Online Casinos sind aktuell noch in 15 von 16 Bundesländern in Luxemburg verboten. Eine Ausnahme von dieser Regelung gibt es derzeit ausschließlich in Schleswig Holstein Casinos. Warum die Nordlichter an diesem Punkt eine politische Extrawurst braten, und was beim Spielen in Online Casinos zu beachten ist, können Sie hier nachlesen. Dass Glücksspiel süchtig machen kann weiß heutzutage jeder. Und die, die bisher tatsächlich noch keine Ahnung davon hatten, bekommen es durch die TV Werbung für das Glücksspiel Tag für Tag regelrecht „eingehämmert“. Weil durch das Suchtrisiko auch die Gefahr besteht, dass die Spieler über ihre Verhältnisse zocken und sich damit finanziell ruinieren, greift der Staat ein und reguliert die gesamte Branche. Schon vor Jahren einigten sich die Bundesländer auf einen Glücksspielstaatsvertrag. Dieser Glücksspielstaatsvertrag wurde mittlerweile überarbeitet und heißt jetzt Glücksspieländerungsstaatsvertrag. Am 1. Juli 2024 soll er in Kraft treten. Ausgenommen von der noch immer geltenden, alten Regelung ist unser nördlichstes Bundesland Schleswig-Holstein. Damit gleicht es ein wenig dem kleinen gallischen Dorf aus den Asterix-Geschichten, das allen Widerständen trotzt und sich gegen die römischen Legionäre standhaft zur Wehr setzt. 

11 Betreiber mit gültiger Lizenz aus dem hohen Norden

Landtag Schleswig HolsteinDiese eigenwillige Sonderregelung nimmt Schleswig-Holstein bereits seit 2011 in Anspruch. Der Kieler Landtag hatte damals eine Kanzlei beauftragt, ein „Gesetz zur Neuordnung des Glücksspiels“ zu entwerfen. Nachdem dies vorlag, wurde es auch sofort beschlossen. Darin wurde für Lotto-Toto das staatliche Veranstaltungsmonopol weiterhin anerkannt, allerdings hebelte es Beschränkungen für die Bereiche Marketing und Vertrieb zum größten Teil aus. Darüber hinaus erhielten private Anbieter von Online Casinos und Online Sportwetten die Möglichkeit eine Lizenz beim Land Schleswig-Holstein zu erwerben, die eine Gültigkeit von fünf Jahren besaß. Den Nordlichtern ging es um Mehreinnahmen, die jährlich bei 40 bis 60 Millionen Euro lagen sowie der Schaffung neuer Arbeitsplätze. So lautete die damalige Begründung für diese kontrovers diskutierte Ausnahmeregelung. Die Regulierung in Schleswig-Holstein behielt auch nach 2013 seinen eingeschlagenen Kurs bei, nachdem es dem ersten Glücksspieländerungsstaatsvertrag beigetreten war. Eine gültige Lizenz aus dem Norden besitzen aktuell elf Betreiber von Online Casinos. Allesamt gelten als absolut seriös. Folgende Anbieter stehen derzeit mit ihren unterschiedlichen Marken zur Verfügung: Electraworks (Bwin), Greentube Malta Ltd. (Stargames), Löwen Play GmbH (Löwen Casino, Megapixel Entertainment Ltd. (Wunderino und Hyperino), Online Casino Luxemburg AG (OnlineCasino Luxemburg, RIZK Casino und Slotilda), PlayCherry Ltd. (Sunmaker), REEL Germany Ltd. (PokerStars), Skill on Net Ltd. (DrückGlück), World of Sportsbetting Ltd. (LeoVegas), Tipico Company Ltd. (Tipico) und 888Germany Ltd. (888 Casino). Die Kieler Landesregierung hatte die Lizenzen im letzten Jahres per Gesetz verlängert und handelte sich damit weitere Kritik ein. Schließlich waren diese Lizenzen schon im Januar 2019 ausgelaufen.

Ärger um TV Werbespots 

Die Werbespots dieser Glücksspielanbieter werden bundesweit ausgestrahlt, und nicht nur regional. Auch wenn in der TV Werbung ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass dieses Angebot ausschließlich Spielern mit einem permanenten Aufenthalt in Schleswig-Holstein zur Verfügung steht, werden Interessenten aus anderen Bundesländern dennoch nicht abgewiesen, sondern auf andere Seiten weitergeleitet, die ausländische Lizenzen haben. In Ländern wie beispielsweise Gibraltar oder Malta vergibt eine zentrale Glücksspielbehörde die Lizenzen. In Kombination mit der deutschen Gesetzgebung kann es sich dabei schon mal um eine rechtliche Grauzone handeln. Zurück zur TV Werbung. Sie sorgt in so manch anderem Bundesland für erheblichen Ärger. Die saarländische Landesmedienanstalt hat beispielsweise ein Verbot für zwei „marktstarke Internet Casino Betreiber“ verhängt, ihre Angebote zu bewerben. Als Begründung wird angegeben, dass Schleswig-Holstein sich angeblich nicht an die Zusage gehalten hat, solche TV Werbespots zu begrenzen.  

2021 wird der deutsche Glücksspielmarkt neu geordnet

Seit Anfang dieses Jahres kommt nun endlich Licht ins Dunkel des Tunnels, und zwar durch eine „... weitreichende Reform des deutschen Glücksspielmarktes“. Mit einer neuen Regelung für seriöse Online Casinos wollen die Bundesländer jetzt endlich den deutlichen Veränderungen des Online Glücksspielmarktes entsprechen. Dazu gehört auch, dass Online Automatenspiele, Online Poker und Online Casinos bundesweit erlaubt werden, um dem Schwarzmarkt einen Riegel vorzuschieben. Die Ministerpräsidenten der Länder stimmten im März dieses Jahres einem Glücksspieländerungsstaatsvertrag zu, der im Sommer nächsten Jahres in Kraft treten soll. Die Verhandlungen waren lang und zäh, doch nun liegt er endlich vor und beinhaltet u.a. strenge Spielerschutzregeln, ein Einzahlungslimit von monatlich 1.000,- Euro und eine Sperrdatei für auffällige Spieler. Sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind, dürfen diese Online Anbieter auch aktiv werben. Außerdem wird eine zentrale Glücksspielbehörde eingerichtet, die für alle Länder zuständig ist. Für die Zwischenzeit scheint ein bisschen Chaos zu herrschen aber wir bringen mit unserer Casino Erfahrung Licht ins Dunkel. Manche Bundesländer wünschen sich eine vorübergehende „Duldung“, andere sind strikt dagegen. Sachsen und Hessen wollen zum Beispiel nicht gegen lizenzierte Anbieter vorgehen, während Niedersachsen, Hamburg und Brandenburg ganz anderer Ansicht sind. Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte erst im auf Presseanfragen, dass sie derzeit Strafanzeigen prüft. Diese hatte die Hamburger Innenbehörde nämlich wegen „unerlaubter Veranstaltung des Glücksspiels“ gegen einige beliebte Anbieter von Sportwetten gestellt. Um genau zu sein betraf es Tipico, Bwin und Bet3000. Bwin und Tipico lassen sich das aber nicht gefallen. Sie beharren darauf, dass „... der aktuelle Glücksspielstaatsvertrag nicht dem EU-Recht vereinbar ist.“