Nun ist es bald soweit! Liechtenstein erhält mit dem „Maximus“ in Schaan sein sechstes Casino. Die Betreiber teilten soeben mit, dass die feierliche Eröffnung für April geplant sei. Allerdings weckte diese Ankündigung nicht nur Freude und Interesse an der neuen Spielbank in den Alpen. Die Bevölkerung steht dem Casino Maximus nämlich ausgesprochen kritisch gegenüber. Die MCL Resorts AG teilte in einer Presseerklärung mit, dass die Eröffnung des Casino Maximus für April vorgesehen ist, der definitive Termin jedoch derzeit noch nicht feststeht. „Wir sind zuversichtlich, noch im April die ersten Gäste im Casino Maximus in Schaan begrüßen zu dürfen,“ sagen Anton und Andreas Schmid, die beiden Geschäftsführer der 2019 gegründeten MCL Resorts AG einvernehmlich. Anton Schmid ist ein alter Hase. Seit mehr als 40 Jahren ist er bereits im Bereich Gaming tätig. Unter anderem gehört er zu den Gesellschaftern der im deutschen Illertissen beheimateten PSMTEC GmbH. Ein Unternehmen, dass sich auf den Vertrieb und die Programmierung von Spielautomaten spezialisiert hat.

Die Eröffnung eines sechsten Casinos in Liechtenstein steht kurz bevor

Liechtenstein

In Schaan erfüllt sich der Glücksspiel-Experte nun seinen Lebenstraum: ein eigenes Casino, in dem er und sein Sohn Andreas all ihre Ideen und Erfahrungen umsetzen können. Seinen Wohnsitz hat Andreas Schmid schon von Illertissen nach Schaan verlegt. Aktuell bereitet er seinen endgültigen Umzug vor. „Die Arbeiten laufen nach Plan,“ ergänzen Anton und Andreas Schmid und rühren schon mal gewaltig die Werbetrommel. Die Betreibergesellschaft spricht von einem einzigartigen Spielerlebnis, das die Besucherinnen und Besucher im Casino Maximus in Kürze erwartet. Von „i-Tables der neuesten Generation“ ist u.a. die Rede. Sie gehören zu den absoluten Highlights des neuen Liechtensteiner Casinos. In Luxemburg kennt man sie bereits aus vielen Merkur Filialen oder auch aus den Spielbanken in Hamburg und in Berlin. Diese elektronischen Tischspiele funktionieren ganz ohne menschliche Hilfe, bzw. menschliches Eingreifen und benötigen lediglich eine Aufsichtsperson. Insbesondere in der aktuell anhaltenden Gesundheitskrise mit ihren ganzen Schutzverordnungen erfreuen sich diese modernen Geräte einer großen Popularität. Da die Spielerinnen und Spieler keine Jetons berühren und ihre Wetten nicht an den „richtigen“ Spieltischen abschließen, sondern an speziellen Spiel-Terminals, können die notwendigen Sicherheitsabstände von den Spielbanken viel besser umgesetzt und von den Gästen deutlich leichter eingehalten werden. Außerdem bieten diese elektronischen Tischspiele auch den Mitarbeitern der Casinos durch die gewonnene Distanz zu den Kunden einen besseren Schutz. Dieses Angebot besteht im Maximus für Black Jack und auch für Roulette. Darüber hinaus verfügt das neue Casino über rund 200 Spielautomaten, die den Gästen zur Verfügung stehen. Für eine optimale Sicherheit der Besucherinnen und Besucher sollen zudem weiträumige Spielerplätze sowie modernste Technik sorgen. Einen „spürbaren Gewinn“ für die Region versprechen sich die Betreiber vom Casino Maximus. In ihrer Pressemitteilung schreiben sie: „Die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Betrieben ist der Geschäftsführung besonders wichtig. Für den aufwendigen Neubau sowie den Unterhalt des Gebäudes sind Handwerksbetriebe und Dienstleister aus Liechtenstein im Einsatz.“ Dabei ist nicht nur das neue Casino gemeint, denn in der Zollstraße in Schaan wird es obendrein ein Hotel geben, damit die Casino-Gäste „... direkt mit dem Lift nach Hause fahren können“. Dadurch entstehen insgesamt um die 65 bis 70 neue Vollzeit-Arbeitsplätze im Casino und im Hotelbetrieb auf der zweiten Etage, der mit modern ausgestatteten Zimmern aufwartet. Dabei soll das Hotel aber auch unabhängig vom Casino Gäste beherbergen.

Kritik an den Casinos in Liechtenstein nimmt zu

Insidern und lokalen Medienberichten zufolge nimmt jedoch die Anti-Haltung in der Bevölkerung zu. Viele Bürger wehren sich gegen die wachsende Zahl der stationären Glücksspielanbieter in Liechtenstein. Es haben sich bereits einige sogenannte Initiativ-Gruppen gebildet, die beispielsweise die „Volksmeinung“, die sich vehement dafür einsetzen, die Anzahl der Casinos zu begrenzen. Dem Mitglied der „Volksmeinung“ Hansjörg Frick zufolge sei die Akzeptanz für ihre Arbeit in der Bevölkerung sehr groß. Im Dezember vergangenen Jahres hätte ihnen sogar Remo Hediger geschrieben, der ehemals als Direktor der Fürst von Liechtenstein Stiftung tätig war. Er schrieb: „Endlich regt sich offener Widerstand gegen die Casino-Flut. Den Initianten sei Dank! Mit Ach und Krach ist Liechtenstein das Schwarzgeld-Image leidlich losgeworden, doch was jetzt passiert, ist viel schlimmer und unseriöser! Man geniert sich nicht, landauf landab Spielhöllen einzurichten, um armen süchtigen Schluckern ans Geld zu kommen, was letztlich auch die Kriminalität fördert. Der Staat verkündet noch stolz die daraus kassierten Einnahmen. Das ist doch nicht redlich verdientes Geld!“ Seiner Meinung nach werde der Ruf Liechtensteins durch die Zunahme der Casinos ruiniert. Den daraus entstehenden Schaden hält er für „irreparabel“, wenn sich erstmal eine „Horde ausländischer Reporter“ auf das Thema stürzt und die Glücksspiel-Situation im Fürstentum „in ganz Europa verbreitet“. Hansjörg Flick von der „Volksmeinung“ äußerte in einem Interview mit einer Liechtensteiner Tageszeitung, dass die Initiative alsbald Gespräche mit der Regierung herbeiführen wolle um „über eine mögliche Schadensbegrenzung zu diskutieren“.