Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Oder etwa doch? Worüber sich auf keinen Fall streiten lässt, sind Zahlen. Und die sind eindeutig. Online Casino Streamer Jens „Knossi“ Knossalla und der Rapper Sido haben den deutschen Zuschauer-Rekord bei Twitch gebrochen. Bei einem 72 Stunden Stream schauten teilweise bis zu 312.000 Tausend Zuschauer zu – ein einmaliger Rekord in Luxemburg. Respekt, möchte man dazu sagen. Oder vielleicht auch nicht, denn manche fanden die Veranstaltung nämlich mehr als peinlich. Das ist halt so eine Sache mit dem Geschmack.

Knossi und Sido beim Angeln?

SidoDa treffen sich ein paar Menschen zum Zelten und Angeln an der schönen Havel in Brandenburg, trinken ein paar Bier, bekommen Besuch von Freunden, Quatschen und machen die ein oder andere mehr oder weniger lustige Sache. Spannend, nicht wahr?! Nun ja, wahrscheinlich eher nicht, es sei denn, es handelt sich dabei nicht um irgendwelche Menschen, sondern um Promis. Und so geschah es. Streamer Jens „Knossi“ Knossalla hatte zu einem Angel Event auf seinem Twitch Kanal „TheRealKnossi“ geladen und Rapper Sido, der mit und ohne Maske und frisch getrennt von Frau Engelbrecht, weswegen er wohl auch die Zeit hatte (Anm. d. Red.), folgte der Einladung gern. 72 Stunden wollte man am Fluss mit Angeln und Zelten verbringen und dies konnten die Zuschauer dann genüsslich live verfolgen. Damit das Ganze nicht zu langweilig wurde, lud man sich noch ein paar Gäste ein: Sascha Hellinger von Unsympathisch TV, Musikproduzent Manny Marc von der Gruppe „Die Atzen“, Kool Savas, Andreas Bourani, Pietro Lombardi und andere bereicherten das illustre Set temporär. Aber geschlafen werden musste natürlich zwischendurch auch mal, und für die Überbrückung der Schlafpausen engagierte man die Moderatoren Jay und Gia. Da wurden kleine Spielchen gespielt, wie z.B. das Nachstellen von Filmszenen. Viel gesungen wurde auch, natürlich auch von Herrn Sido höchstpersönlich, und die ein oder andere erbauliche Konversation betrieb die illustre Runde ebenfalls.

Schon am ersten Tag zählte man erstaunliche 200.000 Zuschauer, und selbst in der Nacht, als eigentlich nichts mehr los war, schauten noch 50.000 Interessierte zu. Nun ist Twitch ja eigentlich für andere Sachen bekannt, und zwar hauptsächlich für Gaming Streams. Da kann man sich schon mal fragen, woher dieser Erfolg jetzt kommt. Sicherlich hat es ganz viel mit Cross-Promo zu tun. Sido die deutsche Hip Hop Ikone verfügt beispielsweise über massenhaft Follower auf Youtube und anderen Plattformen. Er hat die Veranstaltung natürlich stark beworben. Und dann kommt so etwas wie natürliche Neugierde hinzu. Wenn so viele das schauen, dann will man es selbst natürlich keinesfalls verpassen. Diese Strategie scheint geklappt zu haben.

Ein Blick über den Teich

Natürlich ist dieser Rekord für deutsche Verhältnisse schon ganz erstaunlich, aber es wird weltweit getoppt.

Mal ehrlich, was sind 72 Stunden gegenüber 200 Stunden, 30 Minuten und 28 Sekunden? Ein Klacks, möchte man meinen. Unlängst erst hatte der walisische Streamer Reecesy bekannt, dass er einen solchen Rekord aufstellte. Leider kam es nach diesen mehr als 200 Stunden zu technischen Problemen. Keine Ahnung, wohin es noch geführt hätte. Die Rekorde sind in letzter Zeit sowieso gerollt wie Kegel beim Bowling. LosPollosTV machte Anfang April dieses Jahres den Anfang, in dem er 200 Stunden streamte. Hauptsächlich mit Call of Duty Warzone. Schon knapp einen Monat später war dieser Rekord aber schon wieder Makulatur. CallMeCypher streamte 18 Minuten und 17 Sekunden länger, bis Reecesy die Bühne betrat und noch einmal einen drauflegte. Allen Respekt!

Schlägt Twitch neue Wege ein?

Bei dem großartigen Erfolg dieser Produktion wird man sich sicherlich fragen, ob solche oder ähnliche Angebote einen Teil der Zukunft von Twitch darstellen. Puristen bemängeln diese Entwicklung auf alle Fälle und sehen die Plattform schon verwässert und missbraucht zu einem Abklatsch eines primitiven Reality-TV. Für sie ist Twitch eine Gamer-Plattform und so soll es auch bleiben. Nun wissen wir ja, wie schnelllebig die Branche ist und wie von heute auf morgen etwas nicht mehr angesagt sein kann. Darüber werden sich die Verantwortlichen bei Twitch sicherlich auch einige Gedanken machen und sich fragen, wie sie die Reichweite dieser Plattform erhöhen können. Solche Events, wie das von Knossi und seinen Freunden ist sicherlich ein Weg. Andere Zielgruppen werden angesprochen, und so kommt es zu Synergieeffekten mit anderen Plattformen. Dies schlägt sich dann in den Werbeeinahmen wieder und somit im Gewinn des Unternehmens. Und darum geht es ja letztendlich auch.

Nun darf man natürlich auch den wechselnden Geschmack der User nicht außer Acht lassen. Gerade wenn etwas zu gut läuft, wenn es von vielen ge- und benutzt wird, wenden sich manche wieder ab, da ihnen die Exklusivität und Besonderheit fehlt. Facebook ist hierfür ein gutes Beispiel. Seit viele Eltern die Plattform für sich entdeckt haben, ist sie für Jugendliche und Kinder uninteressant geworden. Vielleicht verhält es sich auch so mit den Gamern, die „ihre“ Plattform verwässert sehen. Sie wenden sich ab, wenn es zu viele Events außerhalb der Gaming-Szene gibt. Es bleibt also spannend zu beobachten, welche Entwicklung Twitch rund um seriöse Online Casinos und Esports nehmen wird. Bisher läuft es gut und wir drücken die Daumen, dass das auch in Zukunft so bleibt.

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