Beim Poker mit einem Short Stack erfolgreich spielen? Das ist eine ganz besondere Kunst, mit der vor allem Anfänger oft Schwierigkeiten haben. Dabei ist es letztlich gar nicht so kompliziert, mit einem kleinen Budget gegen deutlich höhere Stacks zu spielen. Wir haben die besten Tipps für Cash Games mit einem Short Stack zusammengestellt. Diese Tipps sind zum Beispiel hervorragend geeignet, um bei Pokerstars bessere Ergebnisse zu erzielen. Bevor wir uns daran machen, die besten Tipps zum Spielen mit einem Short Stack zu präsentieren, ist es wichtig zu definieren, was mit diesem Begriff überhaupt gemeint ist. Wir konzentrieren uns an dieser Stelle auf die Cash Games, denn bei Turnieren gelten wieder etwas andere Regeln. Von einem Short Stack wird in der Regel gesprochen, wenn ein Spieler etwa 20 bis 30 Prozent der üblichen Stack-Höhe zur Verfügung hat. In den meisten Spielen liegt der Durchschnitt bei 100 Big Blinds, sodass ein Short Stack eine Höhe von 20 bis 30 Big Blinds hat. Aus dieser besonderen Konstellation ergibt sich, dass das Budget nicht ausreicht, um sehr lange defensiv zu spielen.

Was ist überhaupt ein Short Stack beim Poker?

Poker OnlineJeder Spieler muss einmal pro Runde den Small Blind und den Big Blind bezahlen. Deswegen reichen 30 Big Blinds zum Beispiel aus, um genau 20 Runden ohne Aktivität zu spielen. Das ist nicht besonders viel, aber doch genug, um nicht einfach mit jeder guten Starthand den gesamten Stack zu setzen. Ein großer Fehler, den viele Anfänger mit einem Short Stack machen, ist genau das: Anstatt eine vernünftige Strategie umzusetzen, geben die Spieler immer voll ins Risiko. Das ist aber überhaupt nicht nötig, denn auch mit einem Short Stack gibt es die Möglichkeit, strategisch zu spielen. Die möglichen Strategien sind nur ganz anders als bei einem Big Stack.

Tipp 1: Push-Fold-Strategie nur mit weniger als 20 Big Blinds!

Die Push-Fold-Strategie ist grundsätzlich ganz einfach. Entweder macht der Spieler ein All-in oder aber einen Fold. Alle anderen Optionen wie Call, Raise und Re-Raise fallen weg. Diese Strategie wird von vielen Pokerspielern viel zu früh eingesetzt. Mit 30 Big Blinds ist es zum Beispiel möglich, sehr komplexe Strategien umzusetzen. Es ist keinesfalls erforderlich, mit einem Short Stack in dieser Größenordnung gleich bei jeder Hand das maximale Risiko zu suchen oder jede nicht ganz perfekte Starthand zu folden. Nach unserer Einschätzung ist es sinnvoll, erst unter einer Stack-Größe von 20 Big Blinds mit der Push-Fold-Strategie zu beginnen. Allerdings gibt es unterhalb dieser Stack-Größe dann auch keine echten Alternativen mehr. Ein großer Fehler wäre es, um jeden Preis auf eine absolute Top-Hand zu warten. Viel wichtiger ist es, gezielt auf eine gute Situation zu warten. Zudem ist es ratsam, vom Button aus (fast!) immer mit einem All-in die Blinds abzugreifen, wenn vorher noch kein Raise stattgefunden hat. In dieser Position ist es mit einem kleinen Short Stack ohne Druck von vorherigen Positionen nur selten die richtige Wahl, einen Fold zu machen. Für die Push-Fold-Strategie gibt es unzählige Tabellen im Internet, sodass es letztlich darauf hinausläuft, ein ganz simples Muster umzusetzen. Die Optionen bei der Push-Fold-Strategie sind letztlich begrenzt. Umso wichtiger ist es, beherzt zuzuschlagen, wenn der Short Stack unter die Grenze von 20 Big Blinds fällt.

Tipp 2: Big Blind sinnvoll verteidigen!

Es ist generell empfehlenswert, den Big Blind zu verteidigen. Ganz besonders gilt dies aber beim Spielen mit einem Short Stack. Es wäre ein großer Fehler, die anderen Spieler glauben zu lassen, dass es sowieso immer einen Fold gibt vom Short Stack, wenn der Big Blind angegriffen wird. Ohne Zweifel gibt es Situationen, in denen es sinnvoll ist, einen Fold zu machen. Wenn der Short Stack eine schwache Starthand hat und vorher ein Spieler sehr viel Stärke gezeigt hat, der sonst eher passiv spielt, ist es vielleicht nicht die beste Idee, ins Duell zu gehen. Aber wenn zum Beispiel ein nicht besonders aggressiver Spieler auf dem Button versucht, mit einem Limp den Flop zu sehen und der Small Blind nur einen Call macht, kann das genau die richtige Gelegenheit sein, um mit einem All-in die Limper zu bestrafen. Auch beim Verteidigen des Big Blinds ist es wichtig, unberechenbar zu bleiben. Nach einem All-in gegen Limper ist es vielleicht nicht die beste Idee, sofort in der nächsten gleichartigen Situation wieder einen All-in zu machen. Es kann gut sein, dass zumindest ein Spieler die Idee erkannt hat und versucht, eine Falle zu stellen mit einer sehr starken Starthand.

Tipp 3: Mit allen Paaren All-in erwägen!

In vielen Situationen ist es mit einem Paar die beste Option, All-in zu gehen. Das betrifft auch die kleinen Paare. In den meisten Situationen ist der Spieler mit dem Paar leicht im Vorteil. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, die Gegner zu einem Fold zu bewegen. Zudem ist es in vielen Spielen schon aus statistischen Gründen ein Fehler, ein Paar nicht mit einem All-in zu spielen. Mit einem Paar sollte es das Ziel sein, entweder alle Spieler zu einem Fold zu bewegen oder aber einen Showdown gegen einen Spieler zu bekommen. Es gibt selten Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, ein niedriges Paar zu folden. Wenn es zum Beispiel einen Raise und einen Re-Raise gegeben hat, deutet das darauf hin, dass zumindest einer dieser beiden Spieler sehr starke Karten hat. Das muss nicht unbedingt ein Paar sein, sodass ein Fold nicht zwingend ist. Aber wenn zwei Spieler vorher schon Stärke gezeigt haben, ist es manchmal die beste Wahl, auf die nächste gute Gelegenheit zu warten. Mit einem sehr hohen Paar ist es sinnvoll, so zu spielen, dass es möglichst zu einem Showdown kommt. Deswegen kann es zum Beispiel eine Option sein zu limpen in früher Position, um nicht gleich alle Spieler zu vertreiben. Das ist nicht ganz risikolos, denn wenn es nicht zu einem Raise kommt, sind am Ende mehrere Spieler in der Hand und plötzlich ist das hohe Paar nicht mehr so wertvoll wie am Anfang. Bei solchen Entscheidungen ist es wichtig, die anderen Spieler gut zu kennen, um gegebenenfalls auch mit einer sehr starken Karte in früher Position sofort All-in zu gehen.

Tipp 4: Raise ist oft besser als All-in!

Viele Spieler machen grundsätzlich ein All-in, wenn Sie sich mit einem Short Stack dazu entscheiden, am Spiel teilzunehmen. Es gibt durchaus Situationen, in denen das sinnvoll ist. Aber bei einem Short Stack zwischen 20 und 30 Big Blinds ist das All-in keineswegs alternativlos. Es kann zum Beispiel eine spannende Strategie sein, nach einem All-in mit einer starken Starthand beim nächsten Mal einen Bluff zu machen mit einem Raise. In dieser Situation sieht es für den Gegner so aus, als sei der Raise nur dazu gedacht, die Spieler davon zu überzeugen, die Hand mitzugehen. In vielen Fällen kommt es zum Fold mit einer stärkeren Hand. Sollte der Gegner hingegen eine starke Hand haben, hat der Spieler mit dem Short Stack die Möglichkeit, einen Fold zu machen, um nicht in einem Showdown mit einer schwachen Hand zu landen. Bei Cash Games gibt es allerdings Situationen, in denen ein Fold an dieser Stelle aufgrund der Odds ein Fehler wäre. Doch niemand sollte sich davon überzeugen lassen, dass ein All-in nach einem Raise alternativlos wäre. Wenn der Raise nicht mit einer starken Hand erfolgt ist, ist es selbstverständlich in vielen Situationen richtig, einen Fold zu machen. Es ist schwierig, an dieser Stelle ein verbindliches Rezept für alle Situationen zu präsentieren. Aber wichtig ist es zu verinnerlichen, dass das All-in schon aus psychologischer Sicht nicht immer die beste Wahl ist. Auch bei einem Short Stack kommt es darauf an, dem Spieler je nach Bedarf zu vermitteln, dass die Hand stark oder schwach ist. Das funktioniert manchmal mit einem Raise besser als mit einem All-in.

Tipp 5: Hohe Suited Connectors besser als niedrige!

Viele Pokerspieler lieben es, mit Karten wie 54 in gleicher Farbe zu spielen. Die sogenannten Suited Connectors mit niedrigen Karten funktionieren am besten mit Big Stacks und vielen Mitspielern. Bei einem Short Stack sind die Suited Connectors mit niedrigen Karten hingegen schwierig zu spielen, da es in vielen Fällen nicht möglich sein wird, die niedrige Gewinnchance mit einem entsprechend hohen Gewinn im Erfolgsfall auszugleichen. Bei einem großen Stack mit vielen Gegenspielern ist es hingegen möglich, in wenigen erfolgreichen Runden die vielen misslungenen Versuche mit diesen besonderen Verbindungskarten zu kompensieren. Mit einem Short Stack ist es in der Regel besser, auf hohe Kartenwerte bei den Suited Connectors zu setzen. Mit KQ ist es zum Beispiel sehr einfach möglich, auch mit einem einfachen Paar zu gewinnen, selbst wenn der Gegner ebenfalls eine gute Starthand hat. Mit einem einfachen Paar ist es hingegen mit 54 sehr schwierig, eine Hand zu gewinnen, da der Gegner in der Regel höhere Karten oder schon ein Paar in der Starthand hat. Alle Strategien, bei denen eine relativ geringe Erfolgswahrscheinlichkeit dadurch kompensiert wird, dass im Erfolgsfall ein sehr hoher Gewinn entsteht, sind bei einem Short Stack problematisch. Nicht nur reichen die Gewinne in der Regel nicht aus, um die verlorenen Hände mit diesen Karten zu kompensieren. Noch problematischer ist vielleicht sogar, dass es viele Runden gibt, bei denen der Spieler mit den niedrigen Suited Connectors nach dem Flop folden muss. Mit einem Big Stack ist es sehr leicht, ein paar verlorenen Runden zu kompensieren. Aber wenn zum Beispiel nur 25 Big Blinds vorhanden sind, schmerzt jeder Einsatz, der nicht zu einem Gewinn führt.

Letztes Update am 13.10.2020
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