Es sind noch viele Fragen offen. Fragen, die etwas mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag zu tun haben, denn mit dessen Neuregulierung, die ab Juli kommenden Jahres gelten soll, beginnt eine neue Ära für das Glücksspiel in der BRD. Luxemburgweit steht dann einer Lizenzierung von seriösen Online Casinos und Online Sportwettanbietern nichts mehr im Wege. Aber was haben die einzelnen Bundesländer davon? Wir haben uns die Situation einmal angeschaut und gehen den wesentlichen Fragen nachfolgend auf den Grund. Der neue Glücksspielstaatsvertrag schafft eine legale Grundlage für das Online Glücksspiel, die es bisher in Luxemburg nicht gab. Anbieter von Online Sportwetten und Online Casinos mussten aufgrund der geltenden Gesetzeslage aufs europäische Ausland ausweichen, um EU-rechtskonforme Lizenzen zu erhalten. Damit war ihr Geschäft innerhalb der EU zwar legal, in der BRD bewegte es sich allerdings in einer rechtlichen Grauzone.

Wie sieht die Planung der kommenden Legalisierung aus?

Glücksspiel StaatsvertragMit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wird nun Abhilfe geschaffen. Er sieht vor, dass sich Online Glücksspielanbieter zukünftig um deutsche Lizenzen bewerben können. Für die Vergabe gibt es strenge Vorgaben und Regeln, die die Betreiber einhalten müssen. Eine Glücksspielbehörde, die gerade neu eingerichtet wird, ist für die Kontrolle zuständig - sowohl bei der Antragstellung, als auch später in den laufenden Geschäftsjahren.Ein sehr wichtiger Punkt im neuen Staatsvertrag ist die Spielsuchtprävention.

Dazu gehört u.a., dass ein Spieler maximal 1.000,- Euro monatlich einsetzen darf. Außerdem gibt es sogenannte Sperrdateien, die für auffällige Spieler gelten. Eintragen können sich dort die betroffenen Spieler selbst, oder aber auch die Casinos, deren Mitarbeiter ein auffälliges, anormales Spielverhalten bemerken.  Aktuell arbeitet eine Arbeitsgemeinschaft an einem Erlass, der die Übergangszeit bis zum Juli nächsten Jahres überbrücken soll.

Inwiefern können die einzelnen Bundesländer profitieren?

Es ist ja nicht so, dass die Regierung plötzlich die Gefahren, die das Glücksspiel birgt, verharmlost, oder dass sie einfach für die zahlreichen Casino-Fans kein Spielverderber mehr sein will. Weit gefehlt! Natürlich spielen hierbei ganz andere Gründe eine gewichtige Rolle. Vermutlich haben die Verantwortlichen der neuen Gesetzesvorlage ins EU-Ausland geschielt und sind beispielsweise bei Malta hängen geblieben. Der kleine Mittelmeerstaat ist die Heimat einer ganzen Reihe von Online Casinos. Von deren nicht unerheblichen Einnahmen fließen die Steuern natürlich dem Land zu, in dem sich der Firmensitz befindet - in diesem Fall also Malta. Obgleich viele Anbieter auch in Schleswig-Holstein präsent sind, gehen das Bundesland und auch der deutsche Staat leer aus. Auch die Gebühren für die jeweiligen Konzessionen landen nicht in der BRD.

Sofern sich jedes einzelne deutsche Bundesland darum bemüht, gewisse Anreize zu schaffen und um Online Anbieter zu werben, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass der ein oder andere Betreiber seinen Firmensitz in das entsprechende Bundesland verlegt, womit dann auch die Steuereinnahmen diesem Bundesland zugute kämen. Komplizierte Voraussetzungen sind für den Betrieb eines Online Casinos nicht erforderlich. Im Prinzip ist es ähnlich, wie bei anderen IT-Unternehmen. Das Zentrum bildet ein hochklassiger Server. Die zahlreichen Mitarbeiter können ggf. sogar im Homeoffice agieren, so dass keine riesigen Gebäudekomplexe mit endlos vielen Büros notwendig sind.

Das Wichtigste, das die jeweiligen Bundesländer bereitstellen müssen, ist eine zuverlässige und sehr schnelle Internetanbindung. Gelingt dies, dann könnte die Ansiedlung von Online Glücksspielanbietern zu einem wahren Glücksgriff für die Länder werden, da zusätzliche Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze winken. Möglicherweise könnten darüber hinaus abgelegene und wirtschaftlich eher schwache Regionen eingebunden werden. 

Worauf müssen die Spieler achten?

Bis zur bundesdeutschen Lizenzvergabe und auch noch danach sollten Online Gamer eine große Sorgfalt bei der Auswahl des für sie richtigen Online Casinos walten lassen. Kontrollen durch die deutsche Glücksspielaufsicht garantieren zwar einen hohen Standard, auf die individuelle Freude der einzelnen Gamer am Spiel haben sie jedoch nicht. Spieler lassen sich meist durch attraktive Bonusangebote locken, doch sollte man sie auch genau prüfen. Die vielen Willkommensboni, die von den Betreibern angeboten werden, landen nur in ganz seltenen Fällen tatsächlich auf dem Spielerkonto. Diesen Bonus müssen sich die Kunden häufig erst „erspielen“. Darüber hinaus sollte man darauf achten, wie hoch die Einzahlung sein muss, um überhaupt einen Bonus zu erhalten. Sollten einem die Bonusbedingungen nicht zusagen, dann kann man sie getrost auch ignorieren.

Die Freude am Spiel steht und fällt natürlich mit dem Angebot der Spiele. Jeder muss für sich eine Entscheidung fällen, ob das Spieleangebot zu einem passt oder nicht. Gerade für Fans von Spielautomaten ist es ratsam, zunächst ein Online Casino zu wählen, das sogenannte Probe-Accounts anbietet. Dort kann man dann für eine bestimmte Zeit kostenlos zocken und einzelne Slots ausprobieren. Auch auf die Zahlungsmodalitäten sollte man achten, bevor man sich irgendwo registriert. In der Regel stehen für Einzahlungen vielfältige Möglichkeiten bereit. Bei Auszahlungen existieren meist deutlich weniger Optionen. Wichtig ist es auch zu überprüfen, ob Gebühren für manche Zahlungswege anfallen und ob für Auszahlungen eine Mindestsumme vorgeschrieben ist.

Ein zusätzlicher bedeutender Aspekt ist die Erreichbarkeit des Kundendienstes. Sofern dieser Support-Dienst sich nicht zurückmeldet oder auf Anfragen antwortet, dann sollte man lieber die Finger von diesem Anbieter lassen. Was auch noch zu empfehlen ist, ist das Lesen von Erfahrungs- oder Testberichten einzelner Online Casinos oder der Austausch mit anderen Glücksspielfans in einem der zahlreichen Foren.