Virtueller Sport auf dem Vormarsch? Sportradar arbeitet an innovativen Produkten, mit denen es noch attraktiver werden soll, auf virtuellen Sport zu tippen. Zur Zeit überschlagen sich die eSport Nachrichten. Für viele Sportwetten-Fans sind die ganz normalen Sportarten wie Fußball, Tennis oder Basketball bei Buchmachern wie Bwin bislang interessanter. Aber was tun, wenn es keine Sportveranstaltungen gibt? Der virtuelle Sport könnte eine passende Lösung sein.

Virtueller Sport soll deutlich realistischer werden

Was ist virtueller Sport? Unter diesem Schlagwort werden alle Sportarten zusammengefasst, die nur in Form von Computerprogrammen stattfinden. Es gibt zum Beispiel virtuellen Fußball, virtuellen Basketball oder auch virtuellen American Football. Was ist der Sinn dieser virtuellen Sportarten? Grundsätzlich sind diese virtuellen Sportarten dazu gedacht, eine Basis für attraktive Wetten zu präsentieren. Aber auch andere Anwendungen sind möglich. Im erweiterten Sinne gehören zum Beispiel auch Fantasy Sports zu den virtuellen Sportarten, auch wenn die Zielrichtung ein bisschen anders ist. Doch was soll bei den virtuellen Sportarten genau anders werden, damit dieser Bereich, den viele Wettanbieter mittlerweile im Programm haben, attraktiver wird für die Kunden? Derzeit ist es so, dass die virtuellen Sportarten doch recht eingeschränkt sind hinsichtlich der Möglichkeiten. Meist bekommen die Spieler so etwas wie ein schlecht aussehendes Computerspiel mit Statistiken präsentiert. Das reicht aus, um ein paar Wetten zu platzieren. Aber die ganz große Begeisterung hat der virtuelle Sport bislang bei den Sportwetten-Fans nicht ausgelöst. Das kann sich vielleicht ändern, wenn der Realismus beim virtuellen Sport besser wird.

esport Virtual SportFür Frank Wenzig von Sportradar, einem der großen Dienstleister im Sportwetten-Bereich, ist der virtuelle Sport erst am Anfang. Aktuell arbeitet das schweizerische Unternehmen daran, den virtuellen Sport deutlich attraktiver zu machen. Das erklärte Ziel ist es, den virtuellen Sport so weit zu entwickeln, dass für den Buchmacher-Kunden kaum noch ein Unterschied zum echten Sport spürbar ist. Ein großer Vorteil, den der virtuelle Sport ohne jeden Zweifel hat: Es ist zu jeder Zeit möglich, Wetten anzubieten. Jeder Buchmacher-Kunde kann unabhängig von Terminen und Veranstaltungen für sich selbst entscheiden, wann die beste Zeit ist, auf virtuelle Sportarten zu wetten. Bislang fehlt der große Erfolg beim virtuellen Sport vor allem, weil das Nutzererlebnis nicht besonders aufregend ist. Für einen Sportwetten-Fan, der mit seinem Lieblingsclub zittert, ist es schlichtweg keine brauchbare Alternative, auf ein paar emotionslose Statistiken und Zahlen zu tippen, auch wenn anschließend hübsche Animationen gezeigt werden. Ob sich das prinzipiell ändern lässt, ist eine spannende Frage. Aber ohne jeden Zweifel kann der virtuelle Sport deutlich interessanter werden. Dafür hat Sportradar einige interessante Ansätze entwickelt.

Virtueller Sport mit Elementen des echten Sports

Die virtuellen Sportarten, die es im Moment bei Buchmachern im Internet gibt, sind nicht besonders aufregend. Die emotionale Bindung zu den Events fehlt. Computerspiele sind für sich genommen sehr aufregend, aber ein Grund, warum zum Beispiel der Esport mittlerweile sehr populär ist bei Sportwetten-Fans, ist die menschliche Komponente. Wenn ein Buchmacher-Kunde auf ein Esport-Event wettet, tippt er nicht auf ein virtuelles Zufallsergebnis, sondern auf einen Spieler oder ein Team. Das ist ein erheblicher Unterschied zum virtuellen Sport, der letztlich nichts anderes ist als ein mehr oder weniger komplexes Computerprogramm. Aber es gibt einige interessante Möglichkeiten, die Attraktivität des virtuellen Sports zu erhöhen. Sportradar möchte beispielsweise dafür sorgen, dass die Spieler einen engeren Bezug zu den zugrunde liegenden Sportarten haben. Deswegen ist geplant, passende Lizenzen für die virtuellen Sportarten zu erwerben.

Ein aktuelles Produkt von Sportradar ist Virtual In-Play Baseball. Bei diesem virtuellen Sport kooperiert Sportradar mit der Major League Baseball (MLB). Dadurch wird eine Verbindung zu einem echten Sport hergestellt, der viele Fans hat. Durch die Verwendung von echten Statistiken und Daten ist es zudem möglich, die virtuellen Sportarten realistischer darzustellen. Das alles lohnt sich allerdings am Ende nur, wenn entsprechend viele Kunden die virtuellen Sportarten nutzen. In den USA ist es vielleicht möglich, relativ schnell Erfolge mit den virtuellen Sportarten zu erzielen. Erst in der jüngeren Vergangenheit sind die ersten Online-Buchmacher in den USA an den Start gegangen. Fantasy Sports sind zudem in den USA anders als in Europa bereits seit Jahren eine große Sache, sodass das prinzipielle Konzept durchaus aufgehen könnte. Die Frage ist nur, wie groß der virtuelle Sport am Ende werden kann. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der virtuelle Sport im Sportwetten-Markt überhaupt eine relevante Rolle spielen kann, ist eine deutliche Verbesserung der aktuellen Angebote. Sportradar sieht sich auf einem guten Weg und vielleicht wird es demnächst auch Kooperationen mit großen Fußball-Verbänden geben, um für die zahlreichen Fußballfans in Europa ein entsprechendes Angebot zur Verfügung stellen zu können. Mit virtuellem Baseball wird es vermutlich eher nicht möglich sein, in Luxemburg viele Sportwetten-Fans zu begeistern.

Virtueller Sport besonders krisenfest

Es gibt ein sehr starkes Argument für den Ausbau des virtuellen Sports. Aktuell stellen viele Buchmacher fest, dass die Abhängigkeit von Sportveranstaltungen vielleicht eher suboptimal ist. Auf lange Sicht ist es wohl undenkbar, dass Sportwettenanbieter ohne echten Sport auskommen werden. Aber wenn der virtuelle Sport in Luxemburg und diversen anderen Ländern etwas größer wäre als er aktuell ist, wäre das eine große Hilfe für die Buchmacher. Die Krisenfestigkeit eines rein virtuellen Angebotes ist per se deutlich größer als bei einem Produkt, das von vielen realen Ereignissen abhängig ist. Daran lässt sich überhaupt nicht deuteln. Deswegen kann es gut sein, dass die Motivation von Sportradar und vielen Buchmachern in den nächsten Jahren darin bestehen wird, den virtuellen Sport mit viel Aufwand größer zu machen. Vielleicht wird aber auch bei den Buchmacher-Kunden die Bereitschaft, den virtuellen Sport zu akzeptieren, mit zunehmender Krisenerfahrung deutlich größer. Aktuell lässt sich das schwer abschätzen, aber vieles scheint möglich zu sein, was noch vor wenigen Monaten völlig undenkbar war. Vielleicht werden die virtuellen Sportwetten demnächst zum neuen Standard bei Buchmachern. Ein bisschen Skepsis ist durchaus angebracht, denn derzeit deutet nichts darauf hin, dass der virtuelle Sport eine signifikante Rolle spielt für die Buchmacher in der Krise.

Gewohnheiten können sich verändern. Das gilt für alle Lebensbereiche. Auch bei den Sportwetten kann sich einiges tun, wenn sich die Rahmenbedingungen verändern. Wer hätte zum Beispiel vor Beginn der Krise gedacht, dass es möglich sein könnte, zahlreiche Sportevents weltweit ohne Publikum auszurichten? Bundesliga-Spiele ohne Publikum? Vermutlich hätten die meisten Sportverbände diese Idee weit von sich gewiesen. Aber in der Krise ist vieles möglich und deswegen haben auch die virtuellen Sportarten eine ganz neue Chance. Etwas bedauerlich ist an dieser Stelle vielleicht, dass Sportradar nicht schon ein paar Schritte weiter ist. Es wäre großartig, wenn die innovativen Produkte jetzt schon in großer Anzahl zur Verfügung stünden. Dann hätten die Buchmacher, die aktuell doch mit recht eingeschränkten virtuellen Sportarten arbeiten müssen, vielleicht bessere Chancen, Kunden zu begeistern. Doch wie in vielen anderen Branchen deutet einiges darauf hin, dass auch bei den Sportwettenanbietern gerade in der Krise die Innovationskraft wächst. In Zeiten, in denen die Einnahmen mangels Sportveranstaltungen einbrechen, sind plötzlich alle Denkmodelle erlaubt. Vielleicht wird es demnächst normal sein, auf virtuelle Sportler zu tippen. Unmöglich scheint derzeit gar nichts mehr zu sein.

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