In Frankreich wird der Spielerschutz besser. Die französische Regierung hat zahlreiche neue Regeln beschlossen, die dafür sorgen sollen, dass die Kunden von den Glücksspielanbietern besser geschützt werden. Bevor die Regeln in Kraft treten, muss die EU-Kommission noch zustimmen. Die französische Regierung ist der Überzeugung gekommen, dass der Spielerschutz bislang nicht auf dem höchsten Niveau ist. Deswegen wird es eine Reform geben, die den Spielerschutz auf breiter Front verbessert. Im Zentrum steht dabei die Auflage für Glücksspielanbieter, einen umfassenden Plan für Spielerschutz und Jugendschutz individuell vorzulegen und umzusetzen. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, denn die französische Regierung gibt zwar den Glücksspielanbietern vor, dass zum Beispiel bei Einzahlungslimits genau hingeschaut werden muss. Aber im Kern beschränkt sich Frankreich darauf, Ziele zu definieren, die dann von den Glücksspielanbietern mit sinnvollen Maßnahmen erreicht werden müssen. Im Kern wird es am Ende darum gehen, eine vernünftige Kontrolle des Spielerschutzes und des Jugendschutzes hinzubekommen.

Frankreich will besseren Spielerschutz beim Glücksspiel

Frankreich casinos

In Luxemburg geht man einen komplett anderen Weg, indem man detailliert vorgibt, welche Regeln umgesetzt werden müssen. Die französische Regierung scheint aber mehr davon zu halten, die Ziele zu definieren und den Weg den Anbietern zu überlassen. Es wird sich sehr schnell zeigen, ob das ausreicht, um den Spielerschutz auf ein hohes Niveau zu heben. Grundsätzlich geht es dabei um zwei Ziele: Problemspieler soll davon abgehalten werden, sich selbst zu ruinieren. Zudem sollen die Glücksspielanbieter sicherstellen, dass ausschließlich Kunden zugelassen werden, die das gesetzliche Mindestalter haben.

Die EU-Kommission muss den Plänen der französischen Regierung noch zustimmen. Das ist aber wahrscheinlich nicht mehr als eine Formalie. Deswegen können sich die Glücksspielanbieter in Frankreich schon jetzt darauf vorbereiten, Pläne für besseren Spielerschutz und Jugendschutz anzulegen. Im Kern wird es darauf hinauslaufen, dass die Spieler besser überprüft werden bei der Registrierung. Darüber hinaus wird auch das Spielverhalten viel stärker unter die Lupe genommen werden als bisher. Nicht zuletzt muss sichergestellt werden, dass Spieler nur das Geld einzahlen und einsetzen, das sie ohne Stress verlieren können. Wenn zum Beispiel ein Millionär einen vierstelligen Betrag verliert, ist das wahrscheinlich kein Drama. Wenn ein ganz normaler Arbeitnehmer einen vierstelligen Betrag verliert, kann dies hingegen schon dazu führen, dass das nächste Mittagessen nicht gesichert ist. Insofern ist es wohl erforderlich, individuelle Prüfungen deutlich umfangreicher vorzunehmen als bisher. Die französischen Glücksspielanbieter arbeiten bereits mit Hochtouren an geeigneten Systemen, um den Spielerschutz in den Jugendschutz zu verbessern. Es ist davon auszugehen, dass die französische Regierung bei einer Umsetzung der aktuellen Pläne sich nicht scheuen wird, gegebenenfalls heftige Geldbußen zu verhängen, wenn die geforderten Ziele nicht erreicht werden. Taktisch und psychologisch ist es wahrscheinlich eine gute Idee, die Glücksspielanbieter in Verantwortung zu nehmen.

Spielerschutz nicht nur für Online-Glücksspielanbieter wichtig

In Frankreich wird der Spielerschutz nicht nur bei den Online Casinos und anderen Online-Glücksspielanbietern verbessert. Auch der staatliche Lottoanbieter La Française des Jeux und der Pferdewetten-Veranstalter Pari-Mutuel Urbain müssen detaillierte Pläne vorlegen, wie sie den Spielerschutz und Jugendschutz in Zukunft umsetzen werden. Es ist offensichtlich, dass jeder Glücksspielanbieter missbraucht werden kann. Selbst Lottoanbieter können sich nicht sicher sein, dass jeder Spieler sich vernünftig verhält. Auf den ersten Blick wirkt das vielleicht ein bisschen übertrieben, da die meisten Lottospieler einen Lottoschein pro Woche kaufen und damit zufrieden sind. Aber beispielsweise ist es auch in Frankreich möglich, viele verschiedene Lottoscheine zu kaufen und auf diese Weise sehr viel Geld zu investieren. Sinnvoll ist das nicht, da beim Lotto die Gewinnchance auch mit vielen Lottoscheinen sehr gering ist. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht trotzdem den einen oder anderen Lotto-Fan gibt, der genau diese Strategie umsetzt. Noch klarer ist die Situation bei einem Pferdewetten-Anbieter. Ein Buchmacher sollte immer dafür Sorge tragen, dass die Kunden sich nicht finanziell übernehmen.

Die Online-Glücksspielanbieter stehen nicht nur in Frankreich im Fokus, wenn es um das Thema Spielerschutz geht. Aber in Frankreich gilt genauso wie in Luxemburg, dass viele Problemspieler offline spielen und nicht online. Das bedeutet für den Gesetzgeber, dass der Spielerschutz in der gesamten Glücksspielbranche vernünftig reguliert werden muss. Es wäre kontraproduktiv, wenn Frankreich ausschließlich die Online-Glücksspiele neu regulieren würde. Deswegen betreffen die neuen Vorgaben ausdrücklich auch die staatlichen Glücksspielanbieter und sämtliche Offline-Glücksspielanbieter, die privat geleitet werden. Luxemburg ist beim Spielerschutz offline schon lange gut aufgestellt. Doch erst kürzlich hat man sich in Luxemburg dazu entschieden, das Online-Glücksspiel zu regulieren. Ein Hauptargument war dabei, dass nur durch eine Regulierung der Spielerschutz und der Jugendschutz nach Vorstellung des deutschen Gesetzgebers umgesetzt werden kann. Luxemburg geht aber einen ganz anderen Weg als Frankreich und gibt wesentlich detailliertere Regeln vor. Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, ob Frankreich oder Luxemburg den besseren Ansatz gewählt hat. Vielleicht funktionieren aber auch beide Methoden gut.