Eine ganze Branche war erschüttert nachdem der Wirecard Skandal in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt war. Ein Skandal, von dem auch viele Online Casinos direkt oder indirekt betroffen waren. Kann man überhaupt noch Vertrauen in Zahlungsdienstleister der Krypto-Branche haben? Sicherlich wurde das Unternehmen in Frage gestellt, die Idee dahinter aber nicht. Viele Experten sehen in der Kryptowährung und deren Peripherie-Dienstleistungen die Zukunft der Bezahl-Branche. So sollte man sich auch nicht vollständig davon abwenden, sondern lieber intensiver auf andere Anbieter schauen. Und dies besser zweimal als einmal. Mit NetCents drängt ein solcher Anbieter nun auf den Markt, und wir haben ihn uns einmal etwas genauer angeschaut.
Kryptisch bleibt es allemal
Kryptowährungen wie Bitcoins sind ja schon lange kein Geheimtipp mehr. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit alternativen Zahlungsmitteln, da das Vertrauen in klassische Geldinstitute fortschreitend schwindet. Wirecard war wohl auch deswegen so erfolgreich, weil es eine echte Alternative versprach. Leider konnte die nicht eingehalten werden. Da haperte es auf der menschlichen Seite, technisch gesehen war Wirecard schon sehr weit. Das kanadische Unternehmen NetCents strebt eine ähnliche Führungsrolle an. Es investiert als Zahlungsdienstleister der Zukunft in Blockchain Technologie. Dabei ist NetCent natürlich nicht der einzige Anbieter auf dem Markt. So versuchen auch Amazing Blocks AG oder die Bitcoin Group SE fleißig Aktionär für ihre Gesellschaften zu gewinnen. Als börsennotierte Unternehmen buhlen sie um die Gunst der Anleger und prognostizieren erhebliche Gewinne. NetCents wurde 2006 von Clayton Moore gegründet, der zuvor die Plattform Cybux ins Leben gerufen hatte, diese aber mit dem Start von Netcents verkaufte. Die Grundidee hinter NetCents ist die Revolution von Zahlungsvorgängen durch die Nutzung von Kryptowährungen als Infrastruktur. Kryptowährungen haben unter anderem auch den Vorteil, dass sie zu sehr günstigen Gebühren den Besitzer wechseln können, und zudem dauern Transaktionen teilweise nur Sekunden und gelten als sehr sicher.
Diese Eigenschaften machen sie zu einer ernsten Alternative gegenüber klassischen Überweisungen mit der Hausbank, die anfällig für Hackerangriffe und mit immer größeren Kosten verbunden ist. NetCents möchte mit der Plattform den Bezahlvorgang quasi dezentralisieren. Während man heute häufig nur einen Anbieter nutzt, wie z.B. PayPal oder Alipay, soll die Plattform das Bezahlen mit allen gängigen Formen ermöglichen. Das bedeutet für den Kunden, der Waren oder Dienstleistungen im Internet erwirbt, dass er nicht von den Bezahl-Angeboten der Anbieter abhängig ist, sondern sich den Service auswählen kann, der ihm am meisten zusagt. Dies trägt natürlich erheblich zum Kundengewinn bei.
Was steckt dahinter?
Hinter dem Team von NetCents stecken teilweise sehr erfahrene Macher, die schon länger im Business tätig sind. Mit dem Gründer Clayton Moore, der auf eine mehr als 15-jährige Erfahrung als CEO in verschiedenen Unternehmen zurück blickt und mehrere Bezahlplattformen für die Gaming Industrie entwickelt hat, agiert ein versierter Geschäftsmann als CEO. Neben ihm agiert Jenn Lowther als Stratege im Unternehmen, die verantwortlich für Partnerakquise, Markenbildung und das Benutzerwachstum zeichnet. Jenn Lowther ist Gründerin der Agentur Indaba Digital, welche Verbraucher und Marken durch digitale Marketinglösungen verbindet. Sie hält einen Bachelor of Business Administration and Economics der Simon Fraser Universität. Mehdi Mehrtash deckt die technische Entwicklung von NetCents ab. Mit über 20 Jahren Erfahrung in verschiedenen Informationstechnologie-Unternehmen verfügt er über das Know How und die Visionen. Christopher Cherry ist für die Buchhaltung zuständig.
Lohnt sich nun eine Investition in das Unternehmen? Soll man in Aktien investieren oder nicht? Dies ist generell nicht mit Ja oder Nein zu beantworten und hängt auch vom persönlichen Geschmack ab. Auf der einen Seite ist das Unternehmen relativ konkurrenzlos. Auf der anderen Seite, weiß man nicht, ob die Anstrengungen den Markt zu durchdringen, letztendlich gelingen wird. Zwar konnte man in der jüngsten Vergangenheit viele Kooperationen eingehen und Partner gewinnen, wie z.B. den australischen Zahlungsanbieter Sosure oder die drei großen Kreditkarten, nämlich VISA, American Express und Mastercard, aber ob es ausreichen wird, zeigt erst die Zukunft. Auf alle Fälle wird das Unternehmen zur Zeit auf 35 Millionen US Dollar bewertet. Nach dem Allzeithoch von 4,- Euro pro Aktie im Jahr 2018 fiel der Kurs allerdings kontinuierlich und pendelt sich zurzeit bei 1,50 Euro ein. Zwar spielt die aktuelle Krise dem Unternehmen in die Karten, da die Digitalisierung immer rascher und intensiver voranschreitet und immer mehr Kauftransaktionen über das Internet abgewickelt werden, aber ob das Vertrauen auch in Kryptowährungen gerechtfertigt ist, wird sich erst noch zeigen. Die Aktien sind bestimmt etwas für Anleger, die das Risiko nicht scheuen. Für eher konservative Verbraucher scheint das Wagnis dann vielleicht doch zu hoch.