Am Dienstag, den 26.03.2019 war es so weit und die Regierung Japans schrieb Geschichte. An diesem historischen Tag gab die Regierung des asiatischen Landes die Bedingungen für die Lizenzen der ersten legalen Glücksspiel-Resorts bekannt. Demnach müssen sich die potenziellen Interessenten dieser Lizenzen auf äußerst strikte Vorgaben einstellen. Vor allem die erfahrenen Casinobetreiber aus den Vereinigten Staaten zeigten bisher großes Interesse am Einstieg in den neuen japanischen Glücksspielmarkt.
Strenge Vorgaben und überschaubare Bewerber
Um eine der Glücksspiellizenzen in Japan zu erhalten, bedarf es einer vorherigen Bewerbung durch die jeweilige Präfektur. Von den 47 Präfekturen Japans haben sich mit Osaka, Nagasaki und Wakayama allerdings lediglich drei Präfekturen auch tatsächlich beworben. Als Hauptgrund hierfür wurden die möglichen Bedenken der Bewohner hinsichtlich des Glücksspiels genannt. Diese Ansicht scheint auch die Regierung Japans zu teilen. So wurden die Lizenzen mit dem Ziel die Bevölkerung vor Spielsucht zu schützen an zahlreiche Auflagen gekoppelt. Dies fängt bereits bei der Werbung an. So soll es den neuen Betreibern ausschließlich auf ihrem Gelände und den Transitzonen der Flughäfen und Häfen erlaubt werden, ihre Werbung zu platzieren. Dadurch soll der Fokus weg von der Bevölkerung Japans und hin zu den internationalen Besuchern bewegt werden. Des Weiteren überlegen die Behörden, die einheimische Bevölkerung zu schützen, indem etwa der Zugang japanischer Bürger begrenzt werden soll oder eine Art Eintrittsgeld in Höhe von 55 US-Dollar erhoben wird.
Des Weiteren müssen sich die Resorts einem strengen Casino Test unterziehen und über mindestens 100.000 m² Fläche für ihre Hotelzimmer verfügen. Diese Auflage wird wohl dazu führen, dass die Einrichtungen mit ca. 2.000 Hotelzimmern für bis zu 3.000 Besucher ausgestattet sein werden. Ergänzend dazu kommen 60.000 m² Ausstellungsfläche für Messen. Daneben sollen die Betreiber ebenfalls verpflichtet werden, verschiedene Shoppingmöglichkeiten, Unterhaltungseinrichtungen und auch gastronomische Angebote in ihre Resorts zu integrieren. Mit diesen Maßnahmen soll verhindert werden, dass die Resorts als reine Glücksspieleinrichtungen dienen. Vielmehr sollen die Anlagen ganz allgemein als Unterhaltunseinrichtungen angesehen werden. Zur Überprüfung der Einhaltung dieser Standards will die japanische Regierung zudem eine völlig neue Casinokontrollbehörde gründen.
Amerikanische Konzerne bekunden reges Interesse
Als potenzielle Betreiber bringen sich bereits einige amerikanische Glücksspielkonzerne in Stellung. So verkündete der CEO des MGM-Konzerns bereits, dass man sich dazu entschlossen habe, seine Anstrengungen vollständig auf Osaka zu konzentrieren. Bei MGM geht man davon aus, dass die erste Glücksspiellizenz an Osaka vergeben werde, deshalb bereite man seine Bewerbung für die Region vor. Sollte MGM tatsächlich die Lizenz für die Präfektur Osaka erhalten, dann rechne man mit einem Investitionsvolumen von bis zu 8,5 Milliarden US-Dollar. Mit seinem Interesse an einer der Lizenzen ist der MGM-Konzern allerdings bei weitem nicht alleine. Auch Caesers, Hard Rock und die Las Vegas Sands-Gruppe möchten sich eine der vorerst drei zu erteilenden Lizenzen sichern. Der Eigentümer der Sands-Gruppe Sheldon Adelson, einer der größten Wahlkampfspender von Donald Trump, soll sogar seine Beziehungen zum Präsidenten genutzt haben, um eine der Lizenzen zu erhalten. Donald Trump soll sich persönlich bei Japans Premierminister Shinzo Abe dafür eingesetzt haben, der Sands-Gruppe eine dieser Glücksspiellizenzen zu erteilen.