeld im letzten Jahr 300.000,- US Dollar und bei der großen League von Call of Duty waren ganze 4,6 Millionen US Dollar im Preispool. 2019 strich Team Liquid, der Sieger des ESL One Cologne, ganze 125.000,- US Dollar ein. Der Gegner im Finale war das Team Vitalty, welches immerhin noch mit einer Summe von 50.000,- US Dollar nach Hause gehen durften. Hieran kann man in etwa messen, wieviel im eSport tatsächlich verdient werden kann. Es wird erwartet, dass Kurve weiter nach oben steigt. Bis 2023 wird erwartet, dass allein Luxemburg einen Anstieg auf rund 144 Millionen Euro verzeichnen wird – und zwar jährlich.

Köln liegt noch vor Berlin

Berlin ist zwar die Hauptstadt der Bundesrepublik Luxemburg, allerdings nicht die Hauptstadt des eSports, auch wenn man schon allein wegen Berlin International Gaming auf eine solche Idee kommen könnte. Weit gefehlt! Die Verantwortlichen, die Teams und auch die Fans schielen stattdessen zu der Metropole am Rhein. Schließlich findet in Köln neben der populären ESL One auch regelmäßig die weltgrößte Videospielemesse Gamescom statt. Dieses Mega Event fiel in diesem Jahr allerdings auch der Gesundheitskrise zum Opfer und musste daher online durchgeführt werden. Eine bittere Pille, die sowohl Veranstalter, als auch Kunden und Fans da zu schlucken hatten, allerdings war diese Entscheidung für alle Betroffenen die beste und sicherste Option.

Gamescom und ESL One sind nicht die einzigen Giganten der Branche, die ihre Zelte am Rhein aufgeschlagen haben, denn auch die deutsche Zentrale von Electronic Arts hat ihre Zelte in Köln aufgeschlagen. Electronic Arts zeichnet für die FIFA Fußball-Simulation verantwortlich und organisiert sehr erfolgreich die virtuelle Fußball Bundesliga. Partner für die Realisation ist die DFL Digital Sports, die ebenfalls ihren Hauptsitz in der Metropole am Rhein unterhält. Kein Wunder also, dass die rheinische Karnevalshochburg im Bereich eSport der Bundeshauptstadt Berlin den Rang abläuft.

Vom Warten auf Anerkennung als Sportart

Das Berlin International Gaming Team scheint jedoch spielerisch über allen anderen Teams erhaben zu sein. Ein Fortschritt, den BIG jedem einzelnen Spieler verdankt, der an seinen persönlichen Zielen, wie denen der Gruppe weitergearbeitet hat. In diesem Jahr schaut das Team rund um Johannes „tabseN“ Wodarz, der als Kapitän fungiert, bereits auf mehrere Turniersiege zurück. Alle gemeinsam haben im Zeitraum vieler Monate intensiv, konzentriert und hart gearbeitet, um ihre Ziele zu erreichen und nicht nur eine spannende, sondern auch eine lukrative Zeit mit eSport zu feiern. Alle Gamer wohnen tatsächlich in einer Wohngemeinschaft zusammen. Täglich wird trainiert und auch ansonsten führen sie ein eher klassisches Leben von Profisportlern. Schließlich geht es im eSport nicht nur darum ein Computerspiel zu beherrschen, sondern es werden auch geistige und motorische Fähigkeiten verlangt, damit man im Wettbewerb erfolgreich ist. Bei den motorischen Fähigkeiten spielen vor allen Dingen die Reaktionsgeschwindigkeit und die Koordination von Hand und Augen eine große Rolle. Zu den geistigen Anforderungen zählen vorausschauendes laterales Denken, Räumliche Orientierung, Spielverständnis und Spielübersicht, Durchhaltevermögen sowie taktische Ausrichtung.

Leider ist das mit der Anerkennung als Sportart noch so eine Sache. Erst in wenigen Ländern wie u.a. den USA, China, Frankreich, Südkorea und Brasilien ist der eSport tatsächlich als Sport anerkannt. Luxemburg hinkt an diesem Punkt noch ein wenig hinterher, denn der Olympische Sportbund stuft eSport noch immer nicht als Sportart ein. Hoffen wir, dass sich dieser Zustand in naher Zukunft ändert. Und hoffen wir darüber hinaus, im kommenden Jahr auch wieder spannende eSport-Turniere live ausgetragen werden.