Die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen hat bekannt gegeben, dass die schwedische Regierung einen umfangreichen Bericht bestellt hat. In dem Report muss Spelinspektionen ausführlich berichten, wie das neue Glücksspielgesetz in der Praxis umgesetzt wird. Seit Anfang des Jahres gelten in Schweden neue Regeln für Online Casinos.

Schwedische Glücksspielbehörde kommt zu positiven Schlüssen

Schweden CasinosDer umfangreiche Report für die schwedische Regierung wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber Spelinspektionen hat bereits wichtige Fakten bekannt gegeben, die in den Report stehen werden. Die wichtigste Erkenntnis: Die Glücksspielregulierung hat einen starken Effekt in Schweden. Spelinspektionen wurde geschaffen, um das neue Glücksspielgesetz umzusetzen. Das Schlüsselwort lautet dabei „Compliance“. Damit ist gemeint, dass die Glücksspielanbieter, die eine schwedische Lizenz haben, bestimmte Regeln und Vorgaben einhalten müssen. Für die Einhaltung der Regeln und Vorgaben sorgt Spelinspektionen. Die schwedische Regierung möchte nun wissen, wie gut dieses Vorhaben gelingt. Da die Glücksspielbehörde neu geschaffen wurde und der schwedische Markt in vielerlei Hinsicht einmalig in Europa ist, ist es völlig normal, dass die schwedische Regierung wissen möchte, wie sich die Dinge entwickeln. Auf der Basis eines detaillierten Reports ist es dann gegebenenfalls möglich, an einigen Stellschrauben zu drehen, um die Umsetzung der Regulierung zu verbessern. Aber nach allem, was bislang bekannt ist, sieht es doch so aus, als sei Schweden ein großer Wurf bei der Regulierung von Online-Glücksspielen gelungen.

Allerdings bedeutet das nicht, dass es keine Schwierigkeiten gäbe. Seit der Schaffung des neuen Glücksspielmarktes zum 1. Januar 2019 gab es 40 Verdachtsfälle, in denen Spelinspektionen prüfen musste, ob es einen Verstoß gegen die Compliance-Regeln gab. In 28 Fällen entschied Spelinspektionen, dass Maßnahmen nötig waren. Teilweise wurden sehr hohe Geldbußen verhängt gegen Anbieter, die gegen die neuen Regeln verstoßen hatten. Allerdings gibt es auch noch eine relativ große Unsicherheit im Markt, da vielen Firmen aktuell nicht ganz klar zu sein scheint, welche Regeln gelten und was genau zu beachten ist. Aus diesem Grund hat Spelinspektionen in den letzten Monaten zahlreiche Meetings abgehalten mit vielen unterschiedlichen Marktteilnehmern, schwedischen Behörden und anderen Glücksspielbehörden. Das Ziel ist es, die Regulierung in naher Zukunft noch besser umzusetzen und für Klarheit hinsichtlich der geltenden Regeln zu sorgen. Deutlich geworden ist in den ersten Monaten auf jeden Fall auch, die dass die überwiegende Anzahl der Glücksspielanbieter ein großes Interesse daran hat, alle Vorgaben einzuhalten. Aber möglich ist das am Ende nur, wenn die Regeln klar und eindeutig sind. Die schwedische Glücksspielbehörde ist ein wenig überrannt worden von den zahlreichen Lizenzanträgen nach der Öffnung des Marktes für private Anbieter. Auch das hat dazu beigetragen, dass es den einen oder anderen Reibungsverlust gab.

Großes Meeting mit allen Lizenznehmern angesetzt

Am 17. Dezember lädt die schwedische Glücksspielbehörde alle Lizenznehmer ein, an einer Informationsveranstaltung teilzunehmen. Bei dieser Konferenz werden Vertreter von Spelinspektionen, der schwedischen Steuerbehörde und der schwedischen Verbraucherschutzbehörde anwesend sein, um die geltenden Regeln eingehend zu erläutern. Im Gespräch mit den Lizenznehmern sollen Unklarheiten beseitigt werden. Es ist davon auszugehen, dass alle Lizenznehmer Vertreter nach Schweden schicken werden, denn der schwedische Markt ist sehr attraktiv für alle Glücksspielanbieter. Aber hohe Geldbußen können dazu beitragen, dass einzelne Anbieter irgendwann den Spaß verlieren. Um es ganz klar zu sagen: Die Einhaltung der Regeln liegt in der Verantwortung der Lizenznehmer. Aber teilweise gibt es Regeln, zum Beispiel hinsichtlich der Werberichtlinien, die nicht in jedem Detail ganz klar sind. Für die Lizenznehmer ist es wichtig zu wissen, wie die schwedische Glücksspielbehörde die Regeln interpretiert. Das ist dann die entscheidende Basis dafür, wie sich die Lizenznehmer verhalten müssen. In den letzten Monaten wurden schon manche Unklarheiten beseitigt, aber die Konferenz ist eine gute Gelegenheit, um die Kommunikation zwischen den Marktteilnehmern und den regulierenden Behörden zu verbessern.

Das erste Ziel von Spelinspektionen ist es, die Regulierung so umzusetzen, dass Verstöße sofort auffallen und geahndet werden können. Bislang ist das gut gelungen. Das zweite Ziel ist es, möglichst wenige Verstöße zu haben. Davon profitieren dann letztlich vor allem natürlich die Endkunden auf dem schwedischen Glücksspielmarkt. Aber auch die Glücksspielanbieter haben an großes Interesse daran, sich innerhalb der geltenden Regulierung zu bewegen. Schweden hat auf der einen Seite ein relativ liberales Glücksspielgesetz geschaffen, das allen seriösen internationalen Casino-Betreibern den Zugang zum schwedischen Markt ermöglicht. Auf der anderen Seite ist das schwedische Glücksspielgesetz aber auch sehr streng und hat einige Vorgaben, die es in anderen europäischen Ländern nicht gibt. Das wichtigste Beispiel dafür ist vielleicht die nationale Sperrliste, auf der sich Spieler eintragen können, die sich freiwillig aussperren lassen möchten in den Online Casinos. Diese Liste muss jeder Casino-Betreiber beachten. Alle Spieler müssen sich identifizieren mit Ausweis, bevor sie in einem Online Casino mit schwedischer Lizenz spielen dürfen. Das ist eine sehr sinnvolle Regelung, die aber mit einigen Anforderungen an die Technik und die Logistik verbunden ist. Es gibt viele andere Details, die den schwedischen Glücksspielmarkt von anderen Glücksspielmärkten in Europa unterscheiden. Vor allem für kleine Anbieter ist es nicht ganz einfach, die Regeln schnell zu adaptieren.

Guter Start für neue schwedische Regulierung

Die schwedische Regierung wird einen umfassenden Report der Glücksspielbehörde Spelinspektionen bekommen. Aber nach allen bekannten Erkenntnissen der letzten Monate ist auch klar, dass es insgesamt ein positives Fazit geben wird. Entscheidend ist dabei der Vergleich mit der Situation vorher: In Schweden gab es lange Zeit keine Regulierung für Online Casinos. Das führte zu einem grauen Markt, in dem die Casino-Betreiber zum Beispiel mit EU-Lizenzen von Malta operieren konnten. Die schwedische Regulierung ist strenger als die Regulierung in Malta und deswegen müssen sich einige Anbieter gerade in hohem Tempo anpassen an die neuen Regeln. Aber das ist eine positive Sache, denn dadurch wird der Spielerschutz in Schweden aktuell deutlich verbessert. In Luxemburg wird gerade darüber diskutiert, das Online-Glücksspiel zu regulieren. Aber es gibt auch Befürworter eines kompletten Verbots. Doch die Wahrheit ist wohl, dass es nicht möglich ist, Online-Glücksspiel komplett zu verbieten. Schweden geht einen sehr interessanten Weg mit einer strengen Regulierung und einer starken Glücksspielbehörde. Das könnte ein gutes Vorbild für Luxemburg sein. Eine spannende Erkenntnis der letzten Monate in Schweden: Alle relevanten Glücksspielanbieter haben mittlerweile eine schwedische Casino-Lizenz. Der Graumarkt, der vorher existierte, ist de facto verschwunden. Allein das ist schon ein riesiger Erfolg.