NetBet, GAN und BGO müssen insgesamt eine Geldbuße in Höhe von 2,8 Millionen Pfund bezahlen. UK Gambling Commission hat die Glücksspielanbieter mit Geldbußen belegt aufgrund von Verstößen gegen die AML-Richtlinien und unzureichende Maßnahmen im Bereich „Social Responsibility“.

Unangenehme Geldbußen für Glücksspielanbieter

UK Gambling CommissionEs ist ein gutes Zeichen, dass die UK Gambling Commission durchgreift und Anbieter, die gegen die Vorschriften verstoßen, belangt. Aber noch schöner wäre es, wenn es überhaupt keine Glücksspielanbieter gäbe, die durch Geldbußen daran erinnert werden müssen, welche Regeln gelten. Doch es gibt keine Branche, in der alles immer perfekt läuft. Die wichtigste Nachricht für die drei Glücksspielanbieter: Die Lizenzen werden nicht entzogen. Aber die UK Gambling Commission hat auch klargemacht, dass sie nicht gewillt ist, Verstöße regelmäßig hinzunehmen. Schon in der Vergangenheit hat die renommierte Glücksspielbehörde Lizenzen entzogen, wenn Glücksspielanbieter nicht schnell für die angemahnten Verbesserungen gesorgt haben. Die aktuellen Fälle betreffen renommierte Glücksspielanbieter, die aber in bestimmten Bereichen nicht den höchsten Ansprüchen genügt haben in Großbritannien. Insbesondere geht es dabei darum, dass die Spieler nicht in jedem Fall optimal geschützt worden sind. Zudem hat es auch Verstöße gegeben beim Schutz vor Geldwäsche. Was ist damit gemeint? Glücksspielanbieter müssen insbesondere bei großen Summen wissen, woher das Geld kommt. Das war aber wohl nicht bei jedem Kunden der Fall.

Die höchste Strafe aus dem aktuellen Trio muss BGO bezahlen. Eine Summe von 2 Millionen Pfund ist auch für den erfolgreichen Glücksspielanbieter kein Pappenstiel. Dabei spielt es eine Rolle, dass bei den Untersuchungen, die zu den aktuellen Geldbußen geführt haben, herausgekommen ist, dass BGO über einen Zeitraum von zwei Jahren nicht in ausreichender Weise dafür gesorgt hat, dass Problemspieler gut geschützt werden. Die britische Glücksspielbehörde hat dafür ein Beispiel präsentierte. BGO hat einem Kunden die Möglichkeit gegeben, 100.000 Pfund einzuzahlen und 65.000 Pfund innerhalb einer Woche zu verlieren. Bei der aktuellen Prüfung ist herausgekommen, dass man bei BGO wusste, dass der Kunde ein jährliches Einkommen von 20.000 Pfund hatte. Das hätte ausreichen sollen, um ein niedriges Limit festzulegen, mit dem der Spieler geschützt worden wäre. Doch das ist nicht passiert. Da es mehrere Fälle, die ähnlich gelagert waren, gegeben hat, ist die Strafe für BGO nachvollziehbar und richtig. Für die Glücksspielbranche ist es immer ärgerlich, wenn einzelne Anbieter sich nicht an die Regeln zum Spielerschutz halten. Nicht zuletzt wird es dadurch dem Gesetzgeber einfach gemacht, strengere Regeln zu beschließen.

Spielerschutz für jeden Glücksspielanbieter wichtig

Die aktuellen Meldungen über Geldbußen für NetBet, BGO und GAN sind gute Nachrichten. Warum ist das so? Es ist ein gutes Zeichen, dass es eine funktionierende Glücksspielbehörde gibt, die entschlossen einschreitet, wenn etwas in die falsche Richtung geht. Allerdings darf man schon die Frage stellen, warum die UK Gambling Commission im Fall von BGO zwei Jahre lang nicht bemerkt hat, dass die AML-Vorgaben nicht eingehalten werden. Das Ergebnis ist nun, dass BGO für ein Jahr lang die 250 umsatzstärksten Spieler mit deutlich mehr Aufwand als eigentlich erforderlich kontrollieren muss. Zudem ist davon auszugehen, dass die UK Gambling Commission die Glücksspielanbieter nicht mehr aus den Augen lassen wird. Schon ein kleiner Verstoß gegen die AML-Vorgaben könnte dazu führen, dass die Lizenz entzogen wird. Nur wenn es harte Kontrollen gibt, können sich die Kunden in den Online Casinos sicher sein, dass ein guter Schutz umgesetzt wird. Einen perfekten Schutz wird es nie geben, denn niemand kann rund um die Uhr alle Anbieter in Echtzeit kontrollieren. Aber hohe Geldbußen tragen dazu bei, dass die Glücksspielanbieter viel Aufwand betreiben, um Verstöße zu vermeiden.

Die Verstöße von GAN und NetBet waren nicht so gravierend wie bei BGO. Beide Unternehmen haben die Prüfung von Kunden mit hohem Risikoprofil nicht optimal umgesetzt und müssen dafür nun Geldbußen bezahlen. Das ist richtig und wichtig, damit sofort gegengesteuert wird. Dass es sich nicht um dramatische Verstöße gehandelt hat, wird auch daran deutlich, dass die beiden Unternehmen im Gegensatz zu BGO keine zusätzlichen Auflagen aufgedrückt bekommen haben. Generell zeigt sich in den letzten Jahren immer wieder, dass die UK Gambling Commission sehr aufmerksam das Treiben der Glücksspielanbieter verfolgt und gegebenenfalls frühzeitig einschreitet. Ein anderer Grund, warum es durchaus Grund gibt trotz der aktuellen Geldbußen optimistisch in die Zukunft zu schauen: Die britische Glücksspielbranche betreibt mittlerweile sehr viel Aufwand, um in Eigenverantwortung einen hochwertigen Spielerschutz umzusetzen, der über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Das ist dabei mitunter auch kleine Rückschläge gibt, lässt sich wohl nicht vermeiden. Eine wichtige Erkenntnis bei den aktuellen Fällen: Es deutet nichts darauf hin, dass die Verstöße absichtsvoll stattgefunden haben. Vielmehr spricht vieles dafür, dass schlechtes Management der Grund war. Das ist nicht schön, aber schlechtes Management lässt sich leichter korrigieren als schlechte Absichten.

Hier mehr über die Geldbußen für drei Glücksspielanbieter in Großbritannien lesen (auf Englisch).