Die britischen Buchmacher dürfen ab dem heutigen Tag wieder Kunden empfangen. Als Teil der Lockerungsstrategie hat die britische Regierung bekannt gegeben, dass die Wettanbieter ab dem 15. wieder Kunden empfangen dürfen. Für die angeschlagene britische Sportwetten-Industrie kommt diese Entscheidung keinen Tag zu früh. Viele Wettanbieter hoffen jetzt darauf, vom Neustart der Premier League am 17. zu profitieren. Auch Online-Buchmacher wie Betway und Betsson fiebern diesem wichtigen Termin entgegen.

Unerwartet früher Termin für Buchmacher

Die Lockerungsstrategie der britischen Regierung sah ursprünglich vor, erst ab dem 4. Juli Ladengeschäfte öffnen zu lassen, die keine essentiellen Dienstleistungen und Produkte anbieten. Doch offensichtlich hat es nun eine andere Entscheidung gegeben. Die Sportwetten-Branche darf sich darüber freuen, dass schon ab dem 15. sämtliche Wett-Shops öffnen dürfen. Das ist eine große Sache für die Buchmacher, die seit Wochen damit beschäftigt sind, die nötigen Vorkehrungen für die Wiedereröffnung zu treffen. Wie auch in Luxemburg müssen die Buchmacher sich an neue Regeln halten, um den Gesundheitsschutz der Kunden zu gewährleisten. Aber das sollte keine große Sache sein. Gegebenenfalls ist es zum Beispiel immer möglich, die Anzahl der Kunden, die sich gleichzeitig in einem Ladengeschäft aufhalten, auf einfache Weise zu begrenzen. Wichtig ist für die britischen Buchmacher, dass es wieder möglich sein wird, Umsätze zu generieren. Immerhin gibt es mittlerweile auch wieder Profi-Sport auf höchstem Niveau. Die Bundesliga und die primäre Division laufen schon. Ab dem 17. gibt es auch wieder Fußball in der Premier League und am 20. steigt die Serie A in Italien in den Spielbetrieb ein. Somit sind die Voraussetzungen für die britischen Buchmacher gut, relativ schnell wieder ansehnliche Umsätze zu machen.

SportwettenBesonders betroffen von der aktuellen Krise sind die Buchmacher, die ihre Einnahmen ausschließlich über Ladengeschäfte machen. Etwas besser ist die Situation für die Online-Buchmacher, die zumindest in den letzten Wochen die Möglichkeit hatten, wieder halbwegs vernünftige Einnahmen zu generieren. Der Umsatz ist bei den Online-Wettanbietern nie ganz auf null gefallen, da es immer noch irgendwo auf der Welt Sportveranstaltungen gab, die für Wetten geeignet waren. Teilweise war es zwar nötig, auf Fußball in Weißrussland und schwedische Amateurspiele zu tippen. Aber immerhin gab es überhaupt noch die Möglichkeit, ein paar Einnahmen zu generieren. Kostendeckend konnte wahrscheinlich aber kein Online-Buchmacher bis zum Start der Bundesliga arbeiten. In den letzten Wochen hat sich die Situation merklich verbessert und es ist zu erwarten, dass die Buchmacher im Laufe der nächsten Wochen zumindest wieder auf ein vernünftiges Umsatzniveau kommen werden. Nicht nur in Europa, auch in den USA werden bald wieder einige große Sport-Ligen den Spielbetrieb aufnehmen. Unter anderem plant die NBA den Neustart. Je mehr Sportveranstaltungen stattfinden, desto mehr Sportwetten können angeboten werden. Eine ganz andere Frage ist, ob die Umsätze dann auch gleich wieder nach oben schießen werden, denn viele Sportwetten-Fans werden wahrscheinlich zurückhaltend sein aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation.

Guter Start für Wettanbieter in Großbritannien?

Die Aussichten, gleich in den ersten Tagen erhebliche Umsätze zu machen, sind gut für die Buchmacher. Die Premier League ist besonders wichtig. Aber in Großbritannien spielen auch Pferderennen bei Buchmachern traditionell eine sehr große Rolle. Deswegen ist es großartig für alle Wettanbieter, die Pferderennen im Programm haben, dass die legendäre Rennwoche in Royal Ascot vom 16. bis 20. stattfinden wird. Wer bislang keine Pferderennen im Wettprogramm hatte, wird sich wahrscheinlich aufgrund der aktuellen Situation überlegen, ob es nicht eine gute Idee wäre, diesen traditionsreichen Sport ins Portfolio aufzunehmen. In Großbritannien wird die Anzahl der Sportveranstaltungen in den nächsten Wochen überschaubar bleiben. Aber da aktuell die großen Fußball-Ligen in Europa beim Neustart des Spielbetriebs vorangehen, spricht einiges dafür, dass es auch in vielen anderen Ländern bald wieder Profisport geben wird. Je nach Sportart können die Voraussetzungen sehr unterschiedlich sein. Beispielsweise erwarten viele Experten, dass Eishockey zu den Sportarten gehören wird, die erst sehr spät wieder den Spielbetrieb aufnehmen werden. Auch der Neustart beim American Football ist noch nicht gesichert. Aber Fußball scheint zu funktionieren, wenn vernünftige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Luxemburg ist mit der Bundesliga vorgeprescht und dank der guten Erfahrungen mit dem Bundesliga-Neustart können jetzt auch die Fußball-Teams in der Premier League wieder den Spielbetrieb aufnehmen.

Die Buchmacher in Großbritannien haben im Vergleich mit den letzten Monaten aktuell eine gute Basis, um attraktive Sportwetten anzubieten. Wahrscheinlich wird erst im nächsten Jahr das Wettangebot wieder auf dem Niveau sein wie vor der Krise. Aber solange überhaupt attraktive Sportveranstaltungen täglich verfügbar sind, sind zumindest gute Voraussetzungen für ein Sportwetten-Geschäft vorhanden. Der Fußball ist als wichtigste und populärste Sportart in Europa in jeder Hinsicht der Vorreiter beim Neustart des Profisports. Aber andere Sportarten werden folgen und das wird sich positiv auf die Situation der Buchmacher auswirken. Das erste Ziel aller Wettanbieter in der Krise muss es sein zu überleben. Aber vielleicht ist es dann im Laufe der nächsten Wochen und Monate auch möglich, wieder gute Umsätze zu machen, um Gewinne einzufahren. Letztlich wird das davon abhängen, wie sich die Gesundheitskrise insgesamt entwickelt. Derzeit kann das niemand seriös abschätzen für das gesamte Jahr 2024. Vieles ist möglich und deswegen sind die Buchmacher gut beraten, in der aktuellen Phase alles dafür zu tun, möglichst hohe Umsätze zu machen. Vorrangig wird der ein oder andere Wettanbieter kreative Aktion starten, um die alten Kunden für neue Wetten zu begeistern.

Auch in Irland dürfen Buchmacher wieder öffnen

Nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Irland dürfen die Buchmacher wieder den Geschäftsbetrieb aufnehmen. Allerdings müssen sich die Iren noch bis zum 29. gedulden. Erst zu diesem Termin dürfen 755 Wett-Shops wieder öffnen. Die Irish Bookmakers Association (IBA) hat sich auf diese Zahl mit der Regierung geeinigt. Vergleicht man die Krisenlage in Großbritannien und in Irland ist nicht ganz einsichtig, warum die irischen Fans zwei Wochen länger warten müssen. Zudem haben die Betreiber von Wettshops in Irland das gleiche Problem wie die Kollegen in Großbritannien: Die Online-Buchmacher sind nach wie vor aktiv und freuen sich über die vielen irischen Sportwetten-Fans, die unter anderem auf die Spiele der Premier League tippen möchten. Aber letztlich muss jedes Land selbst entscheiden, wann die Buchmacher wieder öffnen dürfen. Die gesamte Sportwetten-Branche wird im Jahr 2024 hart kämpfen müssen, um in einer hoffentlich besseren Gesamtsituation im Jahr 2024 dann wieder auf das alte Niveau zu kommen. Wahrscheinlich wird der eine oder andere kleine Buchmacher diesen Kampf nicht überstehen. Doch vor allem die großen Wettanbieter in Großbritannien, aber auch in anderen Ländern werden aller Voraussicht nach gut durch die Krise kommen. Die Situation wird für alle Buchmacher einfacher, wenn wieder Einnahmen generiert werden.

Die schwierigste Zeit für die Buchmacher in Großbritannien und Irland ist vermutlich bereits vorbei. Im Jahr 2024 ist das passiert, was sich nicht viele Menschen vorstellen konnten: Plötzlich gab es auf dem gesamten Planeten fast keine Sportveranstaltungen mehr. Selbst in Kriegszeiten ist so etwas nie weltweit passiert. Auf eine derartige Situation konnten sich die Wettanbieter nicht realistisch vorbereiten. Allerdings ist die Branche insgesamt sehr profitabel, sodass viele Unternehmen eine starke Wirtschaftskraft als gute Basis für die Krise vorweisen konnten. Vor allem die großen Konzerne haben in den letzten Monaten gezeigt, dass sie auch eine sehr lange wirtschaftliche Krise durchaus überstehen können. Nicht zuletzt ist das Geschäftsmodell unter normalen Bedingungen sehr erfolgreich, sodass es zumindest für die größeren Unternehmen und Konzerne kein Problem ist, auch sehr großzügige Kreditlinien zu bekommen. Es wird spannend sein, den Sportwetten-Markt in Großbritannien und anderen Ländern in den nächsten Monaten zu beobachten. Von der alten Normalität ist der Sport nicht nur in Großbritannien noch weit entfernt. Aber mit der Wiedereröffnung der Buchmacher dürfen sich zumindest die Sportwetten-Fans wieder über ein kleines bisschen Normalität in seltsamen Zeiten freuen.