Mit iGaming bezeichnet sich eine Branche gern selbst, die vorwiegend aus Anbietern von Echtgeld Spielen, wie Online Casinos mit Echtgeld Startguthaben ohne Einzahlung, und Internet-Sportwetten-Anbietern besteht. Sie verspricht ihren Kunden fesselnde Spiele und großen Spaß, die perfekte Unterhaltung und Spannung pur. Der Geschäftszweig boomt schon seit einigen Jahren, so dass er inzwischen auch für Anleger immer interessanter zu werden scheint. Und das, obwohl die Sparte iGaming hart um ihr Image kämpfen muss. Die beständig drohende Gefahr der Spielsucht steht nach wie vor im Raum, aber auch Themen wie Betrug, unseriöse Geschäftsbedingungen und manipulierte Online-Spiele, um nur einige zu nennen. 

Online CasinoOnline Casinos: Fragen über Fragen

Zum Firmen-Konglomerat einiger großer, börsenorientierter Konzerne gehören mittlerweile eine ganze Reihe von Anbietern und Marken aus dem Bereich iGaming, wie beispielsweise Betsson AB. Das Unternehmen, das über die Börse Stockholm gelistet ist, ist Inhaber von mehr als 20 Labels aus den Domänen Sportwetten und Online Casinos. Doch wie geht es der Branche inzwischen? Welchen Trends ist sie in den letzten Jahren unterworfen gewesen? Haben die Umsätze im iGaming eine ähnliche Talfahrt erlebt, wie die realen Spielbanken, von denen manche mittlerweile auf Subventionen angewiesen sind?

Viele Schwarze Schafe beim iGaming

Interessenten, die überlegen, ob sie ihr Geld in der iGaming-Branche anlegen, sollten sich zunächst einen Überblick über den Markt verschaffen, bevor sie investieren. Es gibt eine Reihe von renommierten Online-Portalen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, seriöse Online Casinos hervorzuheben und die „schwarzen Schafe“ unter den Anbietern ganz klar zu benennen. Das wird heutzutage immer wichtiger, denn die Zahl der Marken und Betreiber ist in den letzten 20 Jahren enorm angestiegen, und längst nicht jedes Unternehmen arbeitet mit ordnungsgemäßer Lizenz oder hält sich an seriöse Geschäftsbedingungen.Wie sich der Markt in Zukunft entwickeln wird, ist leider nicht abzusehen, denn die Auswertung von Zahlen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bleibt kompliziert. Was die Zahl der Nutzer betrifft, oder den Gesamtbrutto-Umsatz anbelangt, gibt die Branche nicht viel Preis. Allerdings existieren einzelne Studien, die dem iGaming international Wachstum prognostiziert. Über mehr Aussagekraft verfügen die Bilanzen von einigen börsenorientierten Unternehmen, denn sofern Sportwetten-Anbieter oder Online Casinos zum Firmen-Konsortium einer Aktiengesellschaft gehören, kann man deren Geschäftsabschlüsse einsehen. 

Hohe Dividenden reizen

Die Betsson AB ist ein typisches Beispiel. Der Umsatz des schwedischen Unternehmens hat sich in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt. 2012 verbuchte Betsson noch einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2018 konnte die Firma 5,4 Milliarden Euro verbuchen. Auch Bet-at-home verfügt über einen ähnlichen Anstieg in den Bilanzen, selbst wenn die Zahlenwerte divergierend sind.  Man kann nicht leugnen, dass die Branche wächst, und viele Anleger reizt die hohe Dividende, die sie von Aktiengesellschaften einheimsen können, bei denen die Umsätze derart steigen 

Zunächst sieht es sicherlich wie ein Glücksfall aus, wenn Umsätze und gleichermaßen Dividenden bei manchen Anbietern nach oben schnellen. Allerdings sollte man sich keinen Sand in die Augen streuen lassen. Wenn der Kursverlauf in die Bewertung mit einfließt, kann es schon mal zu bösen Überraschungen kommen. Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die herbe Verluste einstecken mussten, wie beispielsweise Playtech. Die Aktie verlor enorm an Wert. In einem Zeitraum von drei Jahren halbierte sich der Kurs. Bei einer solchen Entwicklung kann man wohl kaum von Erholung sprechen. Analysten schätzen manche Werte sogar als gefährlich ein, doch mutige Anleger, die auf ein „Halten“ vertrauen, können vermutlich auch Gewinne aus den Dividenden ziehen.

Deutschland quält sich bei der Regulierung

Die klassischen Fundamentaldaten haben sicherlich Einfluss auf den Kurs der Online Casinos und Sportwetten-Anbieter, ebenso wie das Thema Regulierung. Es ist bitter, dass Europa an diesem Punkt nach wie vor uneinig ist. Besonders schwer tut sich Luxemburg. Eine Regulierung ist einfach nicht in Sicht. Noch immer haben sich die verantwortlichen Gremien auf keinen gemeinsamen Nenner einigen können, dabei ist es eigentlich die Aufgabe der Bundesländer. Und mit dem Glücksspielstaatsvertrag ist das auch so eine Sache. Schon bei der ersten Änderung rebellierte Schleswig-Holstein. Jedenfalls zunächst, später traten sie dann doch noch bei. Bei der zweiten Änderung des Glücksspielstaatsvertrages protestierten gleich mehrere Bundesländer – darunter war wieder Schleswig-Holstein. Haupt-Kritikpunkt ist der mangelnde Weitblick für Online-Angebote. Kritisch geäußert hat sich auch der EuGH. Auf der anderen Seite spielt der Konflikt zwischen deutschem und EU-Recht eine große Rolle. Aber auf kurz oder lang wird Luxemburg zu einer Lösung finden müssen, denn andere EU-Staaten, wie beispielsweise Malta, sind deutlich fortschrittlicher bei der Vergabe von Lizenzen.

Die meisten Anleger haben iGaming in den vergangenen Jahren kaum bis gar nicht beachtet. Inzwischen ist das Wachstum der Branche nicht mehr zu übersehen. Bilanzen, wie die von Betsson AB belegen, dass die Umsätze in die Höhe schnellen und somit auch die Entwicklung der Dividenden beeinflussen. Dass die Kurse davon jedoch unbeeinflusst blieben, ist verwunderlich, und ein Aufwärtstrend ist aktuell noch nicht abzusehen.