In der Schweiz gibt es aktuell einen Streit um die Öffnungszeiten der Casinos. Im Gegensatz zu den Clubs und Restaurants dürfen die Casinos die ganze Nacht Kunden empfangen. In der aktuellen Gesundheitskrise sind die Regeln für Clubs, Restaurants und Casinos neu gesetzt worden. Viele Betreiber von Clubs und Restaurants beschweren sich nun darüber, dass die Casinos angeblich bevorteilt werden. Wohlgemerkt: Es geht um die Beton-Casinos, nicht um die Online Casinos. Es sind besondere Zeiten. Auch in der Schweiz waren Clubs, Restaurants und Casinos aufgrund der aktuellen Gesundheitskrise zeitweise geschlossen. Doch mittlerweile dürfen diese Geschäfte wieder öffnen. Es gibt jedoch einige Einschränkungen. Clubs und Restaurants dürfen in der Schweiz nur bis Mitternacht geöffnet bleiben.

Casinos auch nach Mitternacht noch geöffnet

Casino Lugano SchweizDahingegen dürfen die Casinos ohne eine Begrenzung der Öffnungszeiten Kunden empfangen. In der Praxis bedeutet dies, dass viele Schweizer um Mitternacht die Clubs und Restaurants verlassen, um dann in das nächste Casino zu ziehen. Es ist nachvollziehbar, dass die Betreiber der Clubs und Restaurants, die in den letzten Monaten ohnehin arg gebeutelt worden sind, diese Regelung nicht gutheißen. Die Casino-Besitzer freuen sich hingegen, denn die zusätzlichen Besucher nach Mitternacht erhöhen den Umsatz. Auch die Casinos mussten in den letzten Monaten durch die zeitweilige Schließung erhebliche Umsatzeinbußen verzeichnen. Aber nachvollziehbar ist, dass die Clubs und Restaurants in der Schweiz faire Spielregeln haben wollen. Eine logische Begründung für die Bevorzugung der Casinos scheint es auf den ersten Blick nicht zu geben. Allerdings ist die Sache auch nicht ganz so einfach, wie die Besitzer der Clubs und Restaurants glauben machen wollen. Auch die Casinos können nicht den gesamten Geschäftsbetrieb nach Mitternacht aufrechterhalten.

Die Restaurants in den Casinos müssen genauso wie alle anderen Restaurants in der Schweiz um Mitternacht schließen. Deswegen gibt es keine direkte Konkurrenz gegenüber den Restaurants, trotz der längeren Öffnungszeiten. Zudem haben bereits viele Casino-Betreiber öffentlich erklärt, dass es auch die Snacks und Getränke, die in Casinos angeboten werden, nur für die Spieler gibt, die aktiv an Spielautomaten zocken oder an Tischspielen teilnehmen. Trotzdem stellt sich die Frage, warum es sinnvoll sein soll, in Casinos andere Öffnungszeiten zu haben als in Clubs und Restaurants. Die Clubs und Restaurants müssen bis Mitternacht strenge Regeln und Hygienevorschriften einhalten. Nicht anders ist es in Casinos. Warum die Clubs und Restaurants die Vorschriften nach Mitternacht nicht mehr einhalten können, erschließt sich einem neutralen Beobachter im ersten Moment nicht wirklich. Die offizielle Begründung ist, dass bei langen Öffnungszeiten für Clubs die Wahrscheinlichkeit hoch wäre, dass viele Besucher von Club zu Club zögen. Das wäre hinsichtlich der Gesundheitssicherheit nicht optimal. Dieses Argument lässt sich nicht ganz von der Hand weisen. Ärgerlich ist es ohnehin für die Clubs, dass nur eine Öffnung bis Mitternacht möglich ist. Für viele potenzielle Besucher ist deswegen die Wiedereröffnung der Clubs derzeit uninteressant. Traditionell gehen viele Club-Besucher erst nach Mitternacht in die Clubs.

Strenge Hygienevorschriften auch für Casino-Betreiber

Die Schweiz gehört zu den Ländern, die in der aktuellen Gesundheitskrise mittlerweile sehr gut aufgestellt sind. Deswegen ist es nachvollziehbar, dass viele Geschäfte wieder öffnen dürfen. In Casinos ist es grundsätzlich relativ einfach, anspruchsvolle Hygienevorschriften umzusetzen. Beispielsweise kann der Abstand zwischen den Spielern an Spielautomaten dadurch hergestellt werden, dass im Vergleich zu den sonst üblichen Praktiken nur jeder zweite Automat betrieben wird. Dadurch gibt es ganz automatisch einen Abstand zwischen den Spielern, ohne dass zusätzlicher Aufwand betrieben werden muss. Auch an den Tischspielen lässt sich der Abstand zwischen den Spielern sehr gut herstellen, indem weniger Stühle aufgestellt werden als sonst. Generell ist es auch eine gute Idee, die Anzahl der Besucher, die gleichzeitig in einem Casino sind, zu beschränken. Vor allem in den etwas kleineren Casino-Betrieben ist es sinnvoll, streng darauf zu achten, dass nie viele Besucher gleichzeitig im Casino sind. Ansonsten ist es in der Praxis schwierig, den Abstand zwischen den Besuchern einzuhalten. In großen Casinos können auch mit den aktuellen Hygienevorschriften vergleichsweise viele Besucher eingelassen werden. Wenn genügend Platz vorhanden ist, können die Besucher sich entsprechend im Casino verteilen, sodass kein ernstes Problem entsteht.

Allerdings führen die Einschränkungen dazu, dass die Casinos nicht einmal ansatzweise so lukrativ sind wie sonst üblich. Das ist ein Problem für viele Casino-Betreiber. Aber immerhin können die Schweizer Casinos mittlerweile überhaupt wieder Einnahmen generieren. Als die Casinos geschlossen waren, führte das ganz automatisch dazu, dass die Umsätze in den Keller gingen. Zwar haben einige Schweizer Spielbanken auch Online-Glücksspiele im Programm. Aber die Umsätze, die mit dem Online-Glücksspiel in der Schweiz gemacht werden, können nicht einmal ansatzweise die Einnahmen aus dem normalen Casino-Geschäft kompensieren. Insofern dürfte es für viele Casino-Betreiber entscheidend sein, dass die Casinos überhaupt wieder Besucher empfangen dürfen. In diesem Jahr geht es in der klassischen Glücksspielbranche vor allem darum, das Jahr halbwegs gut zu überstehen, ohne irgendwelche Pleiten hinzulegen. Wenn die Gesundheitskrise komplett gelöst ist, sollte es sehr schnell wieder möglich sein, das alte Umsatzniveau zu erreichen. Bis dahin geht es jedoch vor allem darum, durch sinnvolle Hygienemaßnahmen dafür zu sorgen, dass die Wiedereröffnung der Casinos nicht zu einem Problem wird. Wenn dann auch noch genügend Einnahmen generiert werden, um die laufenden Kosten zu bezahlen und einen kleinen Gewinn zu machen, wäre das schon optimal.

Öffnungszeiten der Casinos kein Problem in Luxemburg

In Luxemburg gibt es kein vergleichbares Problem mit den Öffnungszeiten für Clubs, Restaurants und Casinos. Die Clubs sind ohnehin weitgehend noch geschlossen, sodass es bislang überhaupt keine Konkurrenz mit den Casinos gibt. Die Regelung für Restaurants sind einheitlich und gelten somit auch für die Restaurants, die in Casinos angesiedelt sind. Viele Restaurants sind mittlerweile wieder geöffnet. Genauso wie in der Schweiz müssen die Restaurant-Betreiber strenge Hygienevorschriften in Luxemburg beachten, um Gäste empfangen zu dürfen. Auch in Casinos gelten strenge Vorschriften. Der Unterschied zwischen den schweizerischen und den deutschen Regelungen ist nicht besonders groß. Das liegt natürlich vor allem daran, dass die Herausforderungen gleich sind. Letztlich geht es in Luxemburg genauso in der Schweiz darum, eine gesundheitliche Gefahr so gut wie möglich zu reduzieren. Auf der anderen Seite soll mit der Wiedereröffnung der Casinos und Restaurants dafür gesorgt werden, dass die Betreiber die Möglichkeit haben, wieder Einnahmen zu generieren. Ansonsten wären große Pleitewellen kaum vermeidbar.

Die Betreiber von Spielbanken und Spielhallen in Luxemburg haben in der Regel keine Einnahmen aus dem Online-Glücksspiel. Die scharfe Trennung zwischen offline und online ist in der Glücksspielbranche in Luxemburg traditionell gewachsen. Ab Mitte des nächsten Jahres könnte sich allerdings ein Wandel ergeben. Wenn eine deutsche Casino-Lizenz durch den neuen Glücksspielstart möglich wird, könnten viele Glücksspielanbieter in Luxemburg, die bislang ausschließlich auf Offline-Glücksspiel gesetzt haben, auch ein Online-Angebot schaffen. In der aktuellen Gesundheitskrise zeigt sich, dass die Online Casinos deutlich krisenfester sind als die Offline-Casinos. Es gibt viele andere denkbare Krisen, in denen Online Casinos noch lange funktionieren, während die Beton-Casinos schon schließen müssen. Da Luxemburg und große Teile Europas in den letzten Jahrzehnten insgesamt von großen Krisen weitgehend verschont geblieben sind, hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass das Glücksspiel insgesamt krisenfest sei. Aber in der größten Krise der letzten Jahrzehnte zeigt sich, dass vor allem das Online-Glücksspiel hervorragend aufgestellt ist in der Krise, während das Offline-Glücksspiel fürchterlich unter die Räder kommen kann. Diese Casino Erfahrung könnte dazu führen, dass sich die Glücksspielanbieter in Luxemburg künftig komplett anders aufstellen werden.