Die UK Gambling Commission hat bekannt gegeben, dass ab 31. Oktober 2019 neue Regeln gelten werden. Betroffenen von den Veränderungen sind alle Lizenznehmer, also auch die Online Casinos. Die Änderungen dienen durchweg dem Spielerschutz und sorgen für mehr Fairness und Sicherheit.

UK Flagge England Big Ben CasinoStreitfälle sollen besser gelöst werden

Davor haben viele Casino-Fans Angst: Was passiert, wenn es einmal Stress gibt mit einem Casino, zum Beispiel wegen einer verweigerten Auszahlung oder einem verweigerten Gewinn beim Spielen an einem Spielautomaten? Entgegen der landläufigen Auffassung ist die europäische Casino-Landschaft alles andere als Wilder Westen. Es gibt diverse Möglichkeiten für Kunden bei seriösen Online Casinos solche Streitfälle zu lösen. Auch die UK Gambling Commission sieht bereits jetzt vor, dass im Zweifel ein Dienstleister eingeschaltet werden kann, der den Streit schlichtet. Das Stichwort ist dabei „Alternative Dispute Resolution“ (ADR), also „Alternative Streitbeilegung“. Die Idee dahinter ist einfach: Der Kunde versucht zuerst, mit dem Casino das Problem zu lösen. Wenn das nicht klappt, wendet er sich an den ADR-Anbieter, den das Casino benannt hat. Schon jetzt müssen alle Casinos mit UK-Lizenz einen ADR-Anbieter benennen. In der Regel werden solche Konflikte dann durch den unabhängigen Dritten schnell und unkompliziert gelöst. Eine Aufgabe der ADR-Anbieter ist zum Beispiel zu prüfen, wer im Recht ist. Manchmal ist das aber schwierig bis unmöglich und deswegen kommt es nicht selten dazu, dass eine kulante Lösung für die Casino-Kunden gefunden wird.

Die neuen Regeln der UK Gambling Commission geben vor, dass alle Casinos mit UK-Lizenz in Zukunft einen ADR-Anbieter benennen müssen, der sowohl die Vorgaben der UK Gambling Commission erfüllt als auch die separat vorhandenen „ADR Regulations“. Die zusätzlichen Regeln bedeuten, dass ADR-Anbieter, die von der UK Gambling Commission in Zukunft akzeptiert werden, unter anderem auch hinsichtlich des Kundenservice bestimmte Vorgaben einhalten müssen. Ein Vergleich zwischen den beiden Regelwerken zeigt, dass die ADR-Anbieter in Zukunft ein deutlich höheres Niveau als bisher schon haben müssen, um zugelassen zu werden. Das ist eine sinnvolle Regelung, denn gerade die Streitbeilegung ist ein wichtiges Thema, auch wenn es um die mediale Öffentlichkeit geht. Alle Casino-Betreiber sollten ein großes Interesse daran haben, Unstimmigkeiten mit Kunden schnell und unkompliziert zu lösen. Unzufriedene Kunden kann kein Unternehmen brauchen. Die UK Gambling Commission hat natürlich vor allem den Spielerschutz im Blick. Aber auch für die Casino-Betreiber ist es gut, wenn Streitfragen zur Zufriedenheit des Kunden gelöst werden. Das muss nicht immer bedeuten, dass alle Forderungen des Kunden erfüllt werden. Aber am Ende muss immer ein nachvollziehbarer Schlichtungsspruch stehen.

Besserer Spielerschutz durch bessere Kommunikation

Der Spielerschutz soll durch Veränderungen der LCCP (Licence Conditions and Codes of Practice) verbessert werden. Die neuen Regeln zwingen die Anbieter dazu, noch mehr Aufwand zu betreiben, um alle Kunden frühzeitig zu identifizieren und zu erkennen, wenn ein Spieler ein Problem bekommt. Prävention ist ein wichtiges Thema für die UK Gambling Commission und dazu gehört auch, dass frühzeitig erkannt wird, wenn ein Spieler unnötige Risiken eingeht oder ein problematisches Verhaltensmuster gezeigt wird. Die Anbieter sollen durch die neuen Regeln solche Fälle schneller erkennen und dann auch entsprechend vorgehen, um die Spieler zu schützen. Das ist grundsätzlich eine sehr sinnvolle Idee, die mittlerweile auch schon von vielen Casinos in Eigenregie umgesetzt wird. Die meisten Casino-Betreiber wissen, dass sie es sich schon aus Imagegründen nicht leisten können, dass Kunden mit negativen Geschichten in der Presse oder in Internetforen auftauchen. Aber nicht bei allen Casino-Betreibern ist diese Erkenntnis bereits vorhanden. Deswegen ist es wichtig, dass die renommierte UK Gambling Commission neue Regeln vorgibt, mit denen die Anbieter buchstäblich dazu gezwungen werden, den Spielerschutz, der bereits auf einem hohen Niveau in Großbritannien ist, noch weiter zu verbessern.

Lizenznehmer müssen mehr in Spielerschutz investieren

Die vielleicht spannendste neue Regelung in den Lizenzbedingungen der UK Gambling Commission ist die Vorgabe, Geld zu investieren in Forschung und Prävention. Obwohl oft das Gegenteil suggeriert wird, ist es in der Wissenschaft keineswegs klar, wie Glücksspiel auf Menschen wirkt. Mit mehr Grundlagenwissen wäre es wahrscheinlich deutlich einfacher, noch bessere Regeln für den Spielerschutz in Großbritannien und anderen Ländern umzusetzen. Dafür ist aber Geld nötig und es liegt nahe, die Unternehmen, die mit Glücksspiel viel Geld verdienen, zur Kasse zu bitten. Warum sollte der ganz normale Steuerzahler aufkommen für Forschungen, die letztlich nur die Unternehmen in der Glücksspielbranche und deren Kunden betreffen? Die UK Gambling Commission weiß sehr genau, dass die Glücksspielbranche ein Milliardengeschäft ist und deswegen ist mehr als genug Geld vorhanden für die Finanzierung von Forschungsprojekten. Einige Anbieter haben sich in den letzten Jahren schon freiwillig dazu verpflichtet, einen Teil des Gewinns in solche Projekte zu stecken. In Zukunft müssen alle Lizenznehmer in Großbritannien ihren Beitrag zu diesem wichtigen Thema leisten.

Mehr Transparenz für das ganze Glücksspielgeschäft

Es gibt einige kleine Regeländerungen in der Lizenz der UK Gambling Commission, die dazu beitragen werden, dass insgesamt mehr Transparenz entsteht. In erster Linie bedeutet dies natürlich: Die Anbieter müssen transparenter gegenüber der UK Gambling Commission sein. Insbesondere wenn es um die Finanzen geht, müssen die Casino-Betreiber in Zukunft die Hosen herunterlassen. Auch jetzt gibt es schon viele strenge Regeln, aber ein paar kleine Schlupflöcher mussten noch geschlossen werden. Einem neutralen Beobachter mag dies vielleicht gar nicht so wichtig erscheinen. Aber für die UK Gambling Commission ist es enorm wichtig, ganz genau zu wissen, was die Lizenznehmer machen und wie der finanzielle Hintergrund ist. Dadurch ist es zum Beispiel auch möglich, frühzeitig zu erkennen, wenn ein Glücksspielanbieter in Schwierigkeiten gerät. In der Vergangenheit war das nicht immer der Fall. Das übergreifende Ziel ist es, den britischen Glücksspielmarkt sicherer, fairer und kundenfreundlicher zu machen. Dass dafür die Casino-Betreiber und übrigens auch die Sportwettenanbieter in Zukunft mehr Geld in Spielerschutz, Forschung und Transparenz investieren müssen, ist völlig richtig. Schließlich sind es diese Unternehmen, die am Ende die großen Gewinne einfahren. Unter dem Strich profitieren von den neuen Regeln alle Kunden bei Anbietern mit einer Lizenz der UK Gambling Commission.