Zahlreiche Spielhallen in Luxemburg mussten in den vergangenen beiden Jahren schließen. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2017 gibt es strenge Auflagen für die beliebten Privatcasinos. Mittlerweile ist ein klarer Trend erkennbar: Viele Spielhallen-Betreiber verzichten auf Investitionen und schließen im Zweifel lieber eine Spielothek, als viel Geld in die Erfüllung der Auflagen zu investieren. Mittelfristig dürfte das zu einem deutlichen Rückgang der Spielhallen in Luxemburg führen.

Gesetzesänderung führt zu weniger Spielhallen

SpielautomatAls im Jahr 2017 die Regeln für Spielhallen gesetzlich verändert wurden, lief die Branche Sturm. Alle Befürchtungen scheinen sich bewahrheitet zu haben. Zahlreiche Spielhallen wurden bereits geschlossen und es gibt immer mehr Anbieter, die sich nicht dazu in der Lage sehen, die neuen Gesetze einzuhalten. Neue Spielhallen werden kaum noch eröffnet, da es für die Betreiber schwierig ist, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Zudem ist eine große Unsicherheit vorhanden, da befürchtet wird, dass vielleicht bald noch strengere Regeln erlassen werden. Das könnte dann dazu führen, dass hohe Investitionen in kürzester Zeit sinnlos würden. Für allem für die vielen kleinen Spielhallen-Betreiber, die vielleicht nur einen Laden oder eine kleine Kette besitzen, ist die aktuelle Situation existenzbedrohend.

Auch für die großen Anbieter wie die Gauselmann Gruppe zeichnet sich ab, dass es deutlich schwieriger geworden ist, in Luxemburg mit Spielautomaten Geld zu verdienen. Experten schätzen, dass etwa ein Drittel der vor der Gesetzesänderung existierenden Spielhallen mittlerweile geschlossen ist. Das ist mit Sicherheit aber noch nicht das Ende des Trends. Viele Spielhallen-Betreiber versuchen derzeit, vor Gericht gegen die neuen Regeln vorzugehen. Aber die Gerichte urteilen bislang fast durchweg für den Staat, sodass den Spielhallen-Besitzern nichts anderes übrigbleibt, als die Regeln zu befolgen oder das Geschäft aufzugeben. Fraglich bleibt allerdings, ob die neuen gesetzlichen Regeln am Ende zu mehr Spielerschutz führen.

Große Veränderungen in der Glücksspiel-Branche

Für Spielhallen-Betreiber wird es vor allem in großen Ballungsgebieten schwierig. Eine Regel besagt zum Beispiel, dass eine Spielhalle mindestens einen Abstand von 500 Meter zur nächsten Spielhalle haben muss. Zudem muss auch ein Abstand von 500 Metern zu Spielplätzen und Schulen eingehalten werden. Es ist nicht viel Fantasie nötig um sich auszumalen, dass diese Regelung in großen und kleinen Städten dazu führt, dass auf lange Sicht fast alle Spielhallen schließen müssen. Ein gutes Beispiel dafür ist Stuttgart: In Stuttgart-Mitte gibt es aktuell noch 55 Spielhallen. Derzeit laufen diverse Widerspruchsverfahren und Gerichtsprozesse. Die Spielhallen-Betreiber werden am Ende aber aller Wahrscheinlichkeit nach den Kürzeren ziehen.

In Stuttgart-Mitte wird nach Einschätzung des städtischen Justiziars Albrecht Stadler am Ende wahrscheinlich nur eine Spielhalle übrigbleiben. Das ist ein herber Schlag. In ländlichen Gebieten ist die Situation teilweise etwas entspannter, da die Abstände zu Kindergärten, Spielplätzen und anderen Spielhallen oft größer sind als in Städten. Aber das grundlegende Problem bleibt auch für die Spielhallen-Betreiber auf dem Land bestehen. In Zukunft wird es deutlich schwieriger werden, Spielhallen zu betreiben. Die aktuelle Unsicherheit wird zudem wohl dazu führen, dass Investitionen auf absehbare Zeit ausbleiben werden. Für die zahlreichen Angestellten in der Branche ist der aktuelle Trend fatal. Viele Menschen haben bereits ihren Arbeitsplatz verloren. Wer in einer Spielhalle arbeitet, ist gut beraten, sich nach guten Alternativen umzuschauen.

Buchmacher könnten unbeabsichtigt zu Profiteuren werden

Während für Spielhallen-Betreiber das Leben in Luxemburg schwer geworden ist, dürfen sich die Buchmacher über deutliche Verbesserungen der rechtlichen Lage freuen. Mittlerweile ist es sehr einfach, in einer Stadt ein Wettbüro zu eröffnen. Die zahlreichen Standorte, an denen heute noch Spielhallen zu finden sind, könnten in Zukunft für viele Wettanbieter interessant sein. Da die Zielgruppe der Wettanbieter zumindest einige Überschneidungen mit den typischen Besuchern in einer Spielhalle hat, bietet es sich geradezu an, die Standorte zu übernehmen. Eine typische Spielhallen-Immobilie ist zudem gut geeignet für einen Wettanbieter mit Terminals, Fernsehern und anderen Attraktionen. Für Casino-Fans bleiben in Zukunft wahrscheinlich vor allem die besten Online Casinos als Alternativen zu den klassischen Spielhallen.