Ist reguliertes Glücksspiel vorteilhaft für Anbieter, Kunden und den Staat? Auf den ersten Blick wirkt diese Frage vielleicht ein bisschen seltsam. Aber ein Blick in die Geschichte des europäischen Online-Glücksspiels genügt schon, um sehr schnell zu erkennen, dass das nicht regulierte Glücksspiel lange Zeit dominiert hat, jedenfalls im Internet. Doch das ändert sich zunehmend. Es ist eher ungewöhnlich, dass über Angebote gesprochen wird, die sowohl in einer regulierten als auch in einer nicht regulierten Variante verfügbar sind. In den meisten Branchen ist es völlig normal, dass es staatliche Vorgaben gibt, die eingehalten werden müssen. Beim Online-Glücksspiel war das lange Zeit allenfalls in der Theorie der Fall, aber nicht in der Praxis. Das gilt nicht nur für Luxemburg, sondern für die meisten europäischen Länder. Doch nicht nur durch die neue Glücksspielregulierung in Luxemburg, sondern auch durch ähnliche Projekte in Schweden und den Niederlanden sowie diversen anderen europäischen Staaten enden langsam die Zeiten, in denen es möglich ist, ohne staatliche Regulierung Glücksspiele anzubieten.

Reguliertes Glücksspiel als Standard in Europa

Europa GesetzEin genauer Blick auf den aktuellen Markt zeigt aber, dass am Ende regulierte Online Casinos für alle seriösen Marktteilnehmer die beste Wahl sind. An dieser Stelle muss noch hingewiesen werden, dass Seriosität auch ohne (nationale) Regulierung möglich ist. In Luxemburg gibt es schon seit vielen Jahren seriös geführte Online-Spielbanken. Aber erst im nächsten Jahr wird eine nationale Regulierung eingeführt, die auch die Online-Spielbanken betrifft. Trotzdem sind die Online-Spielbanken, die seit Jahren in Luxemburg verfügbar sind, größtenteils seriös und reguliert. Allerdings findet die Regulierung dann zum Beispiel in einem EU-Land wie Malta statt. Online-Spielbanken ohne Lizenz gibt es nach wie vor. Allerdings handelt es sich um eine kleine Minderheit, die nicht sonderlich erfolgreich ist. Das ist auch nachvollziehbar, denn jeder Glücksspiel-Fan hat mittlerweile verstanden, dass eine Online-Spielbank ohne Lizenz nicht viel taugen kann. Die entscheidende Frage ist am Ende immer: Woher kommt die Lizenz und welche Lizenzregeln gelten? Die typischen EU-Lizenzen, die im letzten Jahrzehnt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Online-Glücksspiels in Europa gespielt haben, werden zum Beispiel von Malta und Gibraltar ausgestellt. Diese Lizenzen werden allerdings übertroffen von den nationalen Lizenzen. Deswegen reicht eine EU-Lizenz zum Beispiel in Schweden nicht aus, denn Schweden hat eine nationale Glücksspielregulierung für Online-Anbieter. Auch in Luxemburg wird in Zukunft eine EU-Lizenz nicht mehr genügen, da Luxemburg eine nationale Regulierung für das Online-Glücksspiel umsetzt. Im Moment gibt es bereits eine Übergangsregelung, die einige wesentliche Vorgaben der künftigen Regulierung vorwegnehmen. Die nicht ganz überraschende Erkenntnis: Alle seriösen Glücksspielanbieter halten sich an die Übergangsregelung, auch um die Chance auf eine Lizenz ab Mitte 2024 nicht zu verspielen. Doch warum ist es für alle Beteiligten gut, dass ein regulierter Markt vorhanden ist? Am Beispiel von Luxemburg lässt sich das sehr gut zeigen.

Deutschland bekommt regulierten Online-Glücksspielmarkt

Wenn Politiker von einer Glücksspielregulierung sprechen, geht es fast immer um das Thema Spielerschutz. Und ohne jeden Zweifel ist es wichtig, dass ein guter Spielerschutz umgesetzt wird. Aber Luxemburg war auch schon vor dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der die Online-Glücksspiele zum ersten Mal mit umfassenden Regeln berücksichtigt, kein Wilder Westen. Vielmehr gab es bereits umfassende Regeln in den Online-Spielbanken mit EU-Lizenzen, sodass bereits ein guter Spielerschutz vorhanden war. Aber im direkten Vergleich mit einem Lizenzgeber wie der Malta Gaming Authority ist der deutsche Lizenzgeber für Online-Glücksspiele Zukunft dann doch ein bisschen strenger. Beispielsweise wird es ein niedriges Einzahlungslimit von 1.000 Euro als Standard geben, das nur mit Einkommensnachweisen deutlich höher eingestellt werden kann. Trotzdem begrüßen die meisten Glücksspielanbieter und Glücksspiel-Fans die neue Glücksspielregulierung in Luxemburg. Der Grund ist klar: In Zukunft wird es eine deutsche Glücksspielbehörde geben, die für die deutschen Glücksspiel-Fans einfacher zu erreichen ist als die maltesische Glücksspielbehörde. Das könnte in der Praxis ein wertvoller Vorteil werden bei Schwierigkeiten mit einzelnen Anbietern. Nicht zuletzt ist es aber auch für die Glücksspielanbieter ein Vorteil, endlich ein klares Regelwerk in Luxemburg zu haben. Die meisten Glücksspielanbieter hätten sich eine etwas liberalere Regulierung gewünscht. Aber der deutsche Markt bleibt auch mit der neuen Glücksspielregulierung interessant und attraktiv. Deswegen haben sich schon jetzt viele Unternehmen und Konzerne dazu entschlossen, die deutsche Glücksspielregulierung zu unterstützen. Viele Online-Spielbanken haben die neuen Limits bereit eingeführt und auch andere Vorgaben der Übergangsregelung umgesetzt. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, welche Glücksspielanbieter in Zukunft in Luxemburg verfügbar sein werden. Auch der deutsche Staat profitiert, denn durch Lizenzgebühren und Steuern wird es in Zukunft möglich sein, mehr Geld durch das Online-Glücksspiel einzunehmen. Auch das ist ein Faktor, der eine wichtige Rolle spielt, aber nur selten erwähnt wird. Bei einer guten Glücksspielregulierung profitieren am Ende alle. Nun muss ich nur noch zeigen, ob die deutsche Glücksspielregulierung für Online-Anbieter wirklich gut ist.